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Sonstige

BSE: Gefahr weiterhin groß!
Die Verbraucherzentrale des Landes Bremen e.V. teilt mit

27.10.2000

Das Thema „BSE“ beherrscht zwar nicht mehr so häufig die Schlagzeilen, überwunden oder gar ausgestanden ist es noch längst nicht. Das wird jetzt auch wieder durch den Fall der französischen Handelskette Carrefour deutlich, bei der möglicherweise BSE-verseuchtes Rindfleisch über die Ladentheke gegangen ist. Entdeckt wurde der Fall, weil ein Tier im Schlachthof auffällige Symptome zeigte und der daraufhin durchgeführte BSE-Schnelltest positiv ausfiel. Dieses Tier wurde natürlich nicht verarbeitet, es gehörte jedoch zu einem Rinderbestand, aus dem Anfang Oktober Rinder geschlachtet und in den Handel gebracht worden waren. Zudem wurde bekannt, dass die französischen Behörden – trotz eines bestehenden Verbotes – einen geringen Anteil an Tiermehlen im Rinderfutter dulden.

Nach Auffassung der Verbraucherzentrale des Landes Bremen zeigt dieser Fall, wie gefährlich die Situation immer noch ist. Das britische Gesundheitsministerium schliesst nicht aus, dass es in einigen Jahren zu einer Epidemie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit kommen wird. Die Inkubationszeit kann beim Menschen 20 Jahre und länger dauern, so dass das ganze Ausmaß sich noch längst nicht zeigen kann. Die Krankheit zerstört das Gehirn, ist bis heute nicht heilbar und wird möglicherweise noch Tausende das Leben kosten.

In der Bundesrepublik hat es erst sechs Fälle von Rinderwahn gegeben, und die betroffenen Tiere stammten alle aus Großbritannien. Dennoch: Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss, das höchste Beratungsgremium der Europäischen Union, geht davon aus, dass BSE auch in deutschen Rinderbeständen verbreitet ist. Deshalb hat die EU-Kommission Deutschland offiziell als BSE-Risikogebiet eingestuft.

Seit dem 1. September existieren EU-weite Etikettierungsvorschriften. Diese geben jedoch nur Auskunft über den Ort der Schlachtung und der Zerlegung des jeweiligen Rindes; Informationen darüber, wo das Tier geboren und gemästet wurde, werden erst ab 2002 verlangt. Die Verbraucherzentrale des Landes Bremen kritisiert diese mangelhafte Vorschrift, die den VerbraucherInnen nicht weiterhilft. Viele deutsche Fleischereifachgeschäfte, Supermärkte bzw. große Handelsketten kennzeichnen jedoch schon freiwillig die Herkunft ihres Rindfleischangebots. VerbraucherInnen wird empfohlen, ausschliesslich umfassend gekennzeichnetes Rindfleisch und, wenn möglich, aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen.

Schon jetzt zwingend vorgeschrieben ist die Kennzeichnung von britischem Rindfleisch, dessen Importstopp seit April aufgehoben ist. Auch bei weiterverarbeiteten Produkten ist am Kürzel „XEL“ die britische Herkunft zu erkennen.


Fragen zum Thema „BSE“ beantwortet die Ernährungsabteilung der Bremer Verbraucherzentrale. Sie ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13 Uhr unter der Rufnummer 0421 / 16 07 754 zu erreichen.