Sie sind hier:

Sonstige

Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) eröffnet Bremens erstes Zentrum für Gefäßmedizin

06.11.2003

Der Weg zur Gesundheit wird kürzer!

Arterien und Venen sind lebenswichtige Verbindungsglieder und entscheidend für die Funktion der einzelnen Organe - sie sind das „Rohrleitungssystem“ im menschlichen Körper. Durch sie erfolgt die notwendige Versorgung des Menschen mit Sauerstoff und Nährstoffen, sowie der Transport von Abfallstoffen. Jede Störung dieses „Rohrleitungssystems“ führt zu einer Beeinträchtigung der betroffenen Organe. Das kann zu Durchblutungsstörungen zum Beispiel der Beine (Schaufensterkrankheit) oder auch des Gehirns führen – die oftmals schlimme Folge hier: Schlaganfall. Auswirkungen von Veränderungen der Blutbahnen im venösen System sind häufig Krampfadern und Thrombosen. Nach epidemiologischen Erhebungen wird sich die Zahl der Gefäßleiden in der Bevölkerung deutlich erhöhen und in den kommenden Jahren weiter steigen. Diese Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit, dem großen Erkrankungskomplex durch das Schaffen eines Zentrums für Gefäßmedizin in der Zukunft noch besser gerecht zu werden.

Dies ist ganz im Sinne der neuen Gesundheitsreform. So sind Gesundheitszentren wie das neue Zentrum für Gefäßmedizin, die mehr Behandlungsqualität durch bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleisten, ein Kernpunkt des Gesetzes, das ab dem 1. Januar 2004 in Kraft tritt. „Wir sind stolz darauf, schon heute das zukünftige Zentrum für Gefäßmedizin Bremens vorstellen zu können“, so Klaus Stratmann, Verwaltungsdirektor am Roten Kreuz Krankenhaus Bremen.

Das RKK ist aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Gefäßmedizin prädestiniert als Kompetenzzentrum: Seit 1996 wird hier eine eigenständige Gefäßchirurgische und phlebologische Klinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. Burkhard Paetz betrieben. Mit dem Alleinstellungsmerkmal, dass das RKK als einziges Haus in Bremen mit 32 Betten in der „Gefäßchirurgie“ im Landeskrankenhausplan 2002 bis 2005 ausgewiesen wurde, zeigt sich die große Kompetenz und Qualität, die diesem Bereich auch von offizieller Seite zugesprochen wird. Die Klinik befindet sich bereits seit einigen Wochen in einem Zertifizierungsverfahren der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie.

Die ersten Schritte zur konkreten Umsetzung des Konzeptes für das neue Kompetenzzentrum Gefäßmedizin sind ebenfalls getan – Grund genug, die Struktur der neuen Einrichtung nun der Öffentlichkeit vorzustellen.


Verschiedene medizinische Fachrichtungen beschäftigen sich mit arteriellen und venösen Erkrankungen. Säulen bilden hier die Innere Medizin (Angiologie), die Chirurgie (Gefäßchirurgie) und die Radiologie (Interventionelle Kathetermedizin). Die interdisziplinär gestaltete Zusammenarbeit des zukünftigen Zentrums für Gefäßmedizin am RKK umfasst die Bereiche: Gefäßchirurgie/Phlebologie, Innere Medizin/Angiologie, Innere Medizin/ Hochdruckkrankheiten/Nephrologie/Dialyse, Interventionelle Radiologie, Schmerztherapie und Physiotherapie. Es findet ein besserer Austausch zwischen Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten statt - so wird zum Beispiel schon in der kommenden Woche ein niedergelassener Angiologe seine Tätigkeit in der Klinik aufnehmen. Durch die gemeinsame Verständigung über Krankheitsverlauf, Behandlungsziele und Therapie entsteht eine bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Behandlung. Das Hin und her zwischen möglicherweise notwendigen Krankenhausaufenthalten und regelmäßigem Besuch beim niedergelassenen Facharzt entfällt.

Dr. Burkhard Paetz, Chefarzt der Gefäßchirurgischen und phlebologischen Klinik am RKK und zukünftiger Leiter des Zentrums für Gefäßmedizin betont: „Die enge Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten Disziplinen ist im Interesse der Patientinnen und Patienten absolut notwendig. Die Gefäßmedizin ist ein medizinisches Spezialgebiet. Um optimale Therapieergebnisse zu erzielen, ist eine umfassende Kenntnis aller Therapiemöglichkeiten notwendig.“ Dr. Paetz muss es wissen: Als einziger Arzt in Bremen hat der Fachmann die Berechtigung zur Weiterbildung von Medizinern im Bereich Gefäßchirurgie und Phlebologie.


Die Vorteile des neu entwickelten Zentrums liegen für Patienten auf der Hand: Keine ständigen Arztwechsel mehr, geballte medizinische Kompetenz rund um das Thema Gefäße und alle modernen Therapiemöglichkeiten auf höchstem Niveau unter einem Dach. Dazu die interdisziplinäre Vernetzung im Krankenhaus und mit den niedergelassenen Ärzten für einen reibungslosen Transfer der Patientendaten. Eine zentrale Koordinierungsstelle, welche die Patientenströme aufeinander abstimmt, Rund-um-die-Uhr-Versorgung von der Ambulanz über die Tagesklinik, vollstationäre Intensiveinheit bis zur Rehabilitationseinrichtung. Geplant sind neben der bereits begonnenen Aufstockung des Fachpersonals wöchentliche Besprechungen und fachübergreifende Konferenzen bei Komplikationen. Das Erarbeiten interner Standards zur eigenen Qualitätssicherung sowie ein Controlling dieser Leitlinien runden das Konzept ab. Durch das erste Bremer Zentrum für Gefäßmedizin am Roten Kreuz Krankenhaus werden die momentan noch vorhandenen Wartezeiten für Patientinnen und Patienten, zum Beispiel für das Ziehen von Krampfadern, kontinuierlich abgebaut.

„Das Einzugsgebiet wird sich weit über die Stadtgrenzen Bremens hinaus erstrecken“, weiß Dr. Friedemann Osmers, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für klinische Radiologie am RKK, „denn auch im niedersächsischen Umland gibt es kein solches Kompetenzzentrum wie unseres“.

Hinweis für weitere Informationen:
text +pr, dorothee klaes und nadja niestädt, tel.: 0421-346 82 20, fax: 0421 3468222
e-mail: klaes@mueller-text-pr.de