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Sonstige

An apple a day keeps the doctor away!
Die Verbraucherzentrale Bremen e.V. teilt mit

02.01.2001

Kein anderes Obst ist in der Bundesrepublik so beliebt wie der Apfel. Zwischen 25 und 30 kg werden pro Kopf und Jahr in der Bundesrepublik verzehrt, damit liegt er beim Obst unangefochten an erster Stelle. Und um keine andere Obstart ranken sich so viele Mythen, Symbole und Sprichwörter.


Von der früher vorherrschenden Anbauvielfalt ist jedoch nicht mehr viel übrig geblieben. Intensivanbau, d.h. Monokulturen statt der ehemals üblichen Streuobstwiesen prägen heute das Landschaftsbild. Auch wenn es immer noch zahlreiche Sorten gibt, sind gerade in den Supermärkten nur noch wenige zu finden. Durch entsprechende Lagerhaltung und durch Importe aus anderen Erdteilen ist das Angebot fast das ganze Jahr über sehr ähnlich. Dabei bietet der Apfel eine unvergleichliche Abwechslung: Das Farbspektrum reicht von grün über gelb bis hin zu orange und rot, die Geschmackspalette von sehr süss bis sehr sauer, das „Mundgefühl“ von sehr hart und saftig bis hin zu sehr mürbe und leicht zu knacken. Dabei ist er nicht nur für süsse Gerichte geeignet, sondern schmeckt auch in herzhaften Gerichten ganz köstlich.

Und was steckt nun alles in einem Apfel? Er ist bekanntermassen - je nach Sorte - reich an Vitamin C und an Ballaststoffen. Der wichtigste Ballaststoff – und das ist vielleicht schon nicht mehr so bekannt – ist das Pektin. In der Lebensmittelindustrie wird es unter anderem als Geliermittel für Marmeladen und Gelees eingesetzt. Pektin ist ein natürlicher Quellstoff, der aufgrund seiner Struktur bis zum 100fachen seines eigenen Gewichtes an Wasser binden kann. Und nicht nur das : Neben dem Wasser bindet er auch eine Menge an Schadstoffen, die dann relativ schnell wieder über den Darm ausgeschieden werden. Als wichtigsten Mineralstoff enthält der Apfel Kalium, das wichtige Aufgaben im Nerven- Muskelstoffwechsel zu erfüllen hat. Ein anderer Mineralstoff, das Eisen, kommt zwar nicht in so grossen Mengen vor, aber durch das gleichzeitige Vorhandensein von Vitamin C wird die Eisenaufnahme im Körper verbessert. Eisen ist unter anderem für den Transport und die Speicherung von Sauerstoff unerlässlich.

Nun gaukelt einem die Werbung gerade jetzt wieder verstärkt vor, all diese guten Substanzen könne man in ausreichender Form nur über Pillen und Pulver oder aber auch über angereicherte Lebensmittel bekommen. Angeblich sollen auch die heutzutage angebotenen Lebensmittel immer weniger wertvolle Inhaltsstoffe haben. Dazu die Verbraucher-Zentrale des Landes Bremen: Das Angebot an frischem Obst und Gemüse, das reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, ist so gross wie noch nie. Zudem weiss man schon seit einiger Zeit, dass der gesundheitliche Wert eines Lebensmittels sich nicht einfach aus der Summe seiner Vitamine und Mineralstoffe ergibt. Die natürliche Zusammensetzung der verschiedenen Nährstoffe, der sekundären Pflanzenstoffe (z.B. Flavonoide = Farbstoffe, die krebshemmend wirken) und der Ballaststoffe machen erst seinen Wert aus. Und das kann nach Meinung der Verbraucher-Zentrale nun mal keine Pille und kein Pulver bieten.