20.04.2001
Das Internet birgt für die Verbraucher viele Gefahren. In den Weiten des Netzes lauern den Verbrauchern beispielsweise räuberische Wählprogramme auf, die man Dialer nennt. Seit Monaten reißen in der Verbraucherzentrale des Landes Bremen e.V. die Beschwerden über Dialer-Verbindungen nicht ab. Von den Nutzern häufig nicht wahrgenommen, stellen diese Wählprogramme anstatt der üblichen - nur Pfennige teuren Internetverbindung - eine teure 0190er-Verbindung her. Wenn dann die Telefonrechnung kommt, sind Schäden von mehreren Hundert bis Tausend Mark keine Seltenheit. Anbieter verwenden diese Programme, um sich die Nutzung von Dienstleistungen im Internet bezahlen zu lassen. Dialer-Wählprogramme werden größtenteils auf Erotik-Internetseiten zum kostenlosen Download, aber eben nicht zur kostenlosen Nutzung angeboten. Einige dieser Programme, die beispielsweise Susie Sex.exe heißen, nisten sich dauerhaft im Computer ein, so daß von nun an für die gesamten Verbindungen zum Internet DM 3,63 pro Minute gezahlt werden sollen.
Im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung hat man die besten Chancen, wenn die Anbieter nicht auf die tatsächlich anfallenden Kosten während und nach der Nutzung hingewiesen haben.
Um im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung gewappnet zu sein, sollten betroffene Verbraucher möglichst viele Beweise sammeln. Es empfiehlt sich, die Dialer-Programme auf Diskette zu sichern, bevor man sie von der Festplatte löscht.
Wie man sich als Dialer-Geschädigter am besten verhält und auch, wie man Schäden vorbeugen kann, darüber informiert ein Faltblatt der Verbraucherzentralen, das viele Tipps enthält: beispielsweise wie man den Browser einigermaßen sicher einstellen kann. Das Faltblatt kann im Infozentrum der Verbraucherzentrale Bremen, Altenweg 4 zu folgenden Zeiten abgeholt werden: mo u. di 10.00-18.00, do 10.00-20.00 u. fr 10.00-13.00.
Unter der Adresse www.stern.de/sterntv/ kann kostenlos ein Anti-Dialer-Programm heruntergeladen werden.