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Sonstige

Die Verbraucherzentrale des Landes Bremen e.V. teilt mit: Nach wie vor üppige Gebühren beim Bargeldtausch in Euro-Währungen


20.06.2001

Geldinstitute in Bremen kassieren bis zu 4 Prozent an Provision / Reisende tauschen besser im Ferienland


Die EU-Kommission hat im vergangenen Jahr Verfahren gegen etwa 150 Banken in sieben Ländern der EU gestartet. Der Verdacht: Absprachen untereinander, um die Umtauschgebühren von Banknoten der Euro-Zone auf einem bestimmten Niveau zu halten. Einzelne Betroffene wie die Westdeutsche Landesbank haben vor diesem Hintergrund ihre Umtauschgebühren inzwischen kräftig von 3,5 auf 1,5 Prozent gesenkt. Bei den Banken und Sparkassen im Raum Bremen haben die Aktivitäten der Kommission demgegenüber bislang wenig Wirkung gezeigt. Die meisten kassieren nach wie Provisionen in Höhe von drei bis vier Prozent der Wechselbeträge. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale Bremen.


Die Gebührenbelastung beim Umtausch kann allerdings noch deutlich höher ausfallen. Fast die Hälfte der befragten Kreditinstitute verlangt eine Mindestprovision von fünf bis zehn Mark. Einige Banken kassieren zudem eine Extragebühr, wenn der Kunde bei ihnen kein Konto unterhält. Gerade bei kleineren Beträgen schlagen solche Mindest- und Nebenkosten kräftig zu Buche. So verlangt beispielsweise die Deutsche Postbank mit nur einem Prozent zwar auf den ersten Blick die niedrigste Umtauschprovision. Die Mindestprovision beträgt jedoch zehn Mark und daneben fallen nochmals 10 Mark für die Zustellung des Geldes an. Bei Beträgen unter 500 DM ist es daher für Kunden der Postbank regelmäßig billiger, bei einem anderen Institut zu tauschen. Mit Abstand am günstigsten ist hier die Kreissparkasse Syke, die jenseits einer Mindestgebühr von 2,50 Mark lediglich 1,75 Prozent an Provision verlangt und damit demonstriert, dass der Urlaubsservice für den Kunden nicht teuer sein muss.


Vor allem bei größeren Beträgen drängt sich bisweilen der Eindruck auf, dass zwischen Leistung und Kosten ein ziemliches Missverhältnis besteht. Während Postbank und Kreissparkasse Syke für den Umtausch von 1.000 Mark zwanzig Mark oder weniger verlangen, kassieren andere Banken und Sparkassen glatt das Doppelte. Eine Million italienische Lira einzutauschen kostet damit in etwa das Gleiche wie dreimal zum Mittagessen gehen bei einem guten Italiener.


In der Regel ist es allerdings nicht empfehlenswert, hohe Geldbeträge vor Urlaubsantritt in Deutschland zu tauschen. Zum einen ist das Mitführen von Bargeld die riskanteste Art der Urlaubskasse. Zum anderen ist der Tausch von Euro-Währungen im Ferienland regelmäßig günstiger. In allen Euroländern besteht ein gut ausgebautes Netz von Geldautomaten, bei denen pro Abhebung mittels EC-Karte zwischen fünf und acht Mark anfallen. Bei Beträgen im Gegenwert von 400 Mark liegt die "Umtauschprovision" somit nur zwischen einem und zwei Prozent.


Wer zuviel Bargeld umgetauscht hat, kann dies übrigens in Bremen bei der Landeszentralbank-Filiale in der Kohlhökerstrasse 29 kostenlos wieder in D-Mark wechseln lassen. Akzeptiert werden allerdings nur Banknoten. Münzgeld sollte wegen des Übergangs zum Euro deshalb im Reiseland ausgegeben werden.