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Kleiner Junge erkrankte an Typhus - Die beste Vorbeugung besteht in der Einhaltung von einfachen Hygieneregeln

22.06.2001

Vermutlich durch Wasser hat sich in Pakistan ein kleiner Patient der Prof.-Hess-Kinderklinik im Zentralkrankenhaus Sankt-Jürgen-Straße mit dem Typhuserreger infiziert. Nachdem die Familie aus Pakistan nach Bremen zurückgekommen war, brach die Erkrankung des Jungen aus. Der Durchfall wurde so stark, dass die Eltern ihren Sohn in die Kinderklinik des Zentralkrankenhauses brachten. Dort wurde die Diagnose gestellt und die Therapie eingeleitet. Jetzt, nach fast dreiwöchigem Klinikaufenthalt, geht es dem Jungen wieder besser, so dass seiner Entlassung am kommenden Sonnabend nichts mehr im Wege steht. Wie Klinikchef Prof. Dr. Hans-Iko Huppertz am Freitag, 22. Juni, vor Journalisten hervorhob, sollte dieser Fall Anlass sein, sich vor Antritt des Sommerurlaubs mit ungewollten Reisemitbringseln – sprich Krankheiten – zu beschäftigen.

Gerade das Reisen in südlichere Länder weist Gefahren auf, die schwerwiegende Folgen haben können, wenn bestimmte Hygieneregeln nicht eingehalten werden. Insbesondere Durchfallerkrankungen holen sich Urlauber unter anderen hygienischen und klimatischen Bedingungen sehr leicht. Huppertz: „Während die Durchfallerkrankung dem Erwachsenen die Freude am Ferienaufenthalt verleidet, kann sie bei alten Menschen und insbesondere bei Kindern zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung werden, besonders durch Austrocknung. Dann ist eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig.“

Die in den warmen Ländern vorkommenden Erreger sind teilweise die gleichen wie in Deutschland. Daneben kommen aber weitere, zum Teil besonders gefährliche Erreger vor, z.B. die Salmonella typhy. Diese besondere Salmonelle, die der Erreger des Typhus ist, macht zunächst hohes Fieber, führt dann zu verminderter Aufmerksamkeit und kann sogar für Eintrübung sorgen. Erst im Verlaufe von ein oder zwei Wochen kommt es dann zu einem schweren Durchfall. Folgeerkrankungen können Hirnhautentzündung, Knocheneiterung und Darmdurchbruch sein. Der Kinderarzt: „Unerkannt und unbehandelt kann Typhus tödlich verlaufen. Auch bei der Cholera, die zu so schweren Durchfällen führen kann, dass unter einer entsprechenden Therapie die über den Stuhl verlorene Flüssigkeitsmenge das Körpergewicht des Patienten erreicht, gibt es tödliche Verläufe.“

Wie kann man sich nun davor schützen, eine solche Erkrankung zu bekommen? Nach Angaben von Huppertz gibt es gegen einzelne Erreger Impfungen, deren Wirksamkeit jedoch sehr umstritten ist. Der beste Schutz bestehe in dem konsequenten Einhalten einfacher Hygieneregeln. Vor dem Essen und nach dem Toilettengang die Hände zu waschen, das Obst in jedem Fall zu schälen, Trinkwasser zu kochen und nur gekochte Speisen zu sich nehmen.