Sie sind hier:

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremische Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ist vollzogen

09.02.2007

Die Bremische Beteiligung am europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ist vollzogen. Ein Konsortium aus privaten und öffentlichen Investoren hat heute (9. Februar) mit der Unterzeichnung entsprechender Verträge 7,5 Prozent der EADS-Anteile erworben, teilten Senatskanzlei und Wirtschaftsressort mit. Bremen hält 2 Prozent des Konsortiums und damit mittelbar 0,15 Prozent von EADS im Wert von rund 30 Millionen Euro. Die Stimmrechte bleiben bei DaimlerChrysler. Als Ausgleich für die mittelbare Beteiligung an den EADS-Aktien erhalten die Investoren von DaimlerChrysler eine Vorzugsdividende in Höhe von 175% der normalen EADS-Dividende, bezogen auf die 7,5%ige mittelbare Beteiligung. Der Senat hatte am 15. Januar eine entsprechende Beteiligung beschlossen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIG mit der Umsetzung der Beteiligung beauftragt.

Mit der Investorenlösung will Bremen seinen Beitrag dazu leisten, dass das Gleichgewicht zwischen deutschen und französischen Anteilseignern gehalten und die Interessen des Standorts Bremen im EADS-Konzern gesichert werden. EADS ist der Mutterkonzern des Flugzeugbauers Airbus, der in seinem zweitgrößten deutschen Werk in Bremen 3500 Mitarbeiter beschäftigt. Mit Zulieferern und indirekten Arbeitsplatzeffekten hängen insgesamt 10.000 Arbeitsplätze am Bremer Airbus-Werk.

„Bremens Beteiligung ist ein Baustein, um die industriepolitische Balance zwischen Deutschland und Frankreich bei Airbus zu sichern,“ betonte Bürgermeister Jens Böhrnsen nochmals die Entscheidung des Senats, sich wie auch die übrigen norddeutschen Bundesländer mit Airbusstandorten an der Investorenlösung zu beteiligen. Er setze weiterhin darauf, darauf dass Bund und Länder bei der Sicherung von Arbeitsplätzen in der gerade auch für Bremen wichtigen Luftfahrtindustrie eng zusammenarbeiten. „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute anlässlich Ihres Besuchs bei der Schaffermahlzeit erneut die nachdrückliche Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. Dieses Signal der Kanzlerin haben wir erhofft und erwartet.“

Auf Initiative Bremens wird es am kommenden Montag vor dem bevorstehenden Treffen von Bundeswirtschaftsminister Glos mit Airbus-Chef Louis Gallois ein Gespräch von Minister Glos mit den Wirtschaftsministern und –senatoren geben, in deren Ländern Airbus wichtige Standorte unterhält. Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Das gemeinsame Schreiben von Senator Kastendiek und mir an die Bundeskanzlerin ist offenkundig auf fruchtbaren Boden gefallen. Es ist gut, dass die Bundesregierung in dieser Frage den Schulterschluss mit den Ländern sucht.“

Auch Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek begrüßte, dass Bundeswirtschaftsminister Michael Glos ihn und weitere Wirtschaftsminister am kommenden Montag zu einem Gespräch in Berlin treffen wird, um sein Gespräch mit Airbus-Chef Louis Gallois vorzubereiten. „Unser Einstieg bei EADS ist eine Entscheidung mit hoher symbolischer Wirkung”, sagte Senator Kastendiek. EADS-Co-Chef Thomas Enders habe vor einigen Tagen deutlich gesagt, dass Standorte ohne eine Beteiligung ihres Bundeslandes mit wesentlich stärkeren Einschnitten beim Einsparprogramm “Power8” zu rechnen hätten. „Das zeigt, dass unser finanzielles Engagement bei EADS absolut die richtige Entscheidung ist“, so Kastendiek. „Ich erwarte, dass sich das bei der Ausgestaltung der Einsparungen deutlich niederschlägt.“

Bei der Sicherung des Bremer Airbus-Standorts geht es laut Kastendiek um weit mehr als nur um Arbeitsplätze. „Die Luftfahrt ist eine Zukunftsbranche mit hervorragenden Wachstumsperspektiven. Von den Technologien und Innovationen der Luftfahrt profitieren auch zahlreiche andere Branchen wie beispielsweise der Fahrzeugbau, der die neuen Materialien und Fertigungstechniken nutzen kann”, so Kastendiek. „Airbus hat damit auch technologisch und strategisch eine hohe Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Bremen und den örtlichen Strukturwandel.”