Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • Pressemitteilung mit Foto Erster Rammschlag für die 1681 Meter lange Kaje von Container-Terminal 4: Bremerhaven bereitet sich auf Verdoppelung des Umschlags vor

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Pressemitteilung mit Foto Erster Rammschlag für die 1681 Meter lange Kaje von Container-Terminal 4: Bremerhaven bereitet sich auf Verdoppelung des Umschlags vor

12.11.2004

Senator Dr. Gloystein: „Europas viertgrößter Containerhafen stellt sich dem Wettbewerb der Standorte“

Mit dem Auslösen des ersten Rammschlags für die Kajenkonstruktion des Bremerhavener Großprojekts Container-Terminal (CT) 4 durch den Bremer Bürgermeister, Wirtschafts- und Häfensenator Dr. Peter Gloystein, hat die derzeit größte deutsche Hafenbaumaßnahme am heutigen Freitag (12.11.2004) eine wichtige Hürde genommen. Die Freie Hansestadt Bremen lässt die Containerkaje an der Weser um 1681 Meter auf etwa 4900 Meter verlängern. Dadurch entstehen bis 2008 vier weitere Liegeplätze für Großcontainerschiffe und etwa 90 Hektar neue Hafenfläche. Der erste Liegeplatz mit einer Länge von etwa 350 Metern soll bereits Ende 2006 in Betrieb genommen werden. Das Gesamtprojekt ist mit reinen Planungs- und Baukosten von etwa 500 Millionen Euro verbunden. Die Arbeitsgemeinschaft CT 4 besteht aus den Firmen Hochtief Construction AG, Bilfinger Berger AG, Gustav W. Rogge GmbH & Co. KG und STRABAG AG.


An der Wesermündung wurden für Deutschlands größte Hafenbaustelle bereits mehrere Millionen Kubikmeter Sand aufgespült.


Bei der Festveranstaltung zum ersten Rammschlag, an der heute mehr als 600 Gäste teilnahmen, würdigte Senator Gloystein die Bedeutung der Containerlogistik für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt an der Unterweser: „Der Containerumschlag und die damit verbundenen wirtschaftlichen Tätigkeiten sind zu einer festen ökonomischen Größe geworden. Sie sichern einen großen Teil der mehr als 80.000 Arbeitplätze, die direkt und indirekt von den bremischen Häfen abhängen. Das anhaltende Wachstum des Umschlags wird zum Glücksfall für die Region. Wenn CT 4 seine Vollauslastung erreicht hat, werden mehrere tausend neue hafenabhängige Arbeitsplätze entstanden sein.“


Container-Terminal 4 sei die logische Antwort Bremens auf die kontinuierlich steigende Nachfrage, sagte Gloystein. Er bezeichnete die Investition als klares Signal an den Markt: „Bremerhaven stellt sich dem Wettbewerb der Standorte.“


Die Häfengruppe Bremen/Bremerhaven schaffe mit dem Großprojekt die not-wendigen Voraussetzungen für eine Verdoppelung des Umschlags an der Stromkaje, ergänzte der Senator. Er ist davon überzeugt, dass Europas viertgrößter Containerhafen seine Jahresleistung bis Mitte des nächsten Jahrzehnts auf über 6 Millionen TEU steigern wird: Zum Vergleich: 2003 wurden in den bremischen Häfen 3,2 Millionen TEU umgeschlagen. Für 2004 geht der Senator bereits von 3,4 bis 3,5 Millionen TEU aus.



10 Millionen Kubikmeter Sand


Mit dem Ausheben der Baugrube und dem Aufspülen von Sand aus der Weser hatten die Arbeiten für die neue Hafenanlage im Juni 2004 begonnen. In der zweiten September-Hälfte konnte der Eimerkettenbagger „Hansa“ das Ausheben beenden. Insgesamt wurden im direkten Kajenbereich auf einer Länge von 1100 Metern etwa 400.000 Kubikmeter nicht tragfähiger Kleieboden entfernt und durch Sand ersetzt.


Parallel dazu haben die Laderaumsaugbagger „Geopotes 14“ und „Geopotes 15“ auf der gesamten Baustelle – einschließlich der Baugrube – mehr als vier Millionen Kubikmeter Sand aufgespült. Diese Arbeiten wurden inzwischen unterbrochen und sollen im kommenden Frühjahr fortgesetzt werden.


Insgesamt müssen im Deichvorland von Weddewarden in den kommenden Jahren mehr als 10 Millionen Kubikmeter Sand verteilt werden. Das Material stammt unter anderem aus den Fahrrinnen von Außenweser und Jade. Dort wird es bei Unterhaltungsbaggerungen gewonnen.



Rammen treiben mehr als 2200 Pfähle in den Baugrund


Damit die fast 1,7 Kilometer lange Kajenspundwand gebaut werden kann, müs-sen zwei auf Hubinseln stehende Rammen bis Mitte 2006 mehr als 2200 Trag- und Füllbohlen sowie Schrägpfähle in den Baugrund treiben. Um den Geräusch-pegel niedrig zu halten, wird die Arbeit mit schlagenden Rammbären weitgehend vermieden. Die bis zu 46 Meter langen Pfähle werden vielmehr mit Hilfe moderner Vibrationstechnik versenkt. Die Pfähle werden nur auf den letzten fünf Metern auf herkömmliche Weise nachgerammt, um die erforderliche Tragfähigkeit zu garantieren.


Der neue Kajenabschnitt folgt auf den ersten 537 Metern dem Verlauf der bestehenden Stromkaje. Dann muss die Kajenkonstruktion in einem Winkel von zehn Grad nach Nordwesten geführt werden, weil die Weser-Fahrrinne an dieser Stelle ihre Richtung ändert.


Die neue Hafenfläche wird vom Außentief des Grauwallkanals durchschnitten. Deshalb wird dieser Wasserlauf derzeit verlegt. Seine Mündung in die Weser verschiebt sich dadurch um etwa 1700 Meter nach Norden.



[Foto: bremenports]