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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremens Bürgermeister Dr. Peter Gloystein erwartet vom Bund verbindliche Grundsatzentscheidungen bei wichtigen nationalen Verkehrsprojekten

19.10.2004

Bremische Häfen rüsten sich mit erheblichen Investitionen für das stärkste Umschlagwachstum ihrer Geschichte

Bitte beachten Sie die Sperrfrist: Dienstag, 19. Oktober 18 Uhr


Bremens Bürgermeister Dr. Peter Gloystein hat die Bundesregierung am heutigen Dienstag (19. Oktober 2004) um intensive Unterstützung für die maritimen Interessen der großen norddeutschen Hafenstandorte gebeten. Bei einem Bremen-Empfang aus Anlass des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin legte Gloystein den Schwerpunkt auf die erforderliche Verbesserung der Hinterlandanbindungen.


Die Unterstützung des Bundes dürfe „sich nicht nur in Worten, Reden und Pressemitteilungen äußern“, sagte der Wirtschafts- und Häfensenator, sondern müsse in konkretes Handeln münden. „Der Forderungskatalog liegt seit langem auf dem Tisch“, fügte Gloystein hinzu. „Die Häfen im Norden brauchen klare, verbindliche und unumstößliche Grundsatzentscheidungen.“


Dies gelte

  • für die erforderliche Vertiefung der Bundeswasserstraßen Elbe und Weser, um die sichere Fahrt von größeren, tiefer eintauchenden Containerschiffen zu garantieren,
  • für den Ausbau von überlasteten Autobahnverbindungen wie der A 1 und
  • für den Bau neuer Eisenbahnstrecken im Dreieck Bremen / Hamburg / Hannover, um den Verkehrsinfarkt auf der Straße zu verhindern und der Bahn die Chance zu geben, die rapide steigenden Gütermengen schnell und ökologisch sinnvoll zu transportieren.


„Wenn Deutschland wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen will, sind nicht nur Reformen am Arbeitsmarkt, neue technische Innovationen und Investitionen in Bildung und Wissenschaft erforderlich“, meinte Gloystein. Es komme jetzt mehr denn je darauf an, „die lange Zeit vernachlässigte nationale Verkehrsinfrastruktur auf den tatsächlichen Bedarf vorzubereiten“.


Der Senator ging auch auf das von Bundesumweltminister Trittin vorgeschlagene nationale Hafenkonzept ein. Im Prinzip habe er nichts gegen ein solches Konzept, sagte Gloystein – „zumal die enge Zusammenarbeit der Länder Bremen und Niedersachsen in Hafenfragen einen wesentlichen Bestandteil dieses Papiers darstellen könnte“.


Zweifel seien dennoch angebracht: „Ich bin ausdrücklich dagegen, wenn einzelnen Standorten im Rahmen eines solchen nationalen Hafenkonzepts Beschränkungen bei ihrer Entwicklung zu leistungsfähigen maritimen Zentren auferlegt werden sollten. Deutschlands Häfen brauchen Planungssicherheit. Und sie brauchen ausreichend Spielraum, um sich bedarfsgerecht und unbehindert entwickeln zu können.“


Bremerhaven rüste sich mit dem Bau von Container-Terminal (CT) 4 – einem 500-Millionen-Euro-Projekt – für den größten Umschlagzuwachs der bremischen Hafengeschichte, sagte Gloystein. „Wir müssen uns in einem Zeitraum von gerade mal acht bis zehn Jahren auf eine weitere Verdoppelung des Umschlags der Transportboxen einstellen.“ Dazu werde nicht nur die allgemeine Zunahme des internationalen Containerverkehrs beitragen. Auch der Standort selbst sei gut gerüstet, ergänzte der Senator. „Mit Maersk Sealand und Mediterranean Shipping Company (MSC) haben sich die beiden größten Containerreedereien der Welt langfristig an Bremerhaven gebunden. Das allein sichert bereits stetig steigende Containermengen an einem der produktivsten Terminals in Europa.“


Mit dem Hafenbauprojekt CT 4 wird die Bremerhavener Stromkaje derzeit um 1681 Meter verlängert: Bis 2008 lässt die Freie Hansestadt Bremen an der Wesermündung vier weitere Liegeplätze für Großcontainerschiffe bauen und bereitet den Standort damit auf einen späteren Gesamtumschlag von 6 bis 7 Millionen Containern (TEU) vor. 2003 war der Boxenumschlag in den bremischen Häfen bereits auf 3,2 Millionen TEU gestiegen.


In Berlin sprach sich der Senator für den zügigen Ausbau der Bremerhavener Kaiserschleuse aus. Der entsprechende Kabinettsbeschluss der Landesregierung werde derzeit vorbereitet. Gloystein: „Andere Häfen machen Bremerhaven die führende Rolle unter Europas Autohäfen streitig. Es wäre deshalb fahrlässig, die erforderlichen Infrastruktur-Investitionen auf die lange Bank zu schieben.“ Bremen plant einen Ausbau der Kaiserschleuse auf 305 Meter Länge und 45 Meter Breite, um ab 2009 neben der Nordschleuse über eine zweite leistungsfähige Hafenzufahrt für die bis zu 240 Meter großen Auto-Transportschiffe verfügen zu können.


Mit den Bremerhavener Hafen-Investitionen, so Gloystein, sei auf Bundesebene ein klares Signal verbunden: „Die Freie Hansestadt Bremen fühlt sich der Export- und Außenhandelsnation Deutschland verpflichtet. Unsere mit Milliardenkosten verbundenen Anstrengungen dienen der weiteren Entwicklung der nationalen Volkswirtschaft. Sie sichern damit den Standort D.“