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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Containerterminal IIIa nimmt die Arbeit auf

07.11.2003


An der Stromkaje des Bremerhavener Containerterminals wurde heute (7.11.2003) ein weiterer Liegeplatz für die größten Schiffe der Containerfahrt an die Betreibergesellschaft North Sea Terminal Bremerhaven (NTB) übergeben. Damit wollen die bremischen Häfen ihre starke Stellung unter Europas großen maritimen Logistikzentren ausbauen.
(Foto: bremenports)


Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Perschau übergibt zehnten Liegeplatz an der Bremerhavener Stromkaje an den Terminal-Betreiber NTB
Nach einer Bauzeit von nur 27 Monaten hat Wirtschafts- und Häfensenator Hartmut Perschau den zehnten Liegeplatz an der Bremerhavener Stromkaje am Freitag (7. November 2003) seiner Bestimmung übergeben. Mit dem Bauabschnitt Containerterminal (CT) IIIa wurde die längste Kaje der Welt im viertgrößten Containerhafen Europas um 340 Meter auf etwa 3237 Meter gestreckt. Für den Umschlag lassen sich jetzt etwa 3040 Meter nutzen. Die entstandene zusätzliche Hafenfläche ist etwa vier Hektar groß. Die eigentliche Aufstellfläche wurde schon bei der Baustufe CT III vorbereitet.Der neue Liegeplatz wird vom Umschlag- und Logistikunternehmen North Sea Terminal Bremerhaven (NTB) betrieben, das den nördlichen Bereich der Stromkaje bewirtschaftet.

Vor etwa 500 Gästen würdigte Senator Hartmut Perschau die zentrale Bedeutung des Hafens für die Ökonomie im Zwei-Städte-Staat. Umschlag, Logistik und Distribution leisteten einen eigenständigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum im Land Bremen, sagte er. Senator Perschau wörtlich: „Terminals und Logistikzentren schaffen, was Deutschland, Bremen und Bremerhaven besonders brauchen: Arbeit, Arbeit, Arbeit!“ Der Senator erinnerte an die Schaffung von mehreren hundert neuen Stellen in diesem Sektor. Er nannte in diesem Zusammenhang das Unternehmen NTB, das zu einem belebenden Faktor im regionalen Arbeitsmarkt geworden sei. Und auch das neue Hochregallager am Neustädter Hafen beweise, dass Bremens langjährige konstante Investitionen in den Containerhafenbau erfreuliche wirtschaftliche Folgewirkungen auslösen.

Senator Perschau bedankte sich „bei den niedersächsischen Partnern, die den Bau von CT IIIa nach Kräften unterstützt haben – in der Landesregierung in Hannover, bei den Bezirksregierungen, beim Landkreis Cuxhaven und in den Nachbargemeinden“.

Den Menschen in Bremerhaven müsse man nicht erklären, was dieser Hafen für ihre Stadt bedeute, sagte der Senator. „Doch auch im Umland sind Identifikation und Zustimmung groß. Der wichtigste Grund dafür zeigt sich bei einem Spaziergang über die Parkplätze der Firmen Eurogate und NTB: Hier dominiert das CUX-Kennzeichen!“ Nach den Worten Perschaus wohnen mindestens 50 Prozent der Mitarbeiter beider Containerlogistik-Unternehmen in der niedersächsischen Umgebung Bremerhavens.

Der Senator bekannte sich zum weiteren Ausbau des Containerhafens: „Kunden aus aller Welt machen uns immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig für sie – und damit für uns – die gezielte Investition in einen Hafen ist, der zu den besten Adressen der internationalen Logistik gehört. In den kommenden acht bis zehn Jahren wird Bremerhaven eine weitere Verdoppelung des Containerumschlags auf etwa 6 Millionen TEU erleben. Wie realistisch diese Prognose ist, zeigte das erste Halbjahr 2003 – da lag das Plus bei stolzen elf Prozent.“

Der Senator ergänzte: „Unsere Kunden brauchen Planungssicherheit. Diese Sicherheit bekommen sie bei uns. Bremen steht zu seiner Verantwortung und baut den Hafen weiter aus – zeitnah und immer am Bedarf der Märkte orientiert.“

CT IIIa ist für Perschau lediglich ein – wichtiger – Zwischenschritt: „Längst sind die Planungen für Containerterminal IV abgeschlossen. In den kommenden Jahren werden hier vier weitere Liegeplätze entstehen. Für mich gibt es auch in Zeiten knapper öffentlicher Mittel keine Alternative zum Großprojekt CT IV!“ Die Bauarbeiten für die 1681 Meter lange neue Kaje sollen im April 2004 beginnen.

Perschau sprach sich außerdem für weitere Hafen-Investitionen aus. Bremen setze nicht nur auf den Bau von Containerkajen und –terminals. Um den mit 1,4 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen (2002) größten Autohafen Europas in der Seestadt zu stärken, werde der Osthafen ausgebaut. Perschau: „Wir brauchen hinter den Schleusen neue Liegeplätze für große Carrier und kleinere Zubringerschiffe.“

Der Senator ergänzte, dass die Entscheidung zum Bau einer neuen Kaiserschleuse zurzeit vorbereitet werde. Er zeigte sich davon überzeugt, „dass wir Wege finden werden, auch diese Zukunftsinvestition umzusetzen“.

Bauabschnitt CT IIIa auf einen Blick

Die zuständige Behörde in Aurich, die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest, brauchte nur elf Monate für die so genannte Planfeststellung von CT IIIa: Am 30. Juni 2001 wurde die Genehmigung zum Bau des Liegeplatzes erteilt. Am Tag darauf begann ein Eimerkettenbagger auf der Wasserbaustelle mit dem Bodenaustausch.

Anfang Oktober 2001 wurden die Rammarbeiten für die Spundwand auf der Wasserseite eingeleitet. „Dass beim Rammen in den Wintermonaten zwei schwere Hubinseln eingesetzt wurden, hat sich erneut bewährt“, sagt bremenports-Geschäftsführer Holtermann. Innerhalb von sechs Monaten trieben die Arbeiter damals 143 Trag- und Füllbohlen und weitere 143 Schrägpfähle in den Boden. Für Schwierigkeiten sorgte das Wetter. Ein hin- und herschwankender Pfahl gefährdet die Sicherheit – deshalb wurde die Arbeit auf den Hubinseln ab Windstärke 5 eingestellt.

Diese Probleme waren vergessen, als im April 2002 begonnen wurde, mit einem Hopperbagger etwa 400.000 Kubikmeter Sand auf die Fläche hinter der neuen Spundwand zu verteilen. Im Juni war man bereits fertig mit diesem Job – jetzt konnten die Rammarbeiten an Land beginnen. Zwei Baggerrammen trieben dabei 330 Pfähle in den Grund.

Zur gleichen Zeit entstand eine so genannte Grundwasser-Entlastungsanlage. Sie reguliert den Wasserdruck des Grundwassers auf die Spundwand.

Später wurde hinter der Wand die Pierplatte mit der Wellenkammer betoniert. Dabei verarbeitete man etwa 11000 Kubikmeter Beton. Außerdem montierten die Arbeiter wichtige Ausrüstungsteile – zum Beispiel Poller, Fender und Kranschienen.

Planer und Baufirmen ist es gelungen, den vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin vom 19. Januar 2004 um mehrere Monate vorzuziehen. Im Oktober war die neue Kaje bereits betriebsbereit.