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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Europas modernster Kreuzfahrt-Terminal in Bremerhaven eingeweiht

02.05.2003

Neue Anlage erfüllt hohe Abfertigungsstandards – Konzept wurde mit Reiseveranstaltern abgestimmt – Markt reagiert positiv auf die Investition: Schon jetzt 59 Zusagen für die Kreuzfahrtsaison 2004


An der Bremerhavener Columbuskaje ist am Freitag (2.5.2003) der umfassend modernisierte und sanierte neue Kreuzfahrt-Terminal (Columbus Cruise Center) eingeweiht worden. „Mit der neuen Passagieranlage setzt der Standort Akzente in Hafengeschäft und Seetourismus“, sagte Bremens Wirtschafts- und Hafensenator Josef Hattig bei der Eröffnungsfeier. An der Veranstaltung nahm auch Michel-Eric Dufeil teil, der in der Generaldirektion Regionalpolitik als „head of unit Germany“ tätig ist. Die EU-Kommission hat die Baumaßnahme im Rahmen des bremischen Ziel-2-Programms 2000 – 2006 zu 50 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mitfinanziert.

Umbau und Modernisierung der aus den 60-er Jahren stammenden Anlage waren mit Planungs- und Baukosten von insgesamt rund 21 Millionen Euro verbunden. „Hier ist Europas modernster Kreuzfahrt-Terminal entstanden“, meinte Hattig. Für den Senator verbindet sich mit der Investition ein klares Signal an den Kreuzfahrt-markt: Bremerhaven stelle sich dem Wettbewerb offensiv und unternehme die notwendigen Anstrengungen, um für die Organisatoren von Kreuzreisen und die Passagiere noch attraktiver zu werden.

Die Mitte der 20-er Jahre auf 12.500 Pfählen gegründete Columbuskaje mit den später entstandenen Fahrgastanlagen I und II diente zunächst als Ankunfts- und Abfahrtshafen für Passagier- und Auswandererschiffe nach Übersee. Nachdem die Abfertigungshallen mit dem Ende der interkontinentalen Passagierschifffahrt Ende der 60-er Jahre ausgedient hatten, etablierte sich Bremerhaven in den folgenden Jahrzehnten als Kreuzfahrthafen.

In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen des Marktes an eine moderne Passagierabfertigung ständig gestiegen. Hattig: „Der Senat musste reagieren, um einen Bedeutungsverlust des Standorts zu verhindern.“ Nach der Gründung der neuen Terminal-Betreiber-Gesellschaft Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH (CCCB) Ende 1998 galt es, die veraltete Anlage auf den veränderten Kreuzreisemarkt vorzubereiten.



Als Bauherrin hat sich die Hafengesellschaft bremenports bei der Planung eng mit CCCB und den Reiseveranstaltern abgestimmt. Auch die Interessen der Reeder wurden berücksichtigt. Wesentliche Teile der Passagieranlage wurden neu strukturiert, modernisiert und architektonisch ansprechend umgestaltet.

  • Umbau der Fahrgastanlage: Im Erdgeschoss des Nordflügels entstand eine moderne Abfertigungshalle mit Durchgang zum Busbahnhof, zeitgemäßen Check-in-Schaltern, drei Gepäckbändern und den Vorrichtungen zur Instal-lation von Röntgengeräten für die Gepäckkontrolle. Im ersten Obergeschoss des Nordflügels liegt die neu gestaltete Wartehalle, die abreisende Passagiere bequem über Rolltreppen erreichen können. Dort gibt es sechs moderne Gates, durch die man nach der Personenkontrolle zu den Schiffen gelangt. Der Nordkopf der Anlage wurde zu einem repräsentativen Ein-gangsgebäude mit Büroräumen im Obergeschoss umgebaut.

  • Busbahnhof: Auf einer durchgehenden Verkehrsfläche zwischen Abfertigungsgebäude und Bahnsteig sind Parkplätze für 20 Busse entstanden.

  • Parkplatz: Im Norden der Anlage können jetzt 358 Autos abgestellt werden.

  • Passagierbrücken: Es wurden drei moderne Passagierbrücken aus Metall und Glas angeschafft. Auf ihnen können die Passagiere die 31 Meter breite Kaje zwischen Schiff und Abfertigungsgebäude bequem und trockenen Fußes überqueren.

  • Hochstege: Hier wurden Metall-/Glaskonstruktionen entwickelt, die einer Fußgängerbrücke ähneln. Diese witterungsgeschützten Hochstege verlän-gern die Passagieranlage an der Kajenseite nach Norden und Süden. In gleicher Bauweise wurde der Passagiergang vor dem Gebäude errichtet.

„An der Columbuskaje ist eine Passagieranlage entstanden, die auch international keinen Vergleich scheuen muss“, sagte bremenports-Geschäftsführer Jürgen Holtermann am Freitag. Er freute sich darüber, dass der Gesamtrahmen von 21,3 Millionen Euro eingehalten wurde. Holtermann: „Beim Fertigstellungstermin ist uns ebenfalls eine Punktlandung gelungen – die neue Kreuzfahrtsaison kann beginnen.“

Auch Arno Hartog, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft CCCB, zieht eine positive Bilanz: „Hier ist der erste Terminal in Europa entstanden, der ausschließlich auf die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen ausgerichtet ist. Den Passagieren wird der Start in den Urlaub jetzt so angenehm wie möglich gemacht, und die Reedereien können sich auf ein optimales Handling ihrer Schiffe verlassen.“ Dies gelte auch für alle Sicherheitsfragen.

Aus den Reihen der Reiseveranstalter erhielt CCCB bereits viele positive Reaktionen. Für das kommende Jahr liegen schon 59 Schiffsanmeldungen vor – derart früh im Jahr war das Interesse der Branche noch nie so groß.