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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

EU-Millionen für Bremerhaven
Staatsrätin Winther: Mit gutem Konzept Erfolg gehabt

31.03.2000

Staatsrätin Winther hatte gestern gut Lachen: Bremerhaven kann zusätzliche 11-13 Mio. € (ca. 25 Mio. DM) aus dem EU-Programm URBAN erwarten. In einer Konkurrenz von 30 deutschen Städten hatten sich der Wirtschaftssenator und die Stadt Bremerhaven mit einem Konzept durchgesetzt, das in erster Linie entlang der Geeste auf brachliegenden Industrieflächen neue wirtschaftliche Impulse setzen wird. Winther: "Land und Stadt werden diese Summe noch einmal aufstocken, so dass insgesamt ca. 50 Mio. DM zur Verfügung stehen werden. Damit lassen sich durchaus innovative Impulse setzen."

Hintergrund der erfolgreichen Bewerbung von Wirtschaftssenator und Seestadt ist das URBAN-Programm der EU. Aus ihm werden für 10-11 deutsche Städte zwischen 2000 und 2006 140 Mio. € bereitstehen. In einem vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) durchgeführten Vorausauswahlverfahren, das jetzt abgeschlossen wurde, hatten Wirtschaftssenator und Seestadt-Magistrat eine erste Projektskizze eingereicht, die gemeinsam mit 29 weiteren Anträgen in Berlin bewertet wurde. Danach belegte Bremerhaven nach 6 ostdeutschen Städten, die als gesetzt galten, Platz 7 vor Duisburg, Kassel, Saarbrücken und Kiel. Hattig: "Eine harte Konkurrenz, letztlich haben aber die besseren Argumente für Bremerhaven den Ausschlag gegeben."

Ziel des URBAN-Programmes, von dem in den Jahren 1994 bis 1999 bereits der Bremer Stadtteil Gröpelingen profitierte und an dem in den kommenden Jahren EU-weit 55 Städte teilnehmen sollen, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen in benachteiligten Stadtteilen durch besonders innovative Vorhaben.

Bremerhaven hat für das URBAN-Programm den Stadtteil Lehe, Teile der Innenstadt sowie das Gebiet um die Geeste angemeldet. Ca. 22.000 Menschen leben dort und sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen. Das Programm sieht vor, vor allem auf den industriellen Brachflächen an der Geeste neue wirtschaftlichen Impulse zu setzen. Flaggschiffprojekt wird ein Technologiezentrum, das für Firmen und Existenzgründer aus dem Bereich neue Medien Raum bieten soll. Aber auch für Weiterbildungskurse soll das Gebäude nutzbar sein. Ziel ist, im Zentrum selbst 200 hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und diese Zahl durch private Nachfolgeinvestitionen noch um 800 - 1200 weitere Jobs zu erhöhen.

Die Verantwortlichen beim Wirtschaftssenator und der Seestadt werden sich auf ihrem Erfolg nicht ausruhen können. Der BMWi und die Europäische Kommission erwarten nun detaillierte Programme, die bis Juni ausgearbeitet werden müssen. Sie sind spätestens bis Herbst in Brüssel einzureichen. Dort fällt die endgültige Entscheidung wahrscheinlich erst Anfang 2001.

Staatsrätin Winther: "Die Entscheidung, ein wirtschaftlich und städtebaulich innovatives Konzept mit eindeutigen Schwerpunktsetzungen einzureichen, war richtig. Jetzt kommt es darauf an, dass Stadt und Land beweisen, dass sie schnell auf das positive Signal aus Berlin reagieren können. Die Konkurrenz schläft nicht, und es ist gegen die vorläufige Entscheidung des BMWi durchaus noch mit Widerstand aus Ländern zu rechnen, die leer ausgegangen sind."