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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Österreich Transitpartner Nr. 1 der Bremischen Häfen

23.06.2000

Die Bremische Hafenvertretung e.V. (BHV) teilt mit:

Seit Jahrzehnten ist Österreich Transitpartner Nr. 1 der Bremischen Häfen sowohl im seewärtigen ausgehenden Transitverkehr als auch im einkommenden Durchfuhrverkehr vor Tschechien, Ungarn und der Schweiz. Im Jahre 1999 haben die Bremischen Häfen sogar einen Zuwachs von über 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 544.000 Tonnen registrieren können, wobei 388.000 Tonnen auf den Export und 156.000 Tonnen auf den Import entfielen. Zu den wichtigsten Exportgütern von Österreich über die Bremischen Häfen gehören Eisen, Papier/Pappe, Maschinen, Baustoffe, Röhren und Hölzer, während im Importbereich via Bremische Häfen nach Österreich insbesondere die Güterarten Kraftfahrzeuge, chemische und elektronische Produkte, Südfrüchte, Kaffee, Maschinen, sowie Tabak dominierten.


Diese enormen Marktanteilsgewinne für die Bremischen Häfen sind sowohl auf den inzwischen stattgefundenen regionalen Strukturwandel Österreichs zu mehr innereuropäischen bzw. EU-Exporten und weniger Überseeausfuhren zurückzuführen aber auch auf die Entwicklung international anerkannter Logistik- und Distributionskonzepte in Bremen/Bremerhaven. Die Bremischen Häfen haben den Strukturwandel, der sich innerhalb der Weltwirtschaft im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat, rechtzeitig erkannt und entsprechend mit Alternativkonzepten im Hafenwettbewerb reagiert. Intelligente, individuelle und komplexe Leistungspakete sind die Antwort der Bremischen Häfen auf die Anforderungen des internationalen Marktes. Hervorragende Beispiele dafür sind marktführende Tracing- and Tracking-Systeme, E-Commerce-Lösungen, Ausbau des bremischen Landes-Breitbandnetzes und innovative elektronische Zollabwicklungsverfahren.


Die zahlreichen, vorwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen der bremischen Seehafenverkehrswirtschaft an den beiden maritimen Standorten Bremen und Bremerhaven haben sich auf die logistischen Anforderungen des Marktes eingestellt. Ob Umschlagsunternehmen, Spediteure, Reedereien, Linienagenten, Schiffsmakler, Packingfirmen, Telematikanbieter, Consultants, Außenhandelsbanken, Aus- und Fortbildungsinstitute – sie alle sind allein oder im kooperativen Verbund tragende Säulen des Logistikstandortes Bremen/Bremerhaven an einer Schnittstelle, an der große Ladungsmengen überseeischer Im- und Exporte gebündelt und großvolumig ins oder aus dem Binnenland befördert werden. Für die Bremischen Häfen, die monatlich mehr als 350 Containerschiffe aus aller Welt am Container Terminal Bremerhaven zu Gast haben spielt im Seehafenhinterlandverkehr die Bahn eine herausragende Rolle. Der Schienenanteil liegt seit Jahren generell konstant bei über 50 Prozent, im Containerverkehr sogar mehr als 70 Prozent. Der Verkehrsträger Schiene ist vor allem aufgrund der zahlreichen und leistungsfähigen Ganzzugverbindungen für die verladende Wirtschaft von hohem Interesse. Dabei haben sich die Ganzzugverbindungen "Nordsee-Donauwalzer-Container-Express"/"Austria-Container-Express" und der "Mozart-Nordsee-Container-Express", die regelmäßig zwischen Bremerhaven und Salzburg sowie Wien pendeln als auch Blockzugverbindungen zu weiteren österreichischen Hubs sehr positiv auf die Bremischen Häfen ausgewirkt. Die Marktanteilsentwicklung spricht für sich. Denn trotz des harten Wettbewerbs gerade in Österreich haben die Bremischen Häfen ihren Marktanteil unter den etwa 20 europäischen Seehäfen, derer sich der österreichische Im- und Export bedient ausbauen können. Die Bremischen Häfen rangieren innerhalb der Konkurrenzhäfen wie Rotterdam, Antwerpen, Koper und Rijeka und Hamburg zwischenzeitlich immerhin an Platz fünf mit aufsteigender Tendenz.


Die Interessen der Bremischen Häfen in Europa und Übersee werden von der Bremischen Hafenvertretung wahrgenommen, die von der Stadtgemeinde Bremen und mehr als 200 Unternehmen der bremischen Seehafenverkehrswirtschaft getragen wird und europaweit elf Verkaufsbüros unterhält. Für Österreich ist das Verkaufsbüro der Bremischen Hafenvertretung in Wien zuständig, das im März 1951 eröffnet wurde und im nächsten Jahr 50-jähriges Bestehen feiern wird. Die übrigen Verkaufsbüros befinden sich in Bremen, Düsseldorf, Frankfurt/Main, München, Leipzig, Berlin, Budapest, Prag und New York. Die Hafenvertreter im In- und Ausland haben die Aufgabe, jeden Tag "vor Ort" bei der verladenden Wirtschaft, bei Spediteuren und Reedereien für die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven zu werben, im Wettbewerb die erkämpften Marktanteile der Bremischen Häfen im Hamburg-Antwerp-Range zu festigen und zu steigern.