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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Immer mehr Existenzgründer kommen aus Niedersachsen nach Bremen und Bremerhaven

20.11.2000

„Gründertage 2000“ im World Trade Center der Hansestadt werben für den Schritt in die Selbstständigkeit – Mehr als tausend Besucher erwartet

Im World Trade Center an der Bremer Birkenstraße finden am 24. und 25. November die „Gründungstage 2000“ statt. Als Veranstalter rechnen der Senator für Wirtschaft und Häfen und die Bremer Existenzgründungs-Initiative (B.E.G.IN) mit über tausend Besuchern, die bei Vorträgen, in Workshops und an zahlreichen Informationsständen Antworten auf viele individuelle Fragen erhalten werden.

„Die Förderung von Existenzgründungen ist ein zentrales Anliegen der Bremer Wirtschaftspolitik“, sagt Sibylle Winther, die als Staatsrätin im Wirtschafts- und Häfenressort für den Mittelstand zuständig ist. Wie in den Vorjahren ist das Haushaltsgrundvolumen zur Förderung von Existenzgründungen über die Bremer Existenzgründungs-Initiative (B.E.G.IN) auch im Jahre 2000 um zusätzliche Mittel in Höhe von 9 Mio DM erweitert worden.

Die Staatsrätin verwies am Montag (20.11.2000) darauf, dass die B.E.G.IN-Gründungsleitstelle im Land Bremen seit März 1998 etwa 2000 Existenzgründungen begleitet habe. Frau Winther: „36 Prozent der Gründungen werden von Frauen vollzogen, 57 Prozent von Männern, der Rest von Teams aus Frauen und Männern.“

Bemerkenswert sei, das aktuell jede vierte Gründung in Bremen von Personen vorgenommen wird, die aus dem niedersächsischen Umland stammen. In Bremerhaven liege der Anteil Auswärtiger sogar bei 40 Prozent, berichtete die Staatsrätin.

„Die jüngste Entwicklung zeigt, dass die Zahl der Gründungen im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen stark zugenommen hat“, ergänzte Frau Winther. Mehr als die Hälfte aller Existenzgründungen erstrecke sich auf diesen Bereich. „Dies ist ein erfreuliches Zeichen, das deutlich macht, dass das Land Bremen als Dienstleistungsstandort verlorenen Boden gut macht.“

Wie die Staatsrätin ergänzte, sind die in der Intensivberatung betreuten Existenzgründungsmaßnahmen insgesamt besser durchdacht als in der Anfangsphase des Projekts. Die steigende Qualität der einzelnen Vorhaben zeige, dass der Weg in die Selbstständigkeit von den angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern immer sorgfältiger vorbereitet werde.

In den kommenden fünf Jahren stehen nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn in der Bundesrepublik rund 380.000 mittelständische Unternehmen vor einer Übergabe. In vielen dieser Betriebe wurde noch keine Nachfolgeregelung getroffen.

Dieses Problem trifft auch für das Bundesland Bremen zu, wo unter anderem im Handwerksbereich in den nächsten Jahren annähernd jeder vierte Betrieb vor einer Übergabe steht. Frau Winther: „Wenn geeignete familieninterne oder –externe Nachfolger fehlen oder die Übergabe nachlässig geplant wird, führt dies zu einer Gefährdung der Firmen – und oft genug zu volkswirtschaftlichen Verlusten, die vermieden werden müssen.“ In seiner Gründungsförderung stelle das Land Bremen die Übernahme eines Betriebes deshalb bewußt einer Neugründung gleich.

Zu den Aktivitäten die eine Unternehmensnachfolge erleichtern sollen, zählen die Gemeinschaftsinitiative „Change/Chance“ als Internetplattform für scheidende bzw. angehende Unternehmer und die von Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammer veröffentlichten Unternehmens- bzw. Betriebsbörsen. Die Bremer „Gründungstage 2000“ haben die Frage der Unternehmensübertragungen als Schwerpunkt aufgegriffen, um das Thema über gezielte Beratungsaktionen und Workshops in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesse zu rücken.