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Der Senator für Inneres und Sport

Thomas Röwekamp: "Die Prävention muss gestärkt werden"

28.03.2007

Fazit nach Jugendbesuchstag - Bürgermeister besuchte mehrere Bremer Einrichtungen

"Wir müssen mehr die Familiensituation als Ganzes ins Auge fassen", das war die zentrale Schlussfolgerung, die Bürgermeister Thomas Röwekamp anlässlich seines Besuches in der Geschäftsstelle des AfJ Kinder- und Jugendhilfevereins Bremen e.V. zog. Im Rahmen seines Besuchstages mit dem Themenschwerpunkt Kinder/Jugendliche sprach der Innensenator und Vize-Regierungschef über die Situation problembelasteter junger Menschen in Bremen.

Der AfJ betreibt Beratungs-, Betreuungs- und Freizeiteinrichtungen für junge Menschen in Bremen und unterhält Standorte und Einrichtungen in ganz Bremen bei rund 50 hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kritisch wurde das über Jahre gewachsene staatliche Hilfeleistungssystem hinterfragt, bei dem oft die Zuweisung finanzieller Mittel nach den Problemlagen einzelner Personen erfolgt, jedoch der Blick für das Ganze, z.B. die komplette Familiensituation, aus dem Auge verloren würde. Lediglich durch das Engagement einzelner Betreuer werde zuständigkeitsübergreifend die Familiensituation betrachtet, jedoch sei das längst nicht die Regel.

Bürgermeister Thomas Röwekamp plädierte vor allem für frühere Präventionsansätze und thematisierte die anzustrebende Ressortzusammenlegung von Jugend und Bildung. Schnittstellenprobleme zwischen den verschiedenen beteiligten Ämtern könnten so besser beseitigt werden. "Wenn ein Jugendlicher zum Tatverdächtigen wird und bei der Polizei auch erst als Mehrfachtäter auffalle, sei es oftmals viel zu spät, um in die Familienverhältnisse einzugreifen und mit beratenden und betreuenden Angeboten zur Stelle zu sein", so Röwekamp. Daher müssten nicht-staatliche Stellen bereits eng mit der Schule zusammenarbeiten, um erfolgreiche Präventionsmaßnahmen einzuleiten, um den Jugendlichen zu helfen, bevor diese beispielsweise strafffällig oder die Eltern an ihrer erzieherischen Überforderung scheitern.

Auch Gespräche beim Kinderschutzbund und beim Zentrum für trauernde Kinder

Thomas Röwekamp machte ebenso Station beim Kinderschutzbund Bremen. Dort bestätigte sich der Eindruck, dass bei sozialen Krisen oder verhaltensauffälligen Kindern frühzeitiger präventive Maßnahmen ansetzen müssen, damit sich keine Drogen- oder Krankheitskarrieren entwickeln. Es müsse mehr daran gearbeitet werden, dass Kinder und Jugendliche weder Täter noch Opfer von Gewalt werden, so Röwekamp.

Zuvor konnte sich Bürgermeister Thomas Röwekamp beim Zentrum für trauernde Kinder e.V. in Obervieland die neuen Gruppenräume anschauen. Bemerkenswert sei das große ehrenamtliche Engagement, mit dem dort gearbeitet wird. Auch sei die Kreativität bei der Einwerbung von Spendengeldern besonders hoch, gleichwohl werde die Nachfrage nach dieser anerkannten Einrichtung laufend größer. Ziel ist hier, die Trauerarbeit beim Verlust von Eltern oder anderen Familienmitgliedern gemeinsam mit den Kindern aufzuarbeiten. Auch diese Einrichtung habe eine besondere sozial- und gesundheitspräventive Bedeutung, die noch stärkerer Anerkennung bedürfe, so Thomas Röwekamp abschließend.

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