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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Stahmann: Entscheidung für zweiten Zeltstandort ist gefallen

22.06.2015

In der Sozialbehörde ist die Entscheidung für das Aufstellen eines weiteren Großzeltes für jugendliche Flüchtlinge gefallen. Die Arbeiten auf dem Gelände nahe dem Fallturm an der Universität werden voraussichtlich morgen (Dienstag, 23. Juni 2015) beginnen. Auf der Freifläche an der Straße "Am Biologischen Garten" sollen 120 Jugendliche aus der Zentralen Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung (ZKE) vorübergehend untergebracht werden.

Grund für die Verlegung ist die zügige Räumung der ZKE, die das Gesundheitsamt wegen hartnäckigen Befalls mit Bettwanzen dringend empfohlen hatte. Nach der Räumung soll ein Schädlingsbekämpfer das Gebäude an der Steinsetzerstraße komplett sanieren. Anschließend werden die vorhandenen Teppichböden gegen wischbare Böden ausgetauscht. In ungefähr zwei Monaten können die Jugendlichen dann zurückkehren in die Steinsetzerstraße. Bereits Ende der vergangenen Woche haben 35 Jugendliche aus der ZKE ein Zelt auf dem Stadtwerder bezogen.

"Die Entscheidung zur Räumung der Erstaufnahmeeinrichtung und zum Aufstellen von Zelten für die Jugendlichen ist uns sehr schwergefallen", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. "Angesichts der beengten Lebensverhältnisse in der Steinsetzerstraße sehe ich aber keine Alternative."

Dabei verschärfe sich die aktuelle Zugangssituation derzeit abermals deutlich: "Die Zahl der in Bremen ankommenden jugendlichen Flüchtlinge erreicht immer neue Höchststände", sagte die Senatorin. Seit 2011 habe sich ihre Zahl Jahr für Jahr verdoppelt, "in diesem Jahr haben wir eine Vervierfachung im Vergleich zum Jahr 2014". Nach aktuellen Hochrechnungen werden in der ersten Jahreshälfte 575 Jugendliche in Bremen Schutz suchen, in der ersten Jahreshälfte 2014 waren es 134. Allein im Juni 2015 werden mehr als dreimal so viele Flüchtlinge erwartet wie Bremen im ganzen Jahr 2011 aufgenommen hat. Das entspricht einer Steigerung um 3600 Prozent in einem Zeitraum von weniger als vier Jahren. Im ganzen Jahr 2011 hatten 53 Jugendliche in Bremen Zuflucht gesucht; allein im Juni 2015 werden es 162 sein (Hochrechnung auf Basis der ersten 17 Tage mit 92 neu aufgenommenen Jugendlichen).