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Der Senator für Inneres und Sport

Innensenator zieht positive Jahresbilanz der Arbeit der Feuerwehren

11.04.2003

„Die Feuerwehren im Land Bremen haben auch im vergangenen Jahr wieder sehr gute Arbeit geleistet. Die professionelle Hilfe bei Bränden und technischen Hilfeleistungen funktioniert in Bremen sehr gut,“ erklärte Innensenator Dr. Kuno Böse angesichts der Zahlen aus den Jahresstatistiken 2002 der Feuerwehren Bremen und Bremerhaven. „Die in den letzten 10 Jahren stark vernachlässigten Bereiche Katastrophen- und Zivilschutz müssen jedoch technisch und organisatorisch den geänderten Gefährdungslagen angepasst werden.“


Die Berufsfeuerwehr Bremen rückte im vergangenen Jahr 2.285 (2001: 2.404) mal bei Bränden und 2.688 (2001: 2.375) mal zum Zwecke der Hilfeleistung, beispielsweise bei Unwettern, aus. Bei den Einsätzen wurden 147 (2001: 60) Menschen gerettet. Bei 667 dieser Einsätze waren auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr beteiligt. Je Brand kamen durchschnittlich sechs Feuerwehrmänner zum Einsatz, bei Hilfeleistungen vier. Hauptursache für Brände waren technische Defekte, gefolgt von Brandstiftung, Brände durch Essen auf Herden und fahrlässiges Verhalten. Hauptursache für die Hilfeleistungseinsätze waren Sturm und Regen, Verkehrsunfälle und Technische Defekte. Einsatzstärkste Monate waren der Juli, August und Oktober, hervorgerufen durch Sturm und Starkregen und der Dezember mit zwei extremen Eissituationen.

Die Rettungsdienste waren im Stadtgebiet Bremen 68.587 (2001: 68.513) mal im Einsatz, 27.805 (2001: 29.563) Einsätze absolvierten der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr, 40.782 (2001: 38.950) Einsätze wurden von den Hilfsorganisationen durchgeführt. Bei diesen Einsätzen handelte es sich um 40.814 Notfälle, 16.597 Krankentransporte und 11.178 Alarmierungen des Notarztfahrzeugs. Der Rettungshubschrauber „Christoph 6“ war 1.266 mal im Einsatz, die Deutsche Rettungsflugwacht 479 mal.


Die Feuerwehr und Rettungsdienste in Bremerhaven waren 16.245 (2001: 16.538) mal im Einsatz. 377 (2001: 392) Brände wurden gelöscht, 1.360 (2001: 1.261) mal wurde technische Hilfe geleistet, 14.168 (2001: 14.514) Rettungs- und Krankentransporte, davon ein Teil von den Hilfsorganisationen, wurden durchgeführt und 340 (2001: 371) mal stellte sich die Alarmierung als Fehlalarm heraus.


Überschattet wurde die Arbeit der Rettungskräfte durch den tragischen Tod eines Rettungsassistenten des Arbeiter-Samariter-Bundes während einer Alarmfahrt im Oktober des vergangenen Jahres. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen. Dieser Unfall führt allen Einsatzkräften das Risiko ihrer Tätigkeit vor Augen, die Mitarbeiter im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr riskieren tagtäglich ihr Leben und ihre Gesundheit um anderen Menschen zu helfen. Dieser Einsatz verdient Respekt und Anerkennung,“ erklärte Böse.


Mit dem integrierten Hilfeleistungssystem, im Bremer Hilfeleistungsgesetz habe das Land eine bundesweite Vorreiterrolle bei der Organisation der Bereiche Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungsdienst unter einer einheitlichen Struktur eingenommen. Die Katastrophenschutzübung im September des vergangenen Jahres habe aber gezeigt, dass sowohl im Bereich der technischen Ausrüstung, als auch bei der Ausbildung der Führungskräfte des Katastrophenschutzes Nachbesserungsbedarf besteht. „Unser größtes Problem, und das zeigen auch die Erfahrungen aus Einsätzen in anderen Bundesländern, ist das veraltete, analoge Funksystem der Hilfs- und Rettungsdienste. Hier müssen wir auf Bundes- aber auch auf EU-Ebene endlich zu einer Entscheidung für den Digitalfunk kommen,“ forderte der Innensenator. „Was die Ausbildung der Führungskräfte betrifft, haben wir bei den Bremer Kräften bereits mit Schulungsmaßnahmen begonnen, ein zukunftsweisendes Konzept sollte aber die Vorhaltung von bundesweit einsetzbaren mobilen Einsatzführungsstäben beinhalten. Diese Kräfte könnten dann bei Bedarf die örtlich zuständigen Kräfte bei der Bewältigung von Großschadensereignissen und Naturkatastrophen beraten und unterstützen,“ skizzierte Dr. Böse zwei Ansätze für einen leistungsfähigen Zivil- und Katastrophenschutz.