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Der Senator für Inneres und Sport

Eine Entdeckung aus Algerien

14.02.2003

Der Schriftsteller Boualem Sansal liest aus seinem neuen Roman

Aus seinem neuen Roman "L'enfant fou de l'arbre creux", in deutscher Übersetzung "Das verrückte Kind aus dem hohlen Baum" liest der algerische Schriftsteller Boualem Sansal am Mittwoch, 19. Februar, um 20 Uhr in der Zentralbibliothek Schüsselkorb 15/16. Die Veranstaltung in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung findet in Kooperation mit dem Institut Francais, dem Französischen Kulturministerium und der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika statt. - Boualem Sansal gilt als d i e Entdeckung der französischen Literaturszene seit er 1999 im Alter von 50 Jahren zu schreiben begann. Für seinen ersten Roman "Le Serment des Barbares – Der Schwur der Barbaren" wurde er mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zu seiner späten Berufung als Schriftsteller sagt er: "Während die Wahrheit den Bruchteil einer Sekunde braucht, um zu explodieren, benötigt man ein ganzes Leben und oft mehr, um wieder Ordnung in seine Gedanken zu bringen." Der 52-Jährige arbeitet als hoher Beamter im algerischen Industrieministerium und träumt davon, dass sich sein Land von der Militärdiktatur befreit, die Algerien zu Grunde richtet, seit es 1962 die Unabhängigkeit erlangte. In seinem neuen Roman "Das verrückte Kind aus dem hohlen Baum" konfrontiert er die westliche Welt mit der islamischen und entdeckt so manche verblüffende Übereinstimmung. Zwei zum Tode Verurteilte unterhalten sich in einem algerischen Zuchthaus über das Leben und die Welt: ein in Algerien geborener Fanzose, der heimlich ins Land zurückgekehrt war, um seine leibliche Mutter zu finden und ein Algerier, der sich an den Grausamkeiten der Islamisten beteiligt hat. Als sich plötzlich eine Menschenrechtskommission zum Besuch anmeldet, gerät der kleine Ort in heilloses Durcheinander...