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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Luneplate vor Freigabe für Öffentlichkeit

ACHTUNG REDAKTIONEN: Bitte SPERRFRIST beachten - Freitag, 24.04.2015, 12 Uhr!

Beobachtungsstationen für seltene Tier- und Pflanzenarten in Bremens größtem Naturschutzgebiet

23.04.2015

Auf der Bremerhavener Luneplate, im jüngsten und größten Naturschutzgebiet des Landes Bremen, sollen sich die wertvollen Biotope störungsfrei entwickeln. Der Mensch hat hier dennoch Zutritt: Besucherinnen und Besucher, die sich ein Bild von den weitläufigen Ökoflächen und ihren oft seltenen Tier- und Pflanzenarten machen wollen, können demnächst diverse Angebote nutzen – vom Besuch eines Aussichtsturms bis zur Rast auf Bänken.

Die Außendeichflächen an der Weser, der Tidepolder und das sich anschließende feuchte Marschengrünland sind zum Lebens- und Rückzugsraum von etwa 70 Wasser- und Watvogelarten geworden. Wer einen ausgiebigen Blick auf Nonnengans, Silberreiher, Uferschnepfe, Pfeif- und Krickente werfen möchte, kann mehrere Aussichtsbereiche ansteuern. "Die Luneplate lässt sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad sehr gut erkunden", sagte Umweltsenator Joachim Lohse am Freitag (24.4.2015) bei einem Besuch des neuen Naturschutzgebiets. "Autos müssen draußen bleiben." Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz betonte, dass die Luneplate mit den Beobachtungsstationen nun ein tolles Naherholungs- und Entdeckerziel geworden sei. "Das ist ein weiterer Mehrwert für unsere Stadt beim Ausbau als Tourismusstandort und natürlich auch für alle Bremerhavener."

In enger Abstimmung haben das Bremer Umweltressort und die Hafengesellschaft bremenports auf der Luneplate in den vergangenen Monaten diverse Maßnahmen umgesetzt (Gesamtfertigstellung: Ende Mai 2015):

  • Bau von zwei Informationspavillons am ehemaligen Neuen Lunesiel und an der ehemaligen Hofstelle
  • Errichtung eines neuen Parkplatzes mit 18 Pkw-Stellplätzen im Osten der Luneplate. Zufahrt: über die Gemeinde Loxstedt (Ueterlande).
  • Bau eines Aussichtsturms am östlichen Rand des Tidepolders. Die Aussichtsebene liegt 8,30 Meter über der Wurt. Oben können sich die Besucher einen guten Überblick über die Luneplate und den Polder verschaffen.
  • Bau eines Beobachtungsverstecks am Rand des Polders: Hier kann man sich den Vögeln der Luneplate nähern, ohne von ihnen gesehen zu werden.,Bau von zwei Deichplattformen am Lunesiel und im Grünlandbereich der Luneplate: Die eine Plattform bietet einen guten Blick auf die Weser, ihre Wattflächen und die dort lebenden Vögel. Von der anderen Plattform blickt man Richtung Weser und auf das Deichvorland sowie auf das Grünland der Luneplate mit seinen zahlreichen Brut- und Gastvögeln.

Dass die Luneplate zu einem hochwertigen Naturraum werden konnte, ist dem Ausbau der Hafenanlagen in Bremerhaven zu verdanken. "Hier liegen die zentralen ökologischen Ausgleichsgebiete für Großprojekte wie Container-Terminal 4", sagte Robert Howe, technischer Geschäftsführer von bremenports. "Unsere Maßnahmen zum Naturerleben und zur Besucherlenkung sorgen dafür, dass man Landschaft und Vogelwelt genießen kann, ohne die Entwicklung des Naturschutzgebiets zu stören."

Planung und Bau von Parkplatz, Aussichtsbereichen und Infopavillons waren mit Kosten von rund 900.000 Euro verbunden.
Die Europäische Union beteiligte sich mit einem Anteil von 364.000 Euro.