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Der Senator für Inneres und Sport

Pressemitteilung mit Foto "Jahrhunderte alte Wirkungsbezüge von Politik, Wirtschaft und Kirche aufnehmen"

16.08.2001

Kultur-Staatsrätin Motschmann sprach mit Marktplatzanrainern über die Welterbe-Anmeldung des „Rathauses in seiner Umgebung“

Die Bewerbung Bremens für die Welterbeliste der Vereinten Nationen (UNESCO) ist eine große Chance für das Rathaus, den Marktplatz und die weitere touristische Entfaltung Bremens. Darüber waren sich alle Teilnehmer einig, die die Staatsrätin für Kultur, Elisabeth Motschmann, jüngst ins Rathaus eingeladen hatte. An dem Gespräch mit den Markt-Anrainern nahmen Kaufleute, Anwälte, Gastronomen und Immobilienbesitzer sowie Vertreter von Senatskanzlei, Kultursenator, Handelskammer, Dom- und Liebfrauengemeinde teil. Außerdem waren die Geschäftsführer der Bremen-Marketing-Gesellschaft und der Bremer Touristik-Zentrale sowie der Direktor der Bremischen Bürgerschaft und der Landesarchäologe vertreten. Dabei erläuterte Frau Motschmann noch einmal den aktuellen Stand des Anmeldeverfahrens, den engen Zeitplan und die Ergebnisse der Beratungen in der Arbeits- und Steuerungsgruppe. Demnach sollen das Rathaus mit Roland als Kernbereich und das Marktplatzensemble als Rahmenbereich für die Welterbeliste bei der UNESCO angemeldet werden.

„Wir haben uns bei der Festlegung, welche Gebäude die besten Erfolgsaussichten haben, von externen Experten beraten lassen und sind so zu dem Ergebnis gekommen, uns auf das Rathaus als Gebäude zu konzentrieren, in unserem Antrag aber entscheidend auf die geistesgeschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Bezüge zu anderen Bauwerken und Institutionen rund um den Marktplatz abzuheben“, erläuterte Motschmann. Es gehe weniger um den Faktor Zeit als vielmehr um die Kriterien Authentizität und Aussicht auf ein erfolgsreiches Bewerbungsverfahren. „Wir sind uns auch darüber einig, dass das weitere Anmeldeverfahren noch Änderungen möglich machen könnte. Das heißt: Im ersten Schritt wird das „Rathaus in seiner Umgebung“ angemeldet. Dies schließt die Möglichkeit nicht aus, später nach Empfehlung der UNESCO noch weitere Gebäude nachzunominieren“, so die Kulturstaatsrätin weiter. Die Anrainer des Marktplatzes brauchen allerdings nicht zu befürchten, dass im Zuge der UNESCO-Anmeldung ein großer Anforderungskatalog auf sie zukommt. Für die Hausbesitzer ändert sich nichts, es gelten weiterhin die Denkmalschutzbestimmungen wie bisher.

„Es ist schon eine große Sensation, dass Bremen es geschafft hat, jetzt in Deutschland an erster Stelle als Welterbe-Kandidat zu stehen. Das liegt vor allem an unserem exzellenten Bremer Rathaus, mit dem wir weltweit in die allerfeinste Gesellschaft bedeutender Kulturdenkmäler kommen wollen, und es liegt zweitens an dem republikanischen Geist des Miteinanders von Politik, Wirtschaft und Kirche, die sich seit Jahrhunderten rund um den Marktplatz versammeln. Diese besonderen Wirkungsbezüge fließen in den Anmeldetext mit ein“, erklärten Elisabeth Motschmann und Professor Joachim Manske vom Senator für Inneres, Kultur und Sport, bei dem die Federführung für das Projekt liegt.

Bei dem Gespräch mit den Markt-Anrainern wurde auch noch einmal der Wunsch aus der Handelskammer und der Bremischen Bürgerschaft nach einer breiteren Gebäude-Anmeldeliste diskutiert. An die Adresse der Vertreter von Schütting und Parlament gerichtet versicherte Staatsrätin Motschmann: „Wir werden in den umfangreichen Text- und Bilddokumentationen neben Rathaus und Roland auch die anderen Gebäude am Marktplatz besonders zu würdigen wissen. Man darf nicht vergessen, dass wir am Ende nicht uns selbst, sondern die UNESCO überzeugen müssen, dass Bremens „Gute Stube“ welterbewürdig ist.“