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Der Senator für Inneres und Sport

Fortsetzung der Kulturentwicklungsplanung

27.07.2000

Beleihung der k.m.b. wird zur Zeit geprüft – Entscheidungen für Bremer Museen getroffen

"Die Kulturentwicklungsplanung geht voran. Bis zum Jahresende 2000 werde ich ein Ergebnis vorlegen, das dann die Grundlage für eine Diskussion über die zukünftige Gestaltung der Bremer Kulturlandschaft bilden wird", erklärt Kultursenator Dr. Bernt Schulte.

Im September werden neue Rahmenbedingungen zukünftiger struktureller Veränderungen vorgelegt; das betrifft zum Beispiel Möglichkeiten der Privatisierung und die Schaffung flexibler Tarifbindungen. Zugleich sollen erste Einschätzungen über den zukünftigen Zuschussbedarf ermittelt und eine Finanzplanung entworfen werden.

Parallel dazu wird der Bestand des bremischen Kulturangebots auf der Ebene der konkreten Einrichtungen, der jeweiligen Förderfelder (z.B. Musik oder Bildende Kunst) und der Kulturlandschaft Bremen dargestellt und bewertet. Auf diese Weise soll auch deutlich werden, welches kulturpolitische Profil Bremen künftig insgesamt und in den einzelnen Sparten haben oder gewinnen soll.

Auf dieser Basis wird bis Oktober ein erster Entwurf des Kulturentwicklungsplans erarbeitet werden. Dieser Entwurf soll mit der Kulturdeputation beraten und mit der kulturell interessierten Öffentlichkeit diskutiert werden.

In diesem Zusammenhang nimmt Kultursenator Dr. Bernt Schulte Stellung zu den Überlegungen, die Kulturmanagement Bremen GmbH (k.m.b.) zu beleihen: „Um Doppelarbeit der Kulturabteilung und der k.m.b. zu vermeiden, prüfen wir zur Zeit eine Beleihung der k.m.b.. Der k.m.b. obliegt danach ausschließlich der Vollzug der von den parlamentarischen Gremien beschlossenen Zuwendungen. Die Verantwortung für die Kulturförderung liegt weiterhin beim Kulturressort und bei der Kulturdeputation. Sofern eine Beleihung der k.m.b. erfolgen soll, ist hierfür ein Ortsgesetz und damit die Befassung von Deputation, Senat und Bürgerschaft erforderlich. Von einem ‚heimlichen Vorgehen‘, das unterstellt wurde, kann also keine Rede sein."

Senator Dr. Bernt Schulte weist außerdem auf eine Reihe von Entscheidungen für die Museen in Bremen hin:

  • Das Focke-Museum wird den Erweiterungsbau bekommen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 7,8 Millionen DM (5,75 Mio. DM aus Mitteln der Stiftung Wohnliche Stadt, 1,2 Mio. DM aus Mitteln der Waldemar-Koch-Stiftung sowie 0,85 Mio. DM aus Mitteln Dritter). Der Bau-beginn ist noch für Ende 2000 vorgesehen. "Mit dieser Entscheidung wird der Standort Riensberg weiter gestärkt", erklärt Senator Dr. Bernt Schulte. Auch organisatorisch wird das Museum den Erfordernissen des Stiftungsrechts angepasst: Zum 1.10.2000 wird die Position eines kaufmännischen Vorstands besetzt werden.

  • Die Sanierung des Überseemuseums beginnt in einer ersten Baustufe. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 4 Millionen DM (2,5 Mio. DM aus Mitteln der Stiftung Wohnliche Stadt, 1,5 Mio. aus dem Stadtreparaturfonds). Auf das in der Diskussion gewesene Aquarium wird aus konstruktiven und Kostengründen verzichtet. Auch das Überseemuseum bekommt zum 1.10.2000 einen kaufmännischen Vorstand. Außerdem ist ein wissenschaftlicher Beirat eingesetzt, der die Arbeit des Museums begleiten wird.

  • Für das Deutsche Schifffahrtsmuseum ist die Entscheidung für den 2. Direktor gefallen: Hans-Walter Keweloh wird künftig die kaufmännischen und Marketingbelange des Museums leiten. Die Nachfolge von Prof. Dr. Detlev Ellmers wird in einer neuen Konstruktion erfolgen: Der künftige 1. Direktor soll zugleich Professor an der Universität Bremen sein. Das erst kürzlich um den für rund 43 Millionen DM erstellten Erweiterungsbau bereicherte Museum wird dann eine neue Führung haben.Dr. Rainer Stamm wird zum 1.9.2000 die Leitung des Paula-Becker-Moderssohn-Museums übernehmen; er tritt damit die Nachfolge der im vergangenen Jahr verstorbenen Leiterin Dr. Maria Anczykowski an. Der Kunstverein wird in Kürze dem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Bremen und der Stiftung beitreten, so dass sich hieraus stärkere Synergieeffekte ergeben können.