Sie sind hier:

Der Senator für Inneres und Sport

Neues Trainingszentrum der Polizei Bremen fertig gestellt

27.04.2001

Innensenator Dr. Bernt Schulte und Polizeipräsident Rolf Lüken weihen Neubau ein

"Mit dem heute eingeweihten Polizeitrainingszentrum wird die Polizei Bremen noch moderner. Die Qualität der Schießausbildung und Fortbildung unserer Polizeibeamten wird dadurch weiter erhöht", erklärte Innensenator Dr. Bernt Schulte anlässlich der offiziellen Übergabe des neuen Trainingszentrum der Polizei Bremen heute in Huckelriede. „Damit ist uns ein Quantensprung in der Schießausbildung gelungen", freute sich Polizeipräsident Rolf Lüken. "Endlich können wir gemäß der bundesweit einheitlichen Polizeidienstvorschrift ein ‚Schießen unter einsatzmäßigen Bedingungen‘ durchführen."


Das in 13 Monaten Bauzeit entstandene Trainingszentrum auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei im Stadtteil Neustadt dient der Schießausbildung und -fortbildung der Polizeibeamten. Es ist Teil der Logistiksäule, die zur Zeit am Standort Niedersachsendamm entsteht. Außerdem werden dort die Werkstätten der Polizei sowie die gesamten Informations- und Kommunikationseinrichtungen und das Waffen- und Gerätewesen konzentriert.

"Die tragischen Vorfälle des vergangenen Jahres in Deutschland - mit tödlichen Schüssen auf Polizeibeamte im Dienst - haben gezeigt, dass der sichere Umgang mit Waffen für Polizeibeamte selbstverständlich sein muss," betonte Senator Dr. Schulte. Ebenso wichtig sei auch die konsequente Eigensicherung der Beamten, was in Huckelriede auch geschult wird. "Unser neues Polizeitrainingszentrum ist eines der modernsten in Deutschland. Es wird die Sicherheit für die Polizei und für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes weiter verbessern."


Das Polizeitrainingszentrum verfügt über zwei Schießstände mit einer Länge von 25 und 50 Metern. Jeder Schießstand enthält vier Bahnen. Die neue Anlage wird neben dem Schießtraining auch polizeiliches Schießvermeidungstraining ermöglichen. Die dafür erforderliche Stressstabilität wird durch spezielle elektronische Einbauten getestet. Film- und Diaprojektionen, Geräuschbelästigungen, Irritationsmöglichkeiten durch Lichtquellen usw. gehören zum Instrumentarium. Damit können verschiedene Einsatzfälle simuliert und die Fertigkeiten der Beamten unter einsatztaktischen, rechtlichen und psychologischen Aspekten geschult werden. Das Schießverhalten kann anschließend daraufhin analysiert werden.

Das Schießtraining der Polizei richtet sich nach der bundesweit einheitlichen Polizeidienstvorschrift (PDV) 211. Danach hat jeder Polizeibeamte 10 Schießübungen pro Jahr mit insgesamt etwa 150 Schuss zu absolvieren.

Der Bremer Senat hatte die Errichtung der Logistiksäule in Huckelriede im Rahmen der Polizeireform beschlossen. Die Planung und Baudurchführung erfolgte auf der Grundlage eines Baubetreuungsvertrags durch die Bremische Gesellschaft, die Projektsteuerung erfolgte durch die BauManagement Bremen GmbH. Die Baukosten für das Trainingszentrum liegen bei ca. 6,9 Millionen DM und damit sogar leicht unter den kalkulierten Kosten.

Die Schießausbildung der Polizei wurde bis 1996 auf der Anlage in Borgfeld durchgeführt. Die Anlage musste 1996 aus technischen Gründen geschlossen werden. Seitdem konnte die Polizei nur auf zum Teil weit entfernten Schießständen der Bundeswehr trainieren. Dies verursachte zusätzliche Sach-und Personalkosten. Das neue Trainingszentrum soll diesem Mangel abhelfen. Es wird hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen und der Umweltschutzbedingungen neuesten Anforderungen entsprechen.