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Der Senator für Inneres und Sport

Lange Filmnacht und Senatsempfang für Bremer Grimme-Preis-Träger

11.05.2001

„Die Polizistin“ und „Ein Spezialist“ am 16. 5. 2001 in der Schauburg!

Bremen mausert sich weiter als kleine, aber feine und erfolgreiche Adresse in der Film- und Medienlandschaft. Gleich zwei Film-Projekte mit maßgeblicher Bremer Beteiligung sind in diesem Jahr mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet worden. Nach der erfolgreichen Fernseh-Ausstrahlung in der ARD kommt eines der preisgekrönten Projekte jetzt auch in die Kinos.

„Die Polizistin“ (Regie: Andreas Dresen) mit der Schauspielerin des Bremer Theaters Gabriela Maria Schmeide in der weiblichen Hauptrolle feiert am Mittwoch, den 16. 5. 2001 um 20.00 Uhr in der Bremer Schauburg Kinopremiere.

In Kooperation mit der Schauburg wollen wir die Premiere zu einer langen Bremer Grimme-Preis-Filmnacht erweitern und die Premierenfeier als ein kleines Fest für die Bremer Grimme-Preisträger gestalten.

Um 22. 45 Uhr wird der ebenfalls mit einem Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm „Ein Spezialist“ von Rony Braumann und Eyal Sivan über den Prozeß gegen Adolf Eichmann gezeigt. An der Produktion ist das Bremer Institut Film Fernsehen/Mira Filmproduktion) als Deutscher Co-Produzent entscheidend beteiligt. „Ein Spezialist“ wird in der Schauburg im Juni weiterhin gezeigt.

Der Senat, vertreten durch Senator Dr. Bernt Schulte, wird sich mit einem Senatsempfang (22.00 Uhr) beteiligen und den Bremer Preisträgern seine Anerkennung aussprechen. Neben Gästen aus der Bremer Film-, Theater- und Kulturszene sind auch junge Polizistinnen aus Bremen eingeladen, mit denen sich über (zufällige) Ähnlichkeiten und gravierende Differenzen zwischen Wirklichkeit und Film-Fiktion plaudern läßt. Und natürlich sind die Preisträger, Gabriela Maria Schmeide und Elke Peters, Geschäftsführerin der Mira-Filmproduktion, auch da!


Vertreter der Medien sind hiermit auch ganz herzlich eingeladen!


Zum Inhalt und in der Laudatio für „Die Polizistin“ schrieb die Jury des Grimme-Instituts:

„Plattenbauten, Hochhäuser, graue Straßenschluchten und monströse Einkaufszentren. Die Stimmung in dem Rostocker Problembezirk ist düster, auch wenn die Sonne scheint. Ausgerechnet hierher verschlägt es Anne nach Abschluss ihrer Polizeiausbildung in Berlin. Der Umgang mit den Menschen, deren Realität von sozialer Armut geprägt ist, gestaltet sich für Anne schwierig; nicht immer gelingt es ihr, Distanz zu halten, sondern sie reagiert oftmals sehr emotional und zeigt viel Mitgefühl für das soziale Desaster der Gesetzesbrecher. So entwickelt sich ihr Interesse am Leben und Leiden der Menschen oft zum Konflikt mit ihrer Berufsrolle. Anne bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Gesetz und Menschlichkeit.

Ein kleines, nein: ein großes Wunder. Ein Fernsehspiel, abweichend von allen Standards und - im besten Sinne - eigenartig und einzigartig: das ist »Die Polizistin«. Mit zwei starken Polizei-Figuren, in enger Verbindung intensiv verkörpert und zugleich dargestellt durch Gabriela Maria Schmeide und Axel Prahl, erkundet Andreas Dresen wie beiläufig ein Plattenbauviertel in Rostock.“

Über „Ein Spezialist“ heißt es in der Begründung der Jury:

»Ein Spezialist« ist eine bedrückende Dokumentation über die Normalität der Mörder. Aber seine Wirkung verdankt der Film vor allem der künstlerischen Freiheit, die sich Sivan in gestalterischer Bearbeitung des Dokumentarmaterials genommen hat. Um die Wahrheit herauszuarbeiten, ist hier alles manipuliert und der Eichmann-Prozess zur Kenntlichkeit komprimiert. Der »Spezialist« ist einer zum Fürchten, ein Film, der in seiner modernen Machart das Vergangene ins Heute zurückholt.“