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Der Senator für Inneres und Sport

Besondere Sicherheitsmaßnahmen unter schwierigen Bedingungen - Innensenator Bernt Schulte besucht Überdruckbaustelle Hemelinger Tunnel

18.05.2001

„Eine für Bremen so einmalige Baustelle wie der Hemelinger Tunnel macht auch bei der Feuerwehr außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich“, erklärte der Senator für Inneres, Kultur und Sport, Dr. Bernt Schulte beim einem Besuch der Überdruckbaustelle in Bremer Stadtteil Hemelingen.

„Rund 70 Feuerwehrbeamte und ein Dutzend Notärzte wurden arbeitsmedizinisch untersucht und in die Besonderheiten der 600 Meter langen Untertagebaustelle eingewiesen. Ein Gerätedepot, eine spezielle Löschwasserversorgung und weitere Maßnahmen zeigen, dass die Feuerwehr im Falle eines Falles auch unter schwierigen Bedingungen einsatzfähig ist“, betonte der Senator.

Dr. Bernt Schulte hat am Freitag Mittag (18.5.) im Beisein des Hemelinger Ortsamtsleiters Hans-Günter Köhler die Überdruckbaustelle Hemelinger Tunnel besucht. Dr. Schulte wurde dabei begleitet von Karl-Heinz Knorr, dem Leiter der Feuerwehr Bremen, der mit seinen Mitarbeitern interessante Erläuterungen gab. Köhler dankte dem Innensenator und der Feuerwehr Bremen für die Gewährung der Sicherheit beim dieser Großbaustelle im Bremer Osten.

Anfang des Jahres 2000 wurde in Bremen-Hemelingen in einem bisher in Bremen nicht bekannten Bauverfahren die Herstellung eines Straßentunnels begonnen. Die Besonderheit besteht in dem Umstand, dass das Grundwasser durch Überdruck aus dem gesamten Arbeitsbereich verdrängt wird. Hierzu wurde die Untertagebaustelle mit einer Endausbaulänge von ca. 600 m unter einen bedarfsangepassten Überdruck von maximal 0,9 bar gesetzt. Somit ist der Zugang zu diesem Baubereich nur von einer Seite aus durch Druckschleusen möglich.

Dies hat für Einsätze der Feuerwehr Bremen besondere Bedeutung, denn es mussten die Voraussetzungen geschaffen werden, um bei Bränden, Unfällen aller Art und medizinischen Notfällen unter diesen Gegebenheiten effektiv tätig werden zu können.

Besondere Maßnahmen der Feuerwehr Bremen

Zu den besonderen Maßnahmen der Feuerwehr gehören:

  • Rund 70 Feuerwehrbeamte werden arbeitsmedizinisch untersucht und nach Feststellung der Überdrucktauglichkeit in die Besonderheiten der Baustelle und in die Handhabung spezieller Langzeitatemschutzgeräte eingewiesen.
  • Für ca. 12 Notärzte ist die Überdrucktauglichkeit festgestellt und in einem besonderen Einsatzplan die erforderliche Verfügbarkeit geregelt.
  • 12 Atemschutzgeräte, die eine Einsatzzeit von bis zu zwei Stunden unter den im Tunnel herrschenden Bedingungen gewährleisten, werden an der Baustelle bereitgehalten.
  • Für Notfälle wird ein überdrucktaugliches Beatmungsgerät an der Baustelle vorgehalten.
  • Die Löschwasserversorgung im Tunnel wird durch festverlegte Leitungen mit erforderlichen Entnahmestellen sichergestellt, für die bei Ausfall der Stadtwasserversorgung die Möglichkeit einer Noteinspeisung durch die Feuerwehr besteht.
  • Für den Einsatz von elektrisch betriebenen Einsatzmitteln besteht eine notstrom-gesicherte Versorgung.
  • Im Überdruckbereich des Tunnels wird in einem Gerätedepot der Feuerwehr u.a. folgendes Gerät vorgehalten: Schläuche, Verteiler, Strahlrohre
  • Geräte für den Einsatz von Löschschaum
  • Rettungsschere und Rettungsspreizer mit dem erforderlichen Hydraulikaggregat
  • Halogenscheinwerfer mit Beleuchtungsstativ und den erforderlichen Versorgungsleitungen auf Kabeltrommeln
  • Auf der Baustelle werden 200 Liter filmbildendes Spezialschaummittel bereitgehalten.
  • Zur Rettung und zum Transport von Unfallpersonen sind an mehreren Stellen, auch im Überdruckbereich, Schleifkorbtragen deponiert.
  • In Abstimmung mit der Bauleitung wurde ein Notfallplan erstellt, in dem die Zufahrten zu den verschieden Baustellenbereichen festgelegt und benannt sind und somit eine eindeutige Einsatzortbestimmung bei der Meldung eines Ereignisses erfolgen kann.

Alle Einsatzkräfte werden kontinuierlich durch Besichtigungen und Übungen vor Ort mit den Gegebenheiten vertraut gemacht und über die Fortentwicklung der Baumaßnahmen auf dem laufenden gehalten.