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Gemeinsame Presseerklärung

„Lernen in Nachbarschaften“ – Auswertung von internationalen Erfahrungen bei der Entwicklung des Schulsystems im EU-Projekt „Modern School“

04.12.2006







Der Senator für Bildung und Wissenschaft und der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales teilen mit:

Die Analogie zu „Wohnen in Nachbarschaften“ ist nicht zufällig. Längst wissen wir, dass das Aufwachsen von Kindern und der Erfolg von Bildung und Erziehung von Lebensumfeld und Lebenslage in ihrer Gesamtheit abhängen. Die Modernisierung des Schulsystems in England wurde daher folgerichtig unter das Motto gestellt: „Eine erweiterte Schule ist eine Schule, die begriffen hat, dass sie allein nichts ausrichten kann“ (Department for Education and Skills). Viele andere Institutionen – z.B. von der Gesundheitspflege über die Kinderbetreuung und Jugendhilfe bis zur Arbeitsvermittlung – sind an den verschiedenen Phasen des Aufwachsens beteiligt. Und auch in den holländischen „Fensterschulen“ wird die Zusammenarbeit all dieser Einrichtungen so organisiert, dass sie gemeinsam eine förderliche und stützende Lebensumwelt für alle Kinder und Jugendlichen herstellen.

Modern School zielt also auf die Weiterentwicklung von Schulen zu „Stadtteilbildungszentren“ auch in Bremen, die in enger Kooperation mit Eltern und anderen Stadtteilinstitutionen ihr Bildungsangebot ausweiten. Diese Schulen fördern die Integration ihrer Zielgruppen sowohl in das Bildungssystem als auch in den Arbeitsmarkt sowie in die Nachbarschaft und tragen so zu einer nachhaltigen und ausgewogenen Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Stadtquartieren und Nachbarschaften bei.

Erreicht wird dieses Ziel, in dem z.B. Leistungen von der Schwangerschaftsberatung bis zur nachschulischen Tanz- oder Musikausbildung für Jugendliche in den Schulen angeboten werden; indem Gesundheitsfürsorge und -beratung für Kleinstkinder dort ebenso verfügbar sind wie die Spielzeugbibliothek oder der „Väterclub“. Einbeziehung der Nachbarschaft und insbesondere der Eltern, Familienbildung, tägliche Öffnungszeiten von 8.00 bis 18.00 Uhr gehören zu den in Yorkshire und in Groningen teils realisierten, teils angestrebten Leistungen.

Wie diese modernen Ansätze der Schulentwicklung vor allem in Großbritannien und den Niederlanden eingeführt wurden, wie sie sich bewähren und welche Erfahrungen damit gemacht wurden, wurde während des EU-Projektes von einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen des Instituts für Arbeit und Wirtschaft (IAW), Vertreterinnen der Bildungsbehörde und Bremer Lehrer/innen erkundet.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen für Bremen und die anderen Partner werden bei der Abschlussveranstaltung des Projektes, die von Staatsrat Dr. Joachim Schuster eröffnet wird, vorgestellt und diskutiert:

LERNEN IN NACHBARSCHAFTEN - ÖFFNUNG DER SCHULE ZUM STADTTEIL

Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof, 7. Dezember 2006; 14.00 – 17.00 Uhr

EU-Projekt „MODERN SCHOOL“ - Schulen als Bildungsknotenpunkte in der Wissensgesellschaft
(weitere Informationen unter www.hanse-passage.net; Proj. C06) Projekt im Rahmen der Hanse Passage (Interreg IIIc), Cluster C. Laufzeit: 1.1. - 31.12.2006
Partner:
Deutschland: Universität Bremen, Institut Arbeit und Wirtschaft, Bremer Schulen
Niederlande: Stadt Groningen, Projekt „Vensterscholen“
Großbritannien: Bay Primary School, Bridlington
Lettland: Stadt Riga, Lehrerfortbildungsinstitut

Weitere Informationen:

Dr. Günter Warsewa
e-mail: gwarsewa@iaw.uni-bremen.de
Telefon: +49/421/218-4207

Dr. Ulrike Baumheier
E-mail: ulrike.baumheier@bau.bremen.de
Telefon: +49/421/361-89030

Anna Lason
E-Mail: alason@iaw.uni-bremen.de
Telefon: +49/421/218-3275