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Gemeinsame Presseerklärung

Wümme – ein Projekt mit Zukunft

05.05.2006

Stiftung NordWest Natur übernimmt Betreuung der Naturschutzgebiete Borgfelder Wümmewiesen und Untere Wümme

Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, World Wide Fund For Nature (WWF) und Nordwest Natur teilen mit:
Mit der heutigen (05.05.2006) Unterzeichnung der Betreuungsvereinbarung „Wümmewiesen/Untere Wümme“ wird die Betreuung der beiden Naturschutzgebiete von europäischem Rang langfristig gesichert. Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Ronald-Mike Neumeyer, Stiftungspräsident Wolfgang Golasowski von NordWest Natur Bremen und Klaus-Henning Groth, Mitglied der Geschäftsleitung des WWF Deutschland, unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung, die Aufgaben und Finanzierung der Schutzgebietsbetreuung für die kommenden zehn Jahre regelt.

Zukünftig wird die in Bremen ansässige, 1999 gegründete Stiftung NordWest Natur (Norddeutsche Stiftung für Tier- und Naturschutz) die Arbeit federführend übernehmen, die Schutzgebietsbetreuung bleibt also weiterhin in den Händen einer Umweltstiftung.

„Die Stiftung NordWest Natur ist Teil eines ‚Grünen Netzwerkes’, in dem viele Partner für ein gemeinsames Ziel arbeiten“, so NWN-Präsident Wolfgang Golasowski.
Er sieht den räumlichen Schwerpunkt seiner Stiftung in den wassergeprägten Landschaften an Weser und Wümme. Hier geht es darum, die Vielfalt an Feuchtbiotopen in Natur- und Kulturlandschaft zu schützen und zu entwickeln. Ihre Funktion als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tierarten wie Eisvogel, Fischotter oder Fließgewässerlibellen soll dabei ebenso gestärkt werden wie ihr herausragender Wert für das Naturerlebnis. „Was für den Bremer binnen der Bürgerpark ist, ist für mich buten die Wümmelandschaft. Den Wert dieses Juwels gilt es, über Bremens Grenzen hinaus lebendig zu machen“, so Golasowski.

Umweltsenator Ronald-Mike Neumeyer hatte zuvor die langjährige erfolgreiche Arbeit des WWF in den Borgfelder Wümmewiesen gewürdigt. Dabei hob er unter anderem die enge Zusammenarbeit von Projektbüro und Landwirtschaft beim flexiblen Umgang mit landwirtschaftlichen Nutzungsregelungen hervor. Bremen identifiziere sich mit seinem größten Naturschutzgebiet. „Die erfolgreiche und innovative Öffentlichkeitsarbeit des WWF hat zu einem positiven Image des Projektes in der Öffentlichkeit geführt“, so Senator Neumeyer.


Im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben bei der Umsetzung europäischer Richtlinien zum Natur- und Gewässerschutz ist die Erweiterung der Betreuungsaufgaben auf das NSG Untere Wümme notwendig. Hier sehen die Beteiligten besondere Möglichkeiten einer länderübergreifenden Zusammenarbeit im Naturschutz. Die jüngsten Hochwasserereignisse hätten gezeigt, wie wichtig ein Zusammenwirken der Flussanlieger von der Quelle bis zur Mündung sei. Im Rahmen einer regional abgestimmten Naturschutzstrategie gilt es, die Umsetzung von NATURA 2000 und Wasserrahmenrichtlinie konsequent voranzubringen: Naturnahe Flusslandschaften kommen auch der Naherholung und dem Tourismus zugute.


Für den WWF ist der Wechsel in die zweite Reihe kein völliger Rückzug aus dem Projekt. „Das Projekt Wümmewiesen stand und steht im WWF seit 20 Jahren für beispielhaften Naturschutz in Flussauen und Feuchtwiesen“, so Klaus-Henning Groth. Die vom WWF hier getätigten Investitionen haben auch andernorts Früchte getragen, wie er am Beispiel der Flussrenaturierung veranschaulichte. „Was 1985 an der Wümme Pioniercharakter hatte, setzen wir heute in großem Maßstab zum Beispiel an der Elbe fort.“ In beiden Projekten hat übrigens das Bundesamt für Naturschutz den WWF mit der Projektträgerschaft betraut.


Projektbüroleiter Gunnar Oertel unterstrich in seinem Statement den Stellenwert landschaftlicher Schönheit für den Naturschutz gerade in den heimischen wassergeprägten Landschaften an Wümme und Weser. Für das Naturerlebnis der Bevölkerung seien ästhetische und biologische Vielfalt gleichermaßen bedeutsam, entsprechend breit angelegt sei auch das beliebte Veranstaltungsprogramm Wümmewiesen.

Das Projektbüro Wümme hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren zu einem immer ansprechbaren verlässlichen Partner nicht zuletzt für die örtliche Landwirtschaft entwickelt. „Die heutige Unterzeichnung der Betreuungsvereinbarung bietet Kontinuität und Weiterentwicklung im Naturschutz an der Wümme und ermöglicht wichtige Beiträge, um die Wümme zu einer Modellregion für die neuen europäischen Wasserrichtlinien zu entwickeln“, so Gunnar Oertel.