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Gemeinsame Presseerklärung

Unternehmer und Senatoren akquirieren zusätzliche Ausbildungsplätze

20.06.2005

Die Handelskammer Bremen
Der Senator für Bildung und Wissenschaft
Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales
Der Senator für Wirtschaft und Häfen
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Um zusätzliche Ausbildungsplätze für Bremer Jugendliche zu finden, werden das Plenum der Handelskammer und der Senat der Freien Hansestadt Bremen in den kommenden Wochen ungewöhnliche Wege gehen: Die 45 Unternehmerinnen und Unternehmer des Kammerplenums und die Senatoren haben sich verpflichtet, in einer gemeinsamen Aktion jeweils persönlich in mindestens drei Ausbildungsbetrieben zusätzliche Lehrstellen zu akquirieren oder drei neue Unternehmen für die Ausbildung zu gewinnen. Vorgestellt wurde diese Aktion heute von Handelskammer-Präses Dr. Patrick Wendisch, von Bildungssenator Willi Lemke, Arbeitssenatorin Karin Röpke und Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek im Haus Schütting.

Präses Dr. Wendisch betonte: „Bremen war beim Zuwachs an Ausbildungsplätzen im zurückliegenden Jahr bundesweit Spitzenreiter. Im Regionalen Pakt für Ausbildung konnten über sämtliche Branchen hinweg 8,6 Prozent mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung gestellt werden – im Bereich der Handelskammer lag der Zuwachs sogar bei 11,1 Prozent. Mit unserer Aktion mit dem Senat wollen wir an diesen Erfolg in diesem Jahr anknüpfen.“ Die Herausforderung sei groß: „Schon im vergangenen Jahr haben sich viele Bremer Unternehmen bereit erklärt, über Bedarf auszubilden. Diese Entwicklung lässt sich nicht unbegrenzt fortsetzen“, sagte der Präses. Daher setze die Handelskammer im laufenden Ausbildungsjahr vor allem auch darauf, Betriebe zu gewinnen, die bisher noch nicht ausbilden, obwohl sie über die Voraussetzungen dazu verfügen.

Neben der gemeinsamen Aktion mit dem Senat werde die Handelskammer unvermindert an ihren Aktivitäten für eine positive Entwicklung der Ausbildungsplatz-Situation in Bremen festhalten. Präses Dr. Wendisch: „Wir haben in diesem Jahr bereits rund 3000 Unternehmen in persönlichen Schreiben gezielt darauf angesprochen, in ihren Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen. Potenzial sehen wir außerdem bei Betrieben mit Inhabern ausländischer Herkunft.“ Die Mitglieder der Geschäftsführung der Handelskammer hätten sich vorgenommen, jeweils mindestens zehn zusätzliche Ausbildungsplätze zu gewinnen. Erfolgreiche Initiativen wie die Tob Job im Weserpark, die neue Börse im Einkaufscenter Haven Höövt oder Job4You mit Radio Bremen 4 würden intensiv vorangebracht. Auch werde es im Herbst 2005 wieder eine Nachvermittlungsaktion geben mit dem Ziel, allen ausbildungsfähigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anbieten zu können, die bis dahin keinen Ausbildungsbetrieb gefunden haben.

Senatorin Karin Röpke dankte allen Bremer Akteuren für die einvernehmliche Aussage auf dem Plenum des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven am 30. Mai 2005, jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreiten, um so den Erfolg des Ausbildungsjahres 2004 zu wiederholen: „Es wäre wunderbar, wenn unter anderem mit der Aktion der Handelskammer und des Senats die Freie Hansestadt Bremen im Ländervergleich in der Steigerung des Angebots an zusätzlichen Ausbildungsplätzen erneut an erster Stelle stünde.“

„Wir werden wieder um ein sehr gutes Ergebnis kämpfen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den jungen Menschen eine Chance zu geben und ihnen zu einer Ausbildung zu verhelfen“, sagte der Senator für Bildung und Wissenschaft Willi Lemke: „Betriebe, die allein nicht in der Lage sind, einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen, können den Ausbildungsverbund und Ausbildungspartnerschaften nutzen, über die sie sich mit anderen an der Ausbildung beteiligen können.“ Im Ausbildungsverbund ergänzten sich Klein- und Mittelbetriebe, die nicht in vollem Umfang die Voraussetzung zur Berufsausbildung erfüllen, in ihrer Kompetenz zur Ausbildung. Ausbildungspartnerschaften förderten Lernort-Kooperationen zwischen beruflichen Schulen, Betrieben und außer- und überbetrieblichen Ausbildungsstätten: „Die Angebote sind so attraktiv, dass die bisherigen Zielzahlen deutlich übertroffen wurden“, betonte Senator Lemke.

„Die Erfolge des nationalen Ausbildungspaktes und erst recht des bremischen Paktes im vergangenen Jahr haben bewiesen, dass man mit solchen freiwilligen Bündnissen mit der Wirtschaft die Probleme effektiv lösen kann", sagte Senator Kastendiek. Freiwillige Vereinbarungen wie diese verhinderten außerdem einen kontraproduktiven Aufbau von Bürokratie, der große Teile der erwarteten Einnahmen nur für sich selbst verbrauchen würde: „So etwas würde Deutschland wenig nützen und dem Land allenfalls zu einem ersten Preis für minimale Effizienz und maximale Bürokratie verhelfen“, so Senator Kastendiek. Der Sieg der Vernunft müsse daher fortgesetzt werden.