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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Aus der Senatssitzung: 2. Bericht zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der bremischen Verwaltung vorgelegt

05.12.2006

Insgesamt 15 Pilotprojekte hat die bremische Verwaltung in den letzten Jahren entwickelt, die zur Durchsetzung des Prinzips der Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Landespolitik beitragen. Heute (05.12.2006) hat der Senat eine Bilanz über die nun abgeschlossene zweijährige Pilotphase vorgelegt. Die Projekte reichen von speziellen Beratungsangeboten bei der Existenzgründung über familienfreundliche Personalentwicklung bis hin zur konkreten Umgestaltung öffentlicher Räume für Bürgerinnen und Bürger. Allen Projekten ist gemeinsam, dass sie die unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen und Männern ins Blickfeld nehmen und ihr Handeln am Konzept des Gender Mainstreaming ausrichten.

„Politische Maßnahmen und Entscheidungen, die zunächst geschlechtsneutral erscheinen, haben oft unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer sowie Mädchen und Jungen. Daher ist es notwendig, Planung, Entwicklung und Auswertung von Entscheidungsprozessen so zu gestalten, dass die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und die Auswirkungen auf beide Geschlechter von Anfang an einbezogen werden“; erklärt die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Ingelore Rosenkötter.

Jedes Ressort hat ein Projekt exemplarisch durchgeführt, der größte Teil von ihnen ist inzwischen abgeschlossen. So wurden beispielsweise bei der Umgestaltung des Grünzugs Leher Feld Frauen und Männer, Jungen und Mädchen in die Planung einbezogen und die Anlage den Bedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern nach mehr Sicherheit angepasst. Der Finanzsenator hat zum Beispiel ein Spielzimmer in der Wartezone der zentralen Annahmestelle des Finanzamtes eingerichtet, um Eltern den Behördengang zu erleichtern.

Der Bericht macht vor allem deutlich: Voraussetzung für ein Gelingen des Gender Mainstreaming Konzepts ist die geschlechtsspezifische Erhebung und Auswertung von Daten. „Nur wenn solche Daten vorliegen, kann die Verwaltung ihr Handeln gezielt an den Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger orientieren“, so Brigitte Melinkat, stellvertretendende Leiterin der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, die gemeinsam mit dem Finanzsenator die Federführung für die Pilotphase hatte. „Hier sind in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte erzielt worden, die nun weiter genutzt werden können.“ Auch die Fortbildung und Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielt eine wesentliche Rolle bei der weiteren Umsetzung des geschlechtergerechten Verwaltungshandelns. Entscheidend ist dabei die aktive Unterstützung der Führungskräfte, die vermitteln müssen, dass die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede ein fester Qualitätsbestandteil einer sachgerechten und auch ressourcenschonenden Arbeit der Behörden ist.

Um die Nachhaltigkeit der abgeschlossenen Pilotphase zu sichern, müssen nun die Kommunen Bremen und Bremerhaven, die Ämter und die stadteigenen Gesellschaften „nachziehen“ und Gender Mainstreaming in der Breite anwenden.