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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senat stimmt der weiteren Umsetzung des Masterplans für das Klinikum Bremen-Mitte zu

18.07.2006

Der Senat hat heute (18.07.2006) der weiteren Umsetzung des Masterplans des Klinikums Bremen-Mitte gGmbH und der europaweiten Ausschreibung zur Findung eines privaten Partners für die Bereiche Bauen, Planen und Finanzieren, Lieferung und Instandhaltung medizinischer Geräte und Einrichtungsgegenstände, Gebäudebetrieb und Facility-Dienstleistungen zugestimmt.

Dieser Schritt wurde auf der Grundlage der Senatsentscheidung vom 27. Juni 2006 vollzogen, die vier Krankenhäuser unter dem Dach der Holding Gesundheit Nord gGmbH in kommunaler Trägerschaft weiter zu führen und die dafür notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen vorzunehmen. Dabei war die herausragende Bedeutung des Klinikums Bremen-Mitte (KBM) betont worden, um die Patientenversorgung sicherzustellen. Das Klinikum ist im Verbund der vier kommunalen Krankenhäuser ein medizinisches Schwerpunktzentrum der Maximalversorgung für die Bevölkerung Bremens und des niedersächsischen Umlands. Jährlich werden hier über 100 000 Patientinnen und Patienten behandelt; 38 Prozent kommen aus dem Umland, insbesondere um die Angebote der Hochleistungsmedizin der 19 Fachkliniken in Anspruch zu nehmen. Mit rund 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das KBM einer der größten Arbeitgeber im Lande Bremen.

Es ist akademisches Lehrkrankenhaus für die Universität Göttingen und wird durchgängig von habilitierten, wissenschaftlich tätigen leitenden Ärztinnen und Ärzten medizinisch repräsentiert. Infofern gibt es zahlreiche wissenschaftliche Aktivitäten unter anderem in Verbindung mit den medizinnahen Fachbereichen der bremischen Hochschulen. Das Klinikum ist auch in die gesundheitswirtschaftliche Initiative Bremens eingebunden, zum Beispiel im Bereich der bildgebenden Verfahren und der Onkologie.

„Die medizinische und wirtschaftliche Bedeutung macht besondere Kraftanstrengungen erforderlich, um die Zukunft des Klinikums zu sichern“, betonte Gesundheitssenatorin Karin Röpke. Dabei sei keine Zeit zu verlieren, denn ohne effektive Gegensteuerung - wie mit dem Masterplan vorgesehen - würde das KBM in den Jahren 2009/2010 vor der Insolvenz stehen, so die Senatorin.

Der Masterplan sieht vor, dass die bisherigen Fachdisziplinen in sechs medizinische Kompetenzzentren umgewandelt werden. In baulicher Hinsicht soll die uneffektive Pavillonstruktur unter Beibehaltung des Leistungsspektrums durch eine Gebäudekonzentration mit einem Neubau überwunden werden. Dadurch kann auf rund 40 Prozent der bisherigen Grundstücksfläche verzichtet werden. Die Realisierung und Finanzierung des Vorhabens ist auf der Basis eines sogenannten PPP-Modells (Public-Private-Partnership) geplant, einer spezifischen Kooperationsform zwischen öffentlicher Hand und einem privaten Investor. Sie hat die zentralen Merkmale: Übernahme von Leistungen und wesentlichen Risiken durch das private Unternehmen, Einbringung privaten Kapitals und Kombination der jeweiligen Stärken. Während Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb der Gebäude in der Hand des privaten Partners liegen, bleibt die Verantwortung für die medizinischen und pflegerischen Leistungen uneingeschränkt beim Klinikum.

Im Zuge der Umsetzung des Masterplans soll die Bettenkapazität im KBM auf 750 stationäre und 90 tagesklinische Betten reduziert werden. Bis 2012 sollen unter Ausnutzung der Fluktuation durch den Masterplan und andere Maßnahmen rund 700 Vollzeitstellen abgebaut werden. Die Investitionssumme für die Realisierung des Masterplans beträgt rund 190 Millionen Euro.

Senatorin Röpke: „Mit dem Masterplan wollen wir jährlich zu erwartenden Ergebnis-Verschlechterungen effektiv entgegen steuern und das KBM im Jahre 2011 wieder in die schwarzen Zahlen führen.“ Die Senatorin unterstrich, dass die Maßnahmen und Kalkulationen mit großer Sorgfalt geplant beziehungsweise aufgestellt wurden. Die Aussagen und Ergebnisse des Masterplans wurden durch mehrere unabhängige Gutachten jeweils gesondert in Bezug auf das bauliche Konzept, Kosten, Struktureffekte, Realisierung und Finanzierung überprüft und bestätigt.