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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Bremer Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Informationen über Ärzte, Krankenhäuser und Beratungsstellen

06.07.2006

Senatorin Röpke legt Deputation Bericht zur gesundheitlichen Information und Beratung aus Sicht der Bremer Bevölkerung vor

10.000 Bürgerinnen und Bürger aus Bremen und Bremerhaven hatten Ende 2004 die Gelegenheit, einen Fragebogen rund um das Thema Gesundheit und Gesundheitswesen zu beantworten. Etwa 40% haben ihre Meinung auf diesem Wege kundgetan. Gesundheitssenatorin Karin Röpke legte heute (6. Juli 2006) der Deputation für Arbeit und Gesundheit einen Bericht über die Ergebnisse der Befragung vor, die vom Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales in Kooperation mit dem Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) und dem Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozi-almedizin (BIPS) durchgeführt wurde.

Zwei Berichte mit Befragungsergebnissen zum „Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten“ und zu „Zielgruppen für Prävention und Gesundheitsförderung im Land Bremen“ wurden bereits veröffentlicht.
Beide im Internet unter: http://217.110.205.153/private/aktuell/rubrik_set549.htm )

Der dritte nun vorgelegte Bericht widmet sich dem Schwerpunktthema der Befragung „Gesundheitliche Information und Beratung“.

Mittlerweile existiert ein gigantisches Angebot an Informationen zu gesundheitlichen Themen – doch wie gehen die Bremer Bürgerinnen und Bürger mit dieser Informationsflut um? Und sind es die Informationen, die sie tatsächlich brauchen? Es wurde auch den Fragen nachgegangen: Was wünschen sich Bremer und Bremerinnen von ihren Ärztinnen und Ärzten – und bekommen sie, was sie wollen? Wie leicht oder schwer ist es, einen „guten“ Arzt, eine „gute“ Ärztin zu finden oder das „richtige“ Krankenhaus? Und wie sieht es aus, wenn sie Fragen zu gesundheitlichen Themen haben, die nicht unbedingt in eine Arztpraxis gehören?

Allein bei der Frage: „Wie finde ich einen guten Arzt?“ wird deutlich, dass es aus Sicht der Patient/innen hier an Informationen fehlt. Knapp drei Viertel der Bremerinnen und Bremer würden vor dem Arztbesuch gerne mehr über die Qualität von Ärztinnen und Ärzten wissen. Um hier Abhilfe zu schaffen, wünschen sich über 90% der Befragten ein Ärzte-Verzeichnis mit Tätigkeitsschwerpunkten und Spezialisierungen und knapp 70% würden gern über eine Zertifizierung von Ärzten (sogenannter. „Ärzte-TÜV“) mehr über deren Qualität erfahren.

In der ärztlichen Sprechstunde fühlen sich zwei Drittel der Befragten gut informiert und sind auch mit der Kommunikation mit ihrem Arzt zufrieden. Aber es gibt auch kritische Töne. Nahezu jeder dritte Befragte meint, dass der Arzt nur unzureichend über Medikamente und mögliche Nebenwirkungen informiert. Im Krankenhaus sieht es ähnlich aus: Etwa 70% der Befragten fühlten sich bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt gut informiert, aber ein Teil war eben auch unzufrieden – vor allem, was die Informationen vor der Behandlung anbelangt.

Und auch hier wünschen sich viele Patienten als Entscheidungshilfe für die Wahl eines Krankenhauses ein Gütesiegel und zwar für die Behandlung von bestimmten Erkrankungen und Operationen. Der entscheidende Faktor für die Patientinnen und Patienten bei der Wahl eines Krankenhauses ist die Qualität der medizinischen Leistungen - andere Kriterien sind demgegenüber nachrangig. Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen im weiteren Sinne, bei denen nicht zwangsläufig ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht wird – zum Beispiel bei Problemen mit der Pflege eines Angehörigen oder bei der Frage, ob alternative Heilmethoden besser helfen - vermuten die Befragten eine gute Informationslage. Diese Einschätzung ändert sich radikal, wenn es konkret wird: Wer zum Beispiel Rat zur Angehörigenpflege sucht, bewertete es als schwierig, geeignete Informationen zu bekommen.

Senatorin Röpke: „Insgesamt bescheinigen die Antworten ein hohes Interesse der Bremerinnen und Bremer an Informationen zum Thema Gesundheit. Vor dem Hintergrund eines sehr großen, nicht immer seriösen Angebots gesundheitlicher Informationen (z.B. im Internet) ist es aus gesundheitspo-litischer Sicht wichtig, dafür zu sorgen, dass qualitativ gute Informationen bereitstehen. Als eigenen Beitrag hierzu sehe ich die von meinem Hause konzipierte Internetseite www.gesundheit-in-bremen.de, die über gesundheitliche Themen informiert.“

Die Senatorin weiter: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Transparenz auf den verschiedenen Ebenen der gesundheitlichen Versorgung kontinuierlich weiterentwickelt wird. So veröffentlichen die Krankenhäuser zwar inzwischen Qualitätsberichte, diese sind allerdings in punkto Datenauswahl und Nutzerfreundlichkeit noch deutlich zu verbessern. Für den ambulanten Bereich, das heißt über niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, stehen bislang nur wenige Informationen zur Verfügung. Auch hier wäre es wichtig, dass Informationen über die angebotenen Leistungen wie auch über die Qualität bereitgestellt werden könnten.“

Der Bericht „“Gesundheitliche Information und Beratung aus Sicht der Bremer Bevölkerung“ kann unter http://217.110.205.153/private/aktuell/rubrik_set549.htm (Gesundheitsdaten ...) heruntergeladen werden.