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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Dolmetscherdienst für den Gesundheits- und Sozialbereich

14.10.2005

Neues Angebot zur verbesserten Versorgung von Migrantinnen
und Migranten im Lande Bremen

Um die gesundheitliche Versorgung von Migrantinnen und Migranten strukturell zu verbessern, ist es unabdingbar, dass die sprachliche Verständigung zwischen ihnen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Einrichtungen des Gesundheitswesens möglich ist.


Vor diesem Hintergrund haben das Gesundheitsamt Bremen, REFUGIO e. V. (Beratungs- und Behandlungszentrums für Flüchtlinge und Folteropfer) und die Gesundheitssenatorin gemeinsam den Aufbau eines Dolmetscherdienstes im Gesundheits- und Sozialbereich des Landes Bremen initiiert. Dieses Angebot steht nunmehr im Probelauf zur Verfügung und wurde heute (14.10.2005) von Gesundheitssenatorin Karin Röpke und dem Leiter des Gesundheitsamtes, Professor Dr. Jochen Zenker, vorgestellt.


Dolmetscherleistungen für den direkten sprachlichen Austausch und ein Übersetzungsservice für schriftliche Mitteilungen sind nach Überzeugung der Senatorin und des Amtsleiters die richtigen Instrumente, um Migrant/innen besser versorgen zu können. Senatorin Röpke: „Migrantinnen und Migranten haben ein Recht auf Chancengleichheit, auch beim Erhalt ihrer Gesundheit. Dies wollen wir mit diesem Angebot, das sich insbesondere an die Krankenhäuser und andere Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialversorgung richtet, fördern.“


Für den Dolmetscherdienst hat das Senatsressort für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales auf Antrag von REFUGIO e. V. die Anschubfinanzierung (18 000 Euro) übernommen, angesiedelt ist er beim Gesundheitsamt Bremen. Hier werden die Einsätze der Sprach- und Kulturmittler koordiniert. Über die zentrale Telefonnummer (0421/ 361 59 59 8) wird der Kontakt zwischen den anfragenden Einrichtungen und den Dolmetscher/innen hergestellt.


Die einzelne Dolmetscherstunde kostet 24 Euro, jede angefangene halbe Stunde 12 Euro; zusätzlich wird eine Fahrtkostenpauschale von 16 Euro im Stadtgebiet Bremen erhoben.

Das Einzugsgebiet der (potenziellen) Kunden umfasst nicht nur das Land Bremen, sondern auch das Umland. So können auch Krankenhäuser der angrenzenden niedersächsischen Kommunen, zum Beispiel in Delmenhorst, Oldenburg oder Rotenburg/Wümme, den Dienst in Anspruch nehmen.


Zur Zeit decken Dolmetscher/innen die Sprachen Albanisch, Arabisch, Aramäisch, Armenisch, Azeri, Dari, Englisch, Französisch, Fulla, Hindi, Kurdisch, Moldawisch, Paschtu (Afghanistan), Persisch (Farsi), Pidgin-Englisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbokroatisch, Slowakisch, Somalisch, Spanisch, Tamilisch, Tschechisch, Türkisch, Ukrainisch, Urdu, Vietnamesisch, Wollof und Yoruba ab oder beherrschen einen der folgenden Dialekte: Creole, Ewe, Kurmanc, Kotokoli, Memon, Mina, Sorani und Zaza.


Die - zumeist muttersprachlichen - Dolmetscher/innen verfügen über sehr gute Kenntnisse der Kultur fremdsprachiger Patienten und Patientinnen. Deshalb gelingt ihnen sowohl die Sprach- als auch die Kulturmittlung. Sie sind oder werden durch Fortbildungen für ihre Einsätze und ihre Verpflichtung zur Neutralität hin besonders geschult. Entsprechend ihrer Weiterbildung können sie zum Teil auch zu Therapiegesprächen mit psychisch Kranken herangezogen werden. Sie unterliegen der Schweigepflicht.