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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Deputation für Arbeit und Gesundheit tagt in Bremerhaven

25.08.2005

Die staatliche und die städtische Deputation für Arbeit und Gesundheit haben heute (25.08.2005) unter Vorsitz von Arbeits- und Gesundheitssenatorin Karin Röpke in Bremerhaven getagt und zahlreiche Beschlüsse gefasst, die insbesondere auch für Bremerhaven relevant sind. „Ich freue mich, dass wir nun weitere Projekte und Initiativen umsetzen können, die wichtig für den Bremerhavener Arbeitsmarkt und die Ausbildung sind“, betonte Senatorin Röpke nach der Sitzung.


Die Themen und Beschlüsse im Einzelnen:


Sonderwettbewerbsaufruf „Bremerhaven“
Auf Vorschlag von Senatorin Röpke stimmte die Deputation einem Sonderwettbewerbsaufruf „Bremerhaven“ für das laufende Jahr im Rahmen des Landesprogramms „Arbeit und Technik“ zu.


Mit diesem Landesprogramm werden kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung neuer, miteinander verbundener Entwicklungen aus den Bereichen Technik, Technologie, Qualifizierung, Organisation, Arbeits- und Gesundheitsschutz unterstützt. Gefördert werden Kooperationen zwischen diesen Betrieben und Partnern aus Wissenschaft, Weiterbildung und Beratung. Ziel des Programms ist die Entwicklung kooperativer Methoden und Verfahren für betriebliche Innovationsprozesse, die auf weitere Unternehmen übertragbar sind. Voraussetzung ist, dass entsprechende Neuerungen unter Beteiligung der Arbeitnehmerseite im Unternehmen konzipiert und realisiert werden. Mit dem Aufruf speziell für Bremerhaven soll erreicht werden, die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in der Seestadt zu stärken und somit Arbeitsplätze zu sichern. Für diesen Förderschwerpunkt stellte die Deputation bis einschließlich 2008 rund 1,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung.


Verbesserung der dualen Ausbildung
Um die duale Ausbildung in Bremerhaven weiter zu verbessern stimmte die Deputation der Bereitstellung von Investitionsmitteln in Höhe bis zu 400 000 Euro in diesem Jahr aus dem EFRE-Fonds zu. Konkret geht es darum, vor dem Hintergrund einer bereits seit Jahren engen Kooperation zwischen dem Beruflichen Bildungszentrums des Handwerks (BTZ) und den beruflichen Schulen die technische Ausstattung in den Einrichtungen zu verbessern, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten.


„Ausbildungspartnerschaft Berufskraftfahrer“
Gefördert wird auch die „Ausbildungspartnerschaft Berufskraftfahrer“, zu der sich die Berufsschule (Gewerbliche Lehranstalt Bremerhaven) und Speditionsunternehmen zusammengeschlossen haben. In gemeinsamer Anstrengung gewährleisten sie erfolgreich eine moderne und hochwertige Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Um die Ausweitung der Partnerschaft zu ermöglichen, soll ein zweiter Lastkraftwagen speziell für Ausbildungszwecke angeschafft werden. Die Deputation billigte eine Beteilung an dieser Investition in Höhe von 67 300 Euro aus EFRE-Mitteln.


Beschäftigungspakte für ältere Arbeitslose
„Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ ist ein Ideenwettbewerb des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit benannt, mit dem die Langzeitarbeitslosigkeit bei älteren Männern und Frauen bekämpft werden soll. Das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven hat eine Teilnahme für beide Städte beschlossen. Die Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales (BAgIS) hat dazu beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit den Antrag „AGE 50 plus“, die ARGE Jobcenter Bremerhaven den Antrag „Service Arbeit 50 plus“ eingereicht, die beide von der Deputation zur Kenntnis genommen wurden.


Kernstück der Bremerhavener Initiative ist eine Innovationsagentur als Kooperationsmodell der Bündnispartner, die einen Kundenservice aufbaut und neue Wege und Instrumente auslotet, um ältere Arbeitslose in den Arbeitsmarkt zu vermitteln.


Kernelemente der Bremer Initiative sind unter anderem, den Verbleib Älterer im Betrieb zu fördern, Qualifizierung für ältere Arbeitnehmer/innen im Job und umfassende Beratung von Betrieben über Zuschüsse bei der Einstellung.


Bilanz 2004 des „Starthilfefonds“
Vorgelegt wurde den Deputierten auch der Jahresbericht 2004 über die Existenzgründungsförderung durch den „Starthilfefonds“ für Arbeitslose, Frauen und kleine Unternehmen. Dem Bericht zufolge wurden im vergangenen Jahr 53 Existenzgründungen im Lande Bremen unterstützt, davon 10 in Bremerhaven. Seit der Einrichtung des Starthilfefonds 1984 bis Ende 2004 sind insgesamt 2637 Anträge auf Förderung gestellt worden. 778 davon wurden positiv beschieden. In den entstandenen neuen kleinen Unternehmen wurden 1521 Arbeits- und Ausbildungsplätze neu geschaffen und gesichert, davon rund 300 in Bremerhaven.


Modellprojekt: Neue Arbeitszeitmodelle in der Pflege
Zugestimmt hat die Deputation der beabsichtigten Ausschreibung eines Modellprojektes zur „Erprobung und Einführung neuer beschäftigungsfördernder flexibler Arbeitszeitmodelle in der ambulanten und stationären Pflege in Bremen und Bremerhaven.“ Mindestens sieben Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege in beiden Städten sollen beteiligt werden. Das Projekt soll am 1. Januar 2006 beginnen und 18 Monate dauern. Für externe Beratungsleistungen, die europaweit ausgeschrieben werden, sind 170 000 Euro ESF-Mittel vorgesehen.