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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Älter werden im Wohnviertel - Bremen sucht Alternativen zum Heim

04.07.2005

Fachkommission „Wohnen im Alter“ gegründet

Senatorin Karin Röpke hat heute (04.07.2005) die erste Sitzung der neu eingerichteten Fachkommission „Wohnen im Alter“ eröffnet.


Die Kommission soll die Politik des Senats unterstützen, älteren Menschen einen Verbleib im vertrauten Wohnquartier zu ermöglichen. Die Wohnungsunternehmen haben begonnen, das Angebot an barrierearmen Wohnungen auszubauen und bei ihren Modernisierungsmaßnahmen Anforderungen des barrierefreien Bauens zu berücksichtigen. Bremen finanziert dezentrale Dienstleistungszentren in freier Trägerschaft, die eine quartiersnahe Versorgung älterer Menschen gewährleisten sollen. Die Beratungsstelle „kom.fort“ unterstützt Ratsuchende bei der altengerechten Anpassung von Wohnraum.


Senatorin Röpke erläuterte zur Begrüßung der Kommission die Schwerpunkte: „Der größte Teil der älteren Menschen möchte so lange wie möglich selbständig, selbstbestimmt und sozial integriert in ihrer eigenen Wohnung im vertrauten Wohnviertel leben. Viele Menschen könnten sich diesen Wunsch erfüllen, wenn es gelänge, Wohnungen und Wohnumfelder barrierefrei und nutzungsfreundlich zu gestalten, der Vereinsamung alleinstehender Menschen entgegenzuwirken und die notwendigen Hilfen in der eigenen Wohnung zu organisieren. Wir müssen nach innovativen Ansätzen in den Quartieren suchen.“


Die Wohlfahrtsverbände und andere soziale Träger verfügen über zahlreiche Einrichtungen der Altenhilfe, deren Angebote teilweise auch der Bevölkerung im Stadtteil zur Verfügung stehen. Verschiedene Initiativgruppen sind dabei, ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit und ohne Demenz zu gründen. Andere wollen selbstorganisierte gemeinschaftliche Wohnprojekte ins Leben rufen, in denen nicht nur die Selbsthilfekräfte der Bewohner mobilisiert werden, sondern die darüber hinaus auch das soziale Leben im Wohngebiet positiv beeinflussen.


Um diese Ansätze weiterzuentwickeln und zu vernetzen, hat die Bremer Heimstiftung in Zusammenarbeit mit dem Senator für Soziales die Initiative ergriffen und bereits drei konkrete Projekte auf den Weg gebracht, die aufzeigen sollen, wie älteren Menschen der Umzug in ein Heim erspart werden kann.


  • Blockdiek:
    Aufbau eines Unterstützungs- und Dienstleistungsbüros zusammen mit der GEWOBA
  • Kattenturm:
    Integration eines Pflege- und Beratungsbüros in ein Hochhaus der BREBAU
  • Bremen-Nord:
    Aufbau einer Pflege-Wohngruppe insbesondere für ehemalige Heimbewohner im Fichtenhof, Schönebecker Kirchweg (Bremer Heimstiftung).


Die Fachkommission „Wohnen im Alter“ wird diese Projekte nun begleiten, fachlich bewerten und im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit auf andere Wohnquartiere überprüfen.


Mitglieder der Kommission sind die zuständigen Abteilungsleiter der Baubehörde und der Behörde für Soziales, der Verband der Wohnungswirtschaft – vertreten durch Senator a.D. Bernd Meyer - und die Landesarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, vertreten durch ihren Vorsitzenden Dr. Burkhard Schiller. Die Kommission wird wissenschaftlich beraten durch Dr. Renate Narten, Leiterin des Büros für sozialräumliche Forschung und Beratung in Hannover. Frau Dr. Narten hat bereits das Bundesmodellprogramm „Selbstbestimmt Wohnen im Alter“ begleitet. Die Institutionen, die Projekte durchführen, werden ebenfalls beteiligt.


Die Kommission wird weitere beispielhafte Projekte in ihre Arbeit, die zunächst auf zwei Jahre angelegt ist, einbeziehen.