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Der Senator für Finanzen

Ein Notausgang "nach Maß" - Immobilien Bremen entwickelte ausfahrbare Treppe für das Museum Schloss Schönebeck

Immobilien Bremen teilt mit:

26.01.2015

Amtlich abgenommen und für den Betrieb freigegeben: Besucher des Museums Schloss Schönebeck können das Gebäude künftig im Notfall über den neuen zweiten Fluchtweg schnell und sicher verlassen. Nach detaillierter Vorabstimmung und intensiver Prüfung durch Bauaufsicht und Feuerwehr ist die Betriebsgenehmigung soeben erteilt worden. Positiver Nebeneffekt: Der nach Plänen von Immobilien Bremen (IB) geschaffene Notausgang wurde so geschickt angelegt, dass die denkmalgeschützte Fassade optisch nicht beeinträchtigt wird.

Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte IB-Architektin Ute Oltmanns einen quasi "maßgeschneiderten" Ausstieg, der den Auflagen der Bauordnung ebenso wie den Vorstellungen des Landesdenkmalpflegers entspricht. Eine schwierige Aufgabe, denn angesichts der baulichen Rahmenbedingungen kam das Aufstellen einer Außentreppe nicht in Betracht. Andere Möglichkeiten, etwa der erwogene Einbau einer "Notrutsche" wie im Flugzeug, wurden aus praktischen Erwägungen verworfen.

Für den Notausgang, der durch ein Fenster im Nebentreppenhaus ins Freie führt, musste vielmehr eine individuelle Lösung gefunden werden. Die Konstruktion basiert auf einer handelsüblichen Einschubtreppe, die in vielen Wohnhäusern den Zugang zum Dachboden ermöglicht. Dieses Modell wurde von der Schlosserei Brock in Groß Ippener mit leistungsstarken Elektromotoren sowie einem zusätzlichen Handlauf und einer Umwehrung ausgestattet.

In der Praxis öffnet sich das Fluchtfenster im Hochparterre des Gebäudes per Knopf-druck nach außen, so dass die leichtgängige Treppe hinausgleiten und sich bis zum Erdboden entfalten kann. Innerhalb von 14 Sekunden ist der Fluchtweg geschaffen, über den die Besucher des Museums unter Anleitung der eigens geschulten Mitarbeiter sicher ins Freie gelangen können. Parallel dazu wird die Feuerwehr alarmiert. Ist die Gefahr vorüber, fährt die etwa drei Meter lange Treppe selbsttätig in ihre Ausgangsposition zurück.

Die Kosten für das "Schönebecker Modell", das nach aufwändiger Vorplanung mit großem Einfühlungsvermögen hinsichtlich Funktionalität und Denkmalschutz konstruiert worden ist, liegen bei 15.000 Euro. Diese Summe entspricht dem erforderlichen Aufwand für eine Außentreppe gleichen Ausmaßes. Der Einbau erfolgte im Zusammenhang mit der brandschutztechnischen Sanierung des Gebäudes, die zeitgleich abgeschlossen wurde.

Einige Fenster im Obergeschoss des Museums erhielten automatisch arbeitende Rauchabzugsanlagen, zudem wurden alle Räume mit Rauchmeldern ausgestattet und mit dem Alarmsystem der Feuerwehr verbunden. Die als Folge dieser Installationen erforderlichen Malerarbeiten sind mittlerweile ebenfalls abgeschlossen worden.

Weiter geht es dagegen mit der Sanierung der Außenfassaden und der Gründung des langsam absackenden Verwalterhauses. Hier müssen unter anderem Teile des ver-witterten und maroden Fachwerks ausgetauscht und der Untergrund stabilisiert werden. Wegen der schlechten Witterung sind die bereits weit fortgeschrittenen Arbeiten kurz-fristig unterbrochen worden. Insgesamt stehen Immobilien Bremen für die genannten sowie weiteren Sanierungsmaßnahmen am Schloss Schönebeck rund 450.000 Euro zur Verfügung.

Für Nachfragen:
Peter Schulz, Pressesprecher Immobilien Bremen | Telefon 0151 - 1255 83