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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Transfergesellschaft Bremerhaven: Gute Erfolge bereits in den ersten Monaten

22.09.2004

187 SSW-Mitarbeiter/innen orientieren und qualifizieren sich beruflich neu

Im März dieses Jahres hat die Bremer Landesregierung die Bereitstellung von Mitteln in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro für eine Transfergesellschaft beschlossen, in der von Entlassung bedrohte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SSW - Fähr- und Spezialschiffbau GmbH für eine Beschäftigung in anderen Betrieben qualifiziert und vorbereitet werden sollen. Dies geschieht im Rahmen eines 18-monatigen Modellprojektes.


Seit dem 1. April 2004 bis heute haben 187 Mitarbeiter/innen das Angebot angenommen, für jeweils sechs Monate in die Transfergesellschaft Bremerhaven (TGB mbH) zu wechseln, um dort an Maßnahmen zur beruflichen Neuorientierung und Qualifizierung teilzunehmen.


Arbeitssenatorin Karin Röpke: „Bereits nach wenigen Monaten zeichnen sich gute Erfolge des Modells ab, den Mitarbeiter/innen eine neue berufliche Perspektive zu eröffnen und dadurch den Strukturwandel im Land aktiv zu begleiten.“ Dies sei um so erfreulicher, wenn man die Tatsache bedenke, dass 56,1 Prozent der 187 Mitarbeiter/innen zwischen 40 und 54 Jahre alt sind und sich damit in einem für die Vermittlung schwierigen Alter befinden.


Bisher sind nach Angaben von TGB-Geschäftsführerin Ulrike Bohnenkamp von den 187 Mitarbeiter/innen bereits 24 in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt worden. Weitere 26 sind freigestellt für ein Zweitarbeitsverhältnis (sie arbeiten probeweise in einem anderen Betrieb) und 12 befinden sich in einem Praktikum. Weitere 32 Zusagen für Einstellungen nach Abschluss von entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen lägen vor. Sozial abgesichert seien 32 Mitarbeiter/innen.


Ulrike Bohnenkamp: „Im Ergebnis haben daher nach fünfeinhalb Monaten Projektlaufzeit bereits 60,9 Prozent eine neue Perspektive oder sind sozial abgesichert. Berücksichtigt man zudem die Mitarbeiter/innen, die derzeit ein Praktikum absolvieren, entspricht dies einer Quote von 67,4 Prozent.“


Alle übrigen Mitarbeiter/innen befinden sich in Qualifizierungsmaßnahmen und / oder nehmen an aufeinander aufbauenden Aktivitäten zur Vermittlungsunterstützung teil. Eine Existenzgründung ziehen derzeit 18 in Betracht und nehmen entsprechende Beratung in Anspruch. Ob diese Vorhaben realisiert werden können, hängt von weiteren Prüfungen ab. Ein Mitarbeiter hat sein Vorhaben bereits verwirklicht: Er wird zunächst für 22 Monate in Ägypten als Dienstleister im Bereich Bauaufsicht und -betreuung tätig werden.


Momentan befinden sich 24 Mitarbeiter/innen in einer gezielten Qualifizierung zum Fluggerätebauer bei der Fa. Trainico um danach die angebotenen Arbeitsplätze bei der Firma TUJA Personalagentur GmbH / Airbus Deutschland GmbH in Nordenham anzunehmen. Voraussichtlich werden mindestens 90 Prozent der Teilnehmer an der Qualifizierungsmaßnahme eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen können.


Ebenso liegt der TGB ein Angebot von der Hegemann-Gruppe / PEENE-WERFT GMBH vor, mindestens acht bis zehn Mitarbeiter im Bereich Rohrfertigung übernehmen zu wollen.


Bei den derzeit laufenden, demnächst beginnenden oder geplanten Qualifizierungsmaßnahmen handelt es sich unter anderem um Schweißerqualifizierungen und EDV-Schulungen (Grund- und Aufbaukurse, spezielle Zeichenkurse wie CAD), Hydraulik / Pneumatik-Qualifizierungen, Staplerfahrerschulungen sowie Ausbildungen zum Flugzeuggerätebauer –mechaniker. Außerdem werden einzelne Mitarbeiter/innen gezielt geschult unter anderem in den Bereichen Englisch-Kenntnisse, Alten- und Krankenpflege, Finanzbuchhaltung, Lagerwesen sowie Technischer Betriebswirt.


Der bisherige erfolgreiche Verlauf des Projektes ist nach Angaben von Senatorin Karin Röpke auf die hohe Motivation der SSW-Mitarbeiter/innen und die gute Kooperation zwischen SSW, der Transfergesellschaft, der Agentur für Arbeit, der Bremerhavener Arbeit GmbH (BRAG) und dem Arbeitsressort zurückzuführen.


Christoph Lamm, stellvertretender Leiter der Bremerhavener Agentur für Arbeit: „Bei der schwierigen Arbeitsmarktlage in der Region müssen große Anstrengungen unternommen werden, um eine adäquate Anstellung zu finden. Die Beschäftigten der TGB sind durch die professionelle Unterstützung dafür gut gerüstet“.


Die Geschäftsführerin der Bremerhavener Arbeit Gmbh, Marlis Kaap, betonte:

„Seit vielen Jahren bin ich eine Befürworterin von Beschäftigungsgesellschaften, da hier alle Arbeitsmarktinstrumente individuell gebündelt eingesetzt werden können. Insbesondere die Praktika neben Qualifizierung und Existenzgründungsberatung sind der Einstieg in den 1. Arbeitsmarkt. Bei diesem Projekt kommen aber noch die überregionalen Kontakte und Erfolge dazu.“


Senatorin Röpke appellierte an die Arbeitgeber/innen in der Region: „Bitte prüfen sie, ob Neueinstellungen in ihren Unternehmen möglich sind.“ Arbeitgeber können sich bei der eigens für sie eingerichteten Hotline der örtlichen Agentur für Arbeit (Telefon-Nummer 0471/9449-155) oder im Projektbüro der TGB unter 0471/3020874 sowie per E-Mail unter tgb@projektpost.de melden.