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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Mit "LOS" Benachteiligungen überwinden

18.11.2003

Durch Bundesprogramm sollen Projekte in Tenever und Hemelingen zur Qualifizierung und Heranführung an den Arbeitsmarkt gefördert werden

"LOS - Lokales Kapital für soziale Zwecke" heißt ein Programm des Bundesfamilienministeriums, vom dem auch Bremen profitiert. Nach Angaben von Sozialsenatorin Karin Röpke sind die Bremer Stadtgebiete Tenever und Hemelingen jetzt in die erste Förderphase des Bundesprogramms aufgenommen worden. Bis Ende Juni des kommenden Jahres werden mit den Bundesmitteln, die aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) stammen, in beiden Stadtteilen Projekte mit insgesamt 170 000 Euro gefördert, eine Fortschreibung ist möglich. Das gesamte Bundesprogramm, so Senatorin Röpke, umfasst eine Förderung in Höhe von 55 Millionen Euro. "Ich begrüße dieses Programm sehr, denn es hilft uns bei unseren Anstrengungen, die Situation für die Menschen in Stadtteilen mit besonderen Entwicklungsbedarfen zu verbessern", betonte die Senatorin.



Das Land Bremen hat elf Gebiete, die im Bund/Länder-Programm "Soziale Stadt" angemeldet sind. Alle elf (und nur für diese kam nach den Bestimmungen eine Bewerbung in Frage) hatten sich für das Bundesprogramm "LOS" beworben. Es sind neben Tenever und Hemelingen die Gebiete Grohner Düne, Lüssum Bockhorn, Marßeler Feld, Gröpelingen, Kattenturm, Huchting, Vahr, Blockdiek und Wulsdorf in Bremerhaven. Intern bereitet das Arbeits- und Sozialressort zur Zeit ein Landesprogramm "LOS-Bremen" vor, damit analog zum Bundesprogramm alle Gebiete gefördert werden könnten. Senatorin Röpke hat dafür Mittel beim Bund beantragt. Sobald es dafür eine Zusage vom Bund gibt, wird sie den zuständigen Bremer Gremien einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.



Das „LOS“-Bundesprogramm hat das Ziel, Projekte vor Ort zu initiieren, die am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen zugute kommen. Sie sollen Qualifikationen zur beruflichen Eingliederung und den Erwerb von Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensbewältigung vermitteln. Als "Zielgruppen" gelten sozial benachteiligte Jugendliche, behinderte Menschen, Migrant(inn)en, Aussiedler/innen, Alleinerziehende, Berufsrückkehrerinnen, ältere Arbeitnehmer/innen, Langzeitarbeitlose, Wohnungslose, suchtmittelabhängige Menschen und straffällig gewordene Personen. Gefördert werden können einzelne Projekte ebenso wie Organisationen und Netzwerke mit den genannten Zielen sowie auch Existenzgründungen. Eine Einzel-Förderung kann bis zu 10 000 Euro betragen.



Und so funktioniert "LOS": In Hemelingen und Tenever werden "Begleitausschüsse" eingerichtet. Ihnen gehören Vertreter/innen der Zielgruppen, von Vereinen und Verbänden, Kirchen, sozialen und kulturellen Institutionen, öffentlicher Verwaltung und der lokalen Koordinierungsstelle an. Für die Stadt Bremen wurde die Koordinierungsstelle beim Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales unter der Leitung von Renate Siegel eingerichtet. Die Begleitausschüsse beraten und entscheiden über Anträge zur Förderung, die vor Ort aber auch in der Koordinierungsstelle (Tel: 361 - 89404) erhältlich sind.