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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Plenum des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung hat über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt beraten

20.05.2003

1. Ausbildungsstellenmarkt


Auf seiner gestrigen Konferenz (19.5.2003) in der Arbeitnehmerkammer in Bremen hat das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven erneut über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt im Land Bremen beraten.


Als Zwischenbilanz für das im August beginnende neue Ausbildungsjahr wurde festgestellt, dass sich gegenwärtig für die Stadt Bremen keine weitere Entspannung des Ausbildungsmarktes abzeichnet. Die Situation des Ausbildungsmarkts in Bremerhaven ist nach wie vor deutlich schlechter als in Bremen und fordert weiterhin das Engagement aller Ausbildungsmarktakteure in der Seestadt.


Die Situation in Bremen und Bremerhaven mit dem Berichtsdatum 31.3.2003 im Vergleich zum Vorjahr:


Im Arbeitsamtsbezirk Bremen sind die Zahlen der beim Arbeitsamt gemeldeten Bewerber/innen und Ausbildungsplätze(1) im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber/innen sank um rund 3% auf 3.909. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze verringerte sich um rund 6% auf 3.833. Dieser Rückgang wird nur teilweise durch einen weiteren Anstieg von Angeboten der Berufsfachschulen und der Ausbildungsgänge im öffentlichen Dienst kompensiert.

Im Arbeitsamtsbezirk Bremerhaven hat sich die Anzahl der beim Arbeitsamt gemeldeten Bewerber/innen mit rund 12% auf 1.765 weiter deutlich erhöht. Gleichzeitig ging die Anzahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze um rund 18% auf 806 zurück.

Im Arbeitsamtsbezirk Bremen hatten am 31.3. dieses Jahres 2.119 beim Arbeitsamt gemeldete Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, gleichzeitig ist die Zahl der unbesetzten betrieblichen Ausbildungsplätze auf 1.375 gesunken(2).


Im Arbeitsamtsbezirk Bremerhaven hatten zum selben Zeitpunkt 1.015 beim Arbeitsamt gemeldete Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Gleichzeitig ist die Zahl der unbesetzten betrieblichen Ausbildungsplätze auf 416 gesunken. Auch wenn die Ausbildungsmarktzahlen zum 31. März dieses Jahres nur Zwischenstände widerspiegeln und bis zum Beginn des Ausbildungsjahres den allermeisten Bewerber/innen ein Angebot unterbreitet werden kann, ist dennoch Handlungsbedarf angezeigt.



Deshalb hat das Bündnis für Arbeit und Ausbildung gestern sein Ziel bekräftigt, dass alle ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven einen Ausbildungsplatz bekommen sollen. Dabei gilt es besonders in Bremerhaven aktiv zu werden und dort weiterhin alle denkbaren Anstrengungen zu unternehmen, um Ausbildungsplätze zu akquirieren. Des weiteren wurden die Ressorts Arbeit und Bildung gebeten, bei der Gestaltung der Ausbildungsoffensive der Bundesregierung dafür zu werben, dass vor allem auch Bremerhaven diese Förderungen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit und unversorgten Ausbildungsplatzbewerber/innen nutzen kann.



2. Sicherung und Optimierung der berufsvorbereitenden Maßnahmen


Angesichts der angespannten Ausbildungsmarktsituation empfahlen die Bündnisakteure, mindestens im bisherigen Umfang an berufsvorbereitenden Maßnahmen fest zu halten. Wirtschafts- und Arbeitsminister Clement hatte bei einer Arbeitstagung des Bündnisses am 10. Mai in Bremerhaven angekündigt, dies seitens der Bundesregierung und der Bundesanstalt für Arbeit gewährleisten zu wollen.


Das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven hat diesen Ball jetzt aufgenommen, sich aber gleichzeitig dafür ausgesprochen die berufsvorbereitenden Maßnahmen in Bremen und Bremerhaven auf den Prüfstand zu stellen und wirksamer zu gestalten.


Arbeits- und Jugendsenatorin Röpke: “Natürlich sind berufsvorbereitende Maßnahmen nur die zweitbeste Lösung, wenn keine ausreichende Zahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung steht. Für die noch nicht versorgten Jugendlichen bieten sie aber die Möglichkeit, ihre Chancen auf Vorbereitung bzw. Überleitung in ein Ausbildungsverhältnis zu verbessern. Deshalb wollen wir, d.h. alle Bündnisakteure ihre betriebsnähere Gestaltung und Modularisierung, damit die Berufsvorbereitung ganz oder teilweise auf die Ausbildung angerechnet werden kann.“


Röpke weiter: „Wir haben der Projektgruppe Ausbildung einen entsprechenden Auftrag erteilt. Unser Hauptaugenmerk wird aber auch in Zukunft auf die Gewinnung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze gerichtet sein. Mit der Agenda 2010 werden die Schwellen für ein betriebliches Ausbildungsengagement deutlich gesenkt. Ich hoffe sehr, dass dies deutlich mehr Betriebe dazu motiviert, sich in der Ausbildung zu engagieren.“




(1)Diese Zahlen beziehen sich auf alle bei den Arbeitsämtern gemeldeten Bewerber/innen bzw. Ausbildungsplätze im Zeitraum zwischen 1.10.2002 und 31.3.2002 bzw. auf den Vergleichszeitraum zwischen 1.10.2001 und 31.3.2002
(2)Diese Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 31.3. 2003 bzw. 31.3.2002.