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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Vermittlung von Pflegestellen für Kinder und Jugendliche an die PIB GmbH übertragen

24.07.2002

Vermittlung von Pflegestellen für Kinder und Jugendliche wird
an die „PIB – Pflegekinder in Bremen GmbH“ übertragen


Fachdienst als zentrale Anlaufstelle – Mitarbeiter/innen aus dem Amt für Soziale Dienste werden übernommen


Kindern und Jugendlichen eine Tagespflege-Stelle oder eine Vollzeitpflege zu vermitteln ist jetzt Aufgabe der „PIB – Pflegekinder in Bremen GmbH“. Ebenso die Beratung und Begleitung der Minderjährigen und ihrer Pflegefamilien sowie in Teilbereichen der leiblichen Eltern.


Die Übertragung dieser Aufgabe vom Bremer Amt für Soziale Dienste auf den freien Träger wurde mit einem Kooperationsvertrag besiegelt. 15 Mitarbeiter/innen aus dem Amt, die bisher überwiegend im Bereich des Pflegekinderdienstes tätig waren, wechselten zur „PIB“, bleiben jedoch öffentlich Bedienstete. Das Amt entscheidet nach wie vor, ob ein Kind vorübergehend oder auf Dauer aus der Familie herausgenommen wird. Es behält auch die Aufgabe, im Rahmen der Vollzeitpflege und der Tagespflege als „Hilfe zur Erziehung“ Hilfepläne für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit den Kindeseltern zu erstellen.


Vorrangiges Ziel ist es, wenn möglich die leiblichen Eltern in die Lage zu versetzen, die Verantwortung für ihre Kinder und deren Erziehung wieder zu übernehmen.


Amt und „PIB“ vereinbarten, im Interesse der Kinder, der Jugendlichen, der Pflegeeltern und der leiblichen Eltern eng zusammenzuarbeiten.


„Die PIB erbringt eine Dienstleistung für die betroffenen Kinder und Eltern sowie für das Amt“, so Sozial- und Jugendsenatorin Karin Röpke. Bisher wurden Pflegekinder in den verschiedenen Regionalabteilungen des Amtes vermittelt. Von der Konzentration in einem Fachdienst und somit von einer zentralen Anlaufstelle in der Stadt Bremen versprechen sich die Senatorin und das Amt in erster Linie eine effektiverer Vermittlung sowie eine verstärkte Betreuung und Beratung der Betroffenen. „Mehr Familien oder Männer und Frauen sollen dafür gewonnen werden, Pflegekinder aufzunehmen, auch wollen wir den Dienst weiterentwickeln und ausbauen, beispielsweise für bestimmte Zielgruppen wie behinderte oder ältere Kinder.“, sagte Senatorin Röpke.


Zur Zeit werden in Vollzeitpflege rund 419 Kinder und Jugendliche und ihre Pflegefamilien betreut. Angestrebt wird, diese Zahl wesentlich zu erhöhen, um die Unterbringung von Minderjährigen in Heimen – wenn möglich – zu vermeiden. Ob für das Kind eine sogenannte „allgemeine Vollzeitpflege“ in Betracht kommt oder ob eine heilpädagogische Pflege notwendig ist, entscheidet das Amt im Einzelfall.


377 Bremerinnen und Bremer nehmen gegenwärtig Kinder in die Tagespflege auf. Diese Betreuung kommt grundsätzlich für alle Kinder dann als Alternative zur Krippe oder Ergänzung zum Kindergarten und zum Hort in Frage, wenn sie nicht anders versorgt werden können.


Tagespflege ist nach dem Kinder- und Jugendhilfe-Gesetz auch als „Hilfe zur Erziehung“ möglich. In diesen Fällen erstellt das Amt für Soziale Dienste gemeinsam mit den Eltern einen Hilfeplan; die Pflegeeltern müssen in der Regel pädagogisch geschult sein.


Wer ein Kind in Pflege nehmen will muss sich grundsätzlich dafür qualifizieren. Angebote dazu machen das Paritätische Bildungswerk und der Verein WIR – Pflege- und Adoptivfamilien Bremen e.V. in Zusammenarbeit mit dem „PIB“.


Interessierte können sich unter Telefon (0421) 95 88 200 beim PIB, Bahnhofstraße 28 - 31, melden (montags bis donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr, freitags von 8.30 bis 14 Uhr).


Senatorin Röpke: „Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Familien oder Frauen und Männer dazu bereit wären, Kinder in Pflege zu nehmen. Denen, die sich für diese verantwortungsvolle Aufgabe bereits entschieden haben, danke ich herzlich dafür.“