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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Der Arbeitsmarkt aus Sicht der Betriebe - Auswertung des IAB-Betriebspanels Bremen 2000

14.12.2001

Das BAW Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht in seinem Monatsbericht Heft 9/2001 die wesentlichen Ergebnisse einer Studie zur aktuellen und künftigen Perso-nalentwicklung in Betrieben des Landes Bremen.


Vor zwei Jahren hat das Bündnis für Arbeit und Ausbildung die Initiative des Arbeits- und Wirtschaftssenators unterstützt, im Rahmen der von Infratest durchgeführten bundesweiten IAB-Betriebsbefragung die Stichprobe für das Land Bremen aufzustocken.


Für das Land Bremen lagen dem mit der Auswertung des IAB-Panels beauftragten BAW Institut für Wirtschaftsforschung GmbH die Ergebnisse von 908 verwertbaren Fragebögen vor. Durch die repräsentative Stichprobe wurden 5,6% der Betriebe und ca. 16% der Beschäftigten im Lande erfasst. Die von den beiden Ressorts Arbeit und Wirtschaft initiierte Untersuchung wurde durch den Europäischen Sozialfonds mitfinanziert.


Das IAB-Panel liefert schon mit der ersten Auswertung eine Fülle zusätzlicher Informationen, die für die Gestaltung der regionalen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik von Bedeutung sind.


Der sich abzeichnende zunehmende Fachkräftemangel und der längerfristig absehbare drastische Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitskräfteangebots erfordern alle Anstrengungen zur verstärkten Qualifizierung und Ausschöpfung des Erwerbspersonenpotentials. Genauere Kenntnisse über das Verhalten der Betriebe auf dem Arbeitsmarkt sind hierfür unerlässlich. Das IAB-Betriebspanel liefert seit 2000 verstärkt auch für das Land Bremen detaillierte Informationen zu Beschäftigungsstrukturen und Personalentwicklungen aus Sicht der Betriebe.

Hauptergebnisse sind:

  • Bis zu einem Achtel der Beschäftigten werden Jahr für Jahr durch Neueinstellungen und Personalabgänge ausgetauscht. Im Bereich qualifizierter Beschäftigung zeichnet sich dabei ein Kräftemangel ab. Der verbreitete Einsatz von Teilzeitbeschäftigung bei jedem fünften Arbeitnehmer in zwei Drittel aller Betriebe kennzeichnet den Grad der eingetretenen Flexibilisierung. Die Befristung von Beschäftigungsverhält-nissen hat zumindest im Produzierenden Gewerbe und im Handel eine erhebliche Bedeutung für die Anbahnung von Dauerbeschäftigung.

  • Auf die Nichtbesetzung von Stellen reagieren die Betriebe meistens mit der Anordnung zusätzlicher Überstunden oder dem Verzicht auf die Abwicklung der Aufträge; nur selten mit der Einstellung von Zeit- und Leiharbeitskräften oder mit verstärkter Aus- und Weiterbildung.

    - Trotz überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit gibt es in Bremen im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern größere Probleme bei der Besetzung offener Stellen.

    - Gleichzeitig werden aber nur die Hälfte aller Auszubildenden, die ihre Ausbildung erfolgreich beendet haben, übernommen.


  • Die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer trifft offensichtlich auf vielfältige Probleme. So beschäftigen nach den Befragungsergebnissen, z.B. zwei Drittel der kleineren Betriebe keine älteren Arbeitnehmerinnen/nehmer mehr.


Die Kurzfassung der Studie finden Sie auf der homepage des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales unter www.bremen.de/arbeitssenator

Unter www.bai-bremen.de steht der aktuelle Monatsbericht des BAW zur Verfügung. Außerdem kann die Studie beim BAW eingesehen werden.