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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Ein Krankenhaus gestaltet Zukunft

30.03.2001

Neue Angebote in der Klinik: Ambulante und teilstationäre REHA, Praxisräume für niedergelassene Kardiologen und ein Hotel

Das Zentralkrankenhaus Links der Weser feierte am 30. März 2001 um 11.00 Uhr ein in die Zukunft weisendes Richtfest. Das Krankenhaus an der Senator-Weßling-Straße 1 investiert rund 30 Millionen DM in einen Erweiterungsbau: Errichtet werden unter anderem eine ambulante, teilstationäre Rehabilitationseinrichtung der Reha-Zentrum Bremen GmbH, ein Fort- und Weiterbildungszentrum und ein Hotel. Außerdem werden Praxisräume für niedergelassene Fachärzte eingerichtet, mit denen gemeinsam die Klinikärzte unter anderem ein Kardiologisches Institut etablieren.


Das sind Angebote, die es in dieser Kombination noch in keiner deutschen Klinik gibt. Visionäre Angebote, mit denen das Zentralkrankenhaus Links der Weser Neuland betritt und nicht nur für Bremen zukunftsweisende Pionierarbeit wagt.


Das Krankenhaus der Zukunft ist mehr als ein Behandlungsplatz für schwere Fälle, die so schnell wie möglich geheilt und wieder nach Hause geschickt werden. Das Krankenhaus der Zukunft ist ein großes Gesundheitszentrum, das eine breite Palette von Dienstleistungen bereithält. Dazu gehört, dass Patienten unmittelbar nach einer Operation in eine Rehabilitation überführt werden können. Die erfolgt ambulant oder teilstationär. Die medizinischen Patientendaten können auf kürzestem Wege aus dem Krankenhaus zur Verfügung gestellt werden. Der Patient und natürlich auch seine Angehören können sich bei Bedarf in allernächster Nähe, im klinikeigenen Hotel einquartieren.


Neu ist auch, dass direkt im Gebäude eines Krankenhauses eine Kardiologische Praxis von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Ein Versuch, der für das Herzzentrum im Zentralkrankenhaus Links der Weser besonders nahe liegt. Da können die Patienten auf kürzestem Weg in die Klinik überführt und Patienten-Informationen auf kürzestem Weg ausgetauscht werden. Da können die spezifischen Praxis- und Klinik-Angebote optimal kombiniert werden, was insbesondere bei teuren technischen Geräten von Bedeutung ist. Fach-Praxis und Klinik etablieren gemeinsam ein Kardiologisches Institut.


Die Grenze zwischen Klinik und Praxis wird fließend, der Aufenthalt des Patienten im teuren Klinik-Bett wird auf ein Minimum reduziert. "Wir sind am Ende nur noch die Intensivstation", formuliert Dr. Peter Stremmel, Verwaltungsdirektor des ZKH LdW.


Bei so grundlegenden strukturellen Veränderungen im Krankenhaus ändern sich auch die Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verändern sich die fachlichen Anforderungen. Der Wandel muss deshalb von einem umfassenden Fortbildungsangebot begleitet werden. Konsequent wird im Neubau auch ein Weiterbildungszentrum eingerichtet, das über den klinikeigenen Bedarf hinaus ausbildet. Die Seminar-Angebote gibt es im ZKH LdW zu einem großen Teil schon heute. "Um diesen Prozess der Neuorientierung der Kliniken unterstützen zu können, finden sich für das Fort- und Weiterbildungsprogramm für das Jahr 2001 Schwerpunktthemen zur Organisationsentwicklung, zum Management, Qualitätsmanagement und zum neuen Entgeltsystem" - heißt es im Vorwort des aktuellen Weiterbildungsprogrammes "Horizonte 2001".


Die Zukunft hat also schon begonnen, ihr wird im Neubau nur noch der angemessene Raum geschaffen. Realisiert werden im aktuellen ersten Bauabschnitt in drei Geschossen über 7200 Quadratmeter Nutzfläche - 11300 m² für das Hotel, 7600 m² für das Weiterbildungszentrum, 1200 m² für die teilstationäre und ambulante REHA, 1060 m² für die Kardiologische Praxis und das Kardiologische Institut und 1880 m² für die Wahlleistungs-Stationen 14 und 15. Dazu kommen noch eine Technik-Zentrale und gemeinsame Versorgungsflächen.


Die Finanzierung des gesamten Komplexes erfolgt über Eigenmittel. Ob die Finanzplanung aufgeht, wird wesentlich davon abhängen, in welchem Umfang Patienten die neuen Angebote nutzen werden, denn die Refinanzierung erfolgt über feste Mieteinnahmen aus dem extern bewirtschafteten Hotel sowie der Kardiologischen Praxis, außerdem aus den Einnahmen der REHA, des Weiterbildungszentrum und der Wahlleistungs-Betten.


Die nächsten Schritte in die Zukunft sind schon vorbereitet, bei Verwaltungsdirektor Dr. Peter Stremmel liegen die nächsten Pläne bereits in der Schublade. Der neue Anbau soll noch verlängert werden: ein dreigeschossiger Trakt wird zwischen Parkplatz und jetzigem Klinikgebäude entstehen, in dem weitere Fach-Praxen das Gesundheitszentrum Links der Weser komplettieren. Die Zukunft hat zwar schon begonnen, aber ihre Gestaltung ist längst nicht abgeschlossen. "Im Gesundheitswesen werden wir noch viele Veränderungen erleben, die von uns flexible Antworten erfordern", ist sich Dr. Stremmel sicher.



Alle Presseinformationen sind auch auf der Homepage des ZKH LdW abrufbar: http://www.zkhldw.de/presse