Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • „Es ist in Bremen gelungen, auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt Industrie und wissenschaftliche Einrichtungen miteinander zu verknüpfen“

Der Senator für Finanzen

„Es ist in Bremen gelungen, auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt Industrie und wissenschaftliche Einrichtungen miteinander zu verknüpfen“

25.10.2004

Senator Dr. Ulrich Nußbaum sprach zur Eröffnung des Workshops „Nachbar Flughafen – Herausforderungen und Lösungen für zukünftige Luftverkehrssysteme“

„Auch wenn Bremen immer noch in erster Linie mit maritimer Wirtschaft assoziiert wird, haben doch Luft- und Raumfahrt in den letzten 100 Jahren immer eine wesentliche Rolle gespielt“. Darauf wies heute (25.10.2004) Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum bei der Eröffnung des Workshops „Nachbar Flughafen – Herausforderungen und Lösungen für zukünftige Luftverkehrssysteme“ der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt Lilienthal – Obert e.V. (DGLR) im Atlantic Hotel Airport Bremen hin. Vor fast 100 Jahren habe der junge Bremer Flugpionier Heinrich Focke auf dem damaligen Exerzierplatz Neuenlander Feld einen Flugzeugschuppen errichtet und nach ersten Flugversuchen 1924 die Firma Focke-Wulf Flugzeugbau gegründet, die den Grundstein für alle zukünftigen Luftfahrtaktivitäten in Bremen legte. Für die nächsten 50 Jahre seien wichtige Entwicklungen in der Luftfahrt mit dem Namen Focke und seinem Wirken in verschiedenen bremischen Luftfahrtunternehmen verbunden gewesen.


Mit Blick auf das Programm des dreitägigen Workshops könne er sich – so Senator Dr. Nußbaum weiter – keinen besseren Ort vorstellen, um über Herausforderungen der Luftfahrt des 21. Jahrhunderts und Lösungsansätze mit Blick auf Forschung und Industrie in Deutschland zu beraten als am Airport Bremen. Hier würden alle wesentlichen Luft- und Raumfahrtaktivitäten in der täglichen Arbeit zusammentreffen. Deshalb erhoffe er sich von der produktiven Tagung, an der 150 Experten teilnehmen, interessante fachübergreifende Diskussionen und eine positive Netzwerkbildung.


Finanzsenator Dr. Nußbaum vor den Tagungsteilnehmern: „Ab 1961 hielt auch die Raumfahrtechnik Einzug in Bremen, mittlerweile getragen durch die Unternehmen EADS Space Transportation und OHB-System AG. Bremen ist die „Heimat“ der europäischen Trägerrakete „Ariane“ und des Columbus-Moduls der internationalen Raumstation ISS“. Auch im Flugzeugbau sei Bremen noch heute ein bedeutender Standort. Für die Long Range- und Wide-Body-Programme von Airbus entstünden im Bremer Hochauftriebszentrum die Flügel. Bremen stehe aber nicht nur für Konstruktion und Produktion von Luft- und Raumfahrttechnik. Auch vor- und nachgelagerte Prozesse seien in Bremen angesiedelt:


Von der Lufthansa Verkehrsfliegerschule, der Hochschule Bremen mit dem internationalen Studiengang „Luftfahrtsystemtechnik und –management“ und dem Center der Deutschen Flugsicherung zur Überwachung des nord- und ostdeutschen Luftraums würden – so der Senator weiter - in Bremen einerseits wesentliche Aktivitäten für die Sicherheit des Luftverkehrs wahrgenommen. Andererseits sei Bremen auch Standort für luft- und raumfahrtrelevante Forschung und Entwicklung. Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnik und Mikrogravitation (ZARM), bekannt durch den 146 Meter hohen Fallturm an der Universität, betreibe Grundlagenforschung und kooperiere auch mit dem mittelständischen Raumfahrtunternehmen OHB-System AG. Auf dem Gebiet der anwendungsorientierten F&E habe das Land Bremen das Projekt „Airbus Material Science Technology“ mit über 17 Mio. € gefördert.


Dr. Nußbaum: „Wir können heute mit Stolz sagen, dass es dabei gelungen ist, Industrie und wissenschaftliche Einrichtungen zu verknüpfen. Das Institut für Werkstofftechnik (IWT), das Bremer Institut für Angewandte Strahltechnik (BIAS) und das Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung sind inzwischen mit einem Büro auf dem Gelände von Airbus hier am Flughafen vertreten“. Das sei noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen! Das gegenseitige Verständnis von Wissenschaftlern und Ingenieuren in der Industrie habe dadurch deutlich zugenommen.