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Der Senator für Finanzen

„Paket für Ausbildung“ geschnürt: Zusätzlich 150 Plätze für Schulabgänger

15.06.2004

Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum: „Der Konzern Bremen steht gegenüber den ausbildungsbereiten Jugendlichen in einer besonderen Verantwortung“

Aus der heutigen Senatssitzung (15.6.2004):
Bereits im Februar hatte der Senat beschlossen, zu diesem Ausbildungsjahr 2004 trotz der schwierigen Haushaltssituation insgesamt 400 Auszubildende sowie Praktikantinnen und Praktikanten im Lande Bremen einzustellen. Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum hat jetzt – auch mit Unterstützung der privaten Wirtschaft – als einmaligen Kraftakt ein besonderes „Paket für Ausbildung“ schnüren lassen: „Während wir 2003 im Rahmen einer kurzfristigen Sonderaktion weitere 50 Ausbildungsplätze geschaffen haben, bin ich sehr erfreut über die Tatsache, dass wir in diesem Jahr mit großen Anstrengungen jungen Menschen zusätzlich zu den bereits vorhandenen 614 Stellen einschließlich der Gesundheitsberufe weitere rund 150 Plätze anbieten können“. In Zeiten intensiver Bemühungen, Jugendliche ohne Lehrstelle in ein Ausbildungsverhältnis zu vermitteln, sehe er sich für den Konzern Bremen als dem größten Arbeitgeber der Region in einer besonderen arbeitsmarktpolitischen Verantwortung. Zuständig für die Ausbildung im öffentlichen Dienst ist das Finanzressort mit seinem Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ). Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung (15.6.2004) diese Ausweitung der Ausbildungskapazität beschlossen.


Bis zum heutigen Zeitpunkt haben zahlreiche Schulabgänger leider noch keinen Ausbildungsplatz. Es gibt eine Vielzahl von Bemühungen auch in der bremischen Wirtschaft, das Ausbildungspotenzial zu erhöhen, damit möglichst alle Schulabgänger versorgt werden. So wird der Senat nach Mitteilung von Senator Dr. Nußbaum seiner sozialpolitischen Verantwortung gerecht werden: Im Kontext des angestrebten Ausbildungspakts mit der Wirtschaft sollen zusätzlich 100 Ausbildungsplätze im öffentlichen Dienst geschaffen werden. 17 Plätze davon entfallen auf die Seestadt Bremerhaven.


Ausbildungsverbund in Partnerschaft mit der privaten Wirtschaft
Da die Ausbildungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst jedoch begrenzt sind, wird der Senat neue Wege beschreiten: Die Hälfte dieser Plätze werden im Rahmen eines Verbundes mit Partnern der Wirtschaft und in enger Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Bremen geschaffen. Senator Dr. Nußbaum: „Dieses besondere Engagement der privaten Wirtschaft verdient Anerkennung“. Die Freie Hansestadt Bremen wird eine Ausbildungsgesellschaft mbH als Modell gründen, um ca. 50 junge Leute gemeinsam mit der Wirtschaft im Verbund auszubilden. Für diese Ausbildung im Verbund wird die Freie Hansestadt Bremen rund 1,4 Millionen € aufbringen.


Diese Gesellschaft ist vor allem deshalb erforderlich, weil eine Anpassung der Ausbildungsvergütungen an die in der privaten Wirtschaft gültigen Tarife erreicht werden muss. Der Gesamtpersonalrat hatte zwar die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze begrüßt, aber die Absenkung der Vergütungen auf die Tarifhöhe in der privaten Wirtschaft empört abgelehnt und dem Senat „Tarifflucht“ vorgeworfen Senator Dr. Nußbaum bedauerte diese Haltung der Personalvertretung zum Nachteil ausbildungsbereiter Jugendlicher. Der Gesamtpersonalrat habe leider den Teppich der Vernunft und Sachlichkeit verlassen. „Wenn sich das Modell des Verbundes und der Ausbildungsgesellschaft als erfolgreich erweist, sollen mittelfristig auch andere Mitgesellschafter gewonnen werden“, erklärte der Senator.


„Ausbildung ist nicht Selbstzweck, sondern eine Investition in die Zukunft und in die Gesellschaft. Wir müssen deshalb alle sich bietenden Möglichkeiten ausschöpfen, den Schulabgängern die Chancen in den Berufsstart zu bieten. Bei der Verbundausbildung sind wir auf Partner der Wirtschaft angewiesen. Ich hoffe, dass mit der Entscheidung des Senats dies auch andere Arbeitgeber als Signal verstehen, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen“, stellte Finanzsenator Dr. Nußbaum weiter fest. Denn allein staatliche Maßnahmen könnten das qualitative und quantitative Ausbildungsangebot nicht nachhaltig verbessern.


Beteiligungsgesellschaften des Konzerns bieten weitere Plätze mit an
Darüber hinaus war die Aufforderung von Dr. Nußbaum an die Gesellschaften, an denen die Freie Hansestadt Bremen mehrheitlich beteiligt ist, erfolgreich: Bei diesen Unternehmen sind weitere 47 Ausbildungsplätze bereitgestellt worden. So werden zum Beispiel bei der BSAG zusätzlich weitere 10 Ausbildungsplätze angeboten. Der Senator: „Ich begrüße es ausdrücklich, dass auch in diesem Teil des Konzerns Bremen noch zusätzliche Ausbildungsplätze bereitgestellt werden“. Er wolle aber nicht verhehlen, dass die Beteiligungsgesellschaften zum heutigen Zeitpunkt eine Ausbildungsquote von 7 Prozent noch nicht vollständig erreicht hätten. Deshalb beabsichtigt Nußbaum, gemeinsam mit den anderen Senatsmitgliedern darauf hinzuwirken, dass mittelfristig auch dort eine größere Anzahl von Ausbildungsplätzen eingerichtet wird: „Wenn es an der Größe der Gesellschaften oder an der Unmöglichkeit scheitert, dort bestimmte Ausbildungsinhalte zu vermitteln, dann müssen auch hier Verbundausbildungs-Maßnahmen und andere Formen der Ausbildungskooperation greifen. Hier ist besondere Verantwortung gefragt, jungen Menschen den Start in das Berufsleben zu ermöglichen“.