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Der Senator für Finanzen

Wissenschaft setzt sich mit OSCI auseinander

30.03.2004

Erste Dissertation erschienen – Eine „OSCI-Bibliothek“ wird erstellt

Mit zunehmender Verbreitung des E-Government-Standards OSCI (Online Service Computer Interface) nimmt auch in der Wissenschaft das Interesse an einer tiefergehenden inhaltlichen Auseinandersetzung zu. Mittlerweile ist die erste Dissertation zu OSCI erschienen, nachdem der Standard in der Vergangenheit bereits Thema von Diplomarbeiten war. Vorgelegt hat die an der Fernuniversität Hagen entstandene Dissertation mit dem Titel "Validität, Anwendbarkeit und Praktikabilität des Standards OSCI-Transport" Dr. Ralf Hüwel; betreut wurde sie von Prof. Dr. Gunter Schlageter und Prof. Dr. Jörg Keller.

Wie nicht anders zu erwarten, hat die wissenschaftliche Analyse auch einige Unklarheiten und Lücken der OSCI-Spezifikation zu Tage gefördert. Diese liegen jedoch nicht in dem OSCI-Konzept an sich, sondern in der formalen Umsetzung in so genannte XML-Schemata. „Uns war von vornherein klar, dass die aktuelle Spezifikation von OSCI (Version 1.2) noch weiter optimiert werden muss“, meint Dr. Martin Hagen von der OSCI-Leitstelle in Bremen. „Aus diesem Grund hat der Koordinierungsausschuss Allgemeine Datenverarbeitung Bund, Länder, Kommunaler Bereich ja auch beschlossen, eine „OSCI-Bibliothek“ erstellen zu lassen und als Open-Source-Software zu vertreiben. Durch die Implementierung werden interpretatorische Unklarheiten und Lücken der aktuellen OSCI-Spezifikation auf eine für die Praxis befriedigenden Art und Weise beseitigt.“

Gleichwohl kann die Veröffentlichung und Verbreitung der OSCI-Bibliothek die notwendige Weiterentwicklung der Spezifikation selbst nicht ersetzen. Deshalb lädt die OSCI-Leitstelle alle Interessierten ein, sich mit eigenen Beiträgen an den anstehenden Diskussionen zu beteiligen. In diesem Prozess kann und sollte auch die Wissenschaft eine wichtige Rolle spielen. Die Wissenschaftler der Fernuniversität Hagen haben ihre Bereitschaft zur Mitwirkung bereits angeboten. Dr. Martin Hagen: „Wir werden das Angebot in jedem Fall annehmen und freuen uns auf eine konstruktive Auseinandersetzung.“