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Der Senator für Finanzen

Internationales Interesse an Bremer eGovernment

13.12.2002

Bremen auf südkoreanischer eGovernment-Konferenz vertreten

Der Geschäftsführer der bremen online services GmbH & Co. KG (bos), Dr. Stephan Klein, sowie Harald Krause vom Senator für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen waren auf Einladung der Korean IT-Industry Promotion Agency (KIPA) zu einem Erfahrungsaustausch in Sachen eGovern-ment in Seoul. Im Rahmen der ‚Softexpo 2002’, einer Messe und Konferenz, trafen sich eGovern-ment-Experten aus Asien und Europa vom 5. bis 7. Dezember in der koreanischen Hauptstadt.


Korea gilt als eine der führenden eGovernment-Nationen der Welt. Insgesamt 393 eGovernment -Dienstleistungen wurden dort bislang umgesetzt. Davon erfordern 159 eine elektronische Signatur, die als Softwarezertifikat von Banken und Telekommunikationsdienstleistern zur Verfügung gestellt wird.


Die beiden Bremer besuchten das District-Office des Distrikts Gangnam, einem der 25 Distrikte der 12-Millionen-Stadt Seoul. „Das Angebot des District-Office ist vergleichbar mit dem des zukünftigen Bürger-Service-Center Pelzerstraße in Bremen“, so Harald Krause. „Sämtliche Behördengänge kön-nen an einer Stelle abgewickelt werden.“ Hier, wie an 61 weiteren Stellen des Distrikts, können Bür-gerinnen und Bürger auch an so genannten Kiosken Online-Dienstleistungen der Verwaltung in An-spruch nehmen. Während per Internet die elektronische Signatur zum Einsatz kommt, genügt am Kiosk der Fingerabdruck.


„Viele Details der eGovernment-Realisierung in Korea sind nicht auf Deutschland zu übertragen, so die Nutzung von Fingerabdrücken zur Identifizierung und deren zentrale Speicherung oder die Zu-sammenführung von Verwaltungsdaten in einer landesweiten Datenbank. Wir verfolgen hier einen mehr am Datenschutz orientierten Ansatz. Die Tatsache, dass es in Kürze auch in Korea Signaturen auf Chipkarten geben wird, hat gezeigt, dass wir in Bremen auf einem sehr guten Weg sind“ so Dr. Stephan Klein, Geschäftsführer der bremen online services.


Mit der KIPA wurde im Auftrag der Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) über die Möglichkeit der Einrichtung eines Incubator-Parks (I-Parks) gesprochen, der koreanischen Unternehmen, die in Bre-men einen Markteintritt suchen, als erste Adresse dienen soll. Das Interesse an Bremen als Standort ist auch auf die führende Rolle Bremens im eGovernment zurückzuführen. Dazu Harald Krause: „Hier hat Bremen den Unternehmen viel zu bieten. Dass eGovernment ein Standortvorteil werden kann, haben wir schon immer gewusst und uns deshalb auch besonders engagiert, wie die erfolgrei-che Durchführung des MEDIA@KOMM-Projektes zeigt.“


Die Entwicklung einheitlicher Protokollstandards, wie sie durch die in Bremen angesiedelte Online Services Computer Interface - Leitstelle (OSCI) erarbeitet wurden, sowie das Angebot einer einheit-lichen E-Government-Plattform stehen in Korea noch aus. Dies bestätigten auch die koreanischen Gesprächspartner. Grund genug, weiter im Gespräch zu bleiben.