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Der Senator für Finanzen

Finanzsenator Perschau legt neuesten Controlling-Bericht zur Konjunktur- und Haushaltslage in Bremen vor

12.10.2001

„Bremen zieht wieder Menschen an: Trendwende bei Einwohnern und Arbeitsplätzen“

Zum ersten Mal seit 1996 sind im Jahr 2000 wieder mehr Menschen nach Bremen gezogen als abgewandert (+ 332). Beim Fernwanderungssaldo wurde der höchste Wert seit vier Jahren (+ 3.085) erreicht. Die Umlandwanderung weist die niedrigsten Verluste seit zehn Jahren aus (- 2.753). Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten weiter gestiegen, die Arbeitslosenquote ist gesunken. Diese Zahlen gehen aus dem neuesten Controlling-Bericht für Januar bis September 2001 hervor, den Finanzsenator Hartmut Perschau in der kommenden Woche dem Senat vorlegen wird. „Erstmals sind für einen längeren Zeitraum positive Wanderungssalden für die Stadt Bremen zu verzeichnen. Das ist eine eindrucksvolle Trendumkehr. Bremen zieht als Wohnort und als Wirtschaftsstandort die Menschen wieder an. Das belegt sichtbar den Erfolg unserer Sanierungsanstrengungen und macht Mut, den beschrittenen Weg entschlossen weiterzugehen“, erklärte dazu Senator Perschau.

Bei den Einwohnern liegen nunmehr die Daten für das Jahr 2000 vor. Dabei hat das Land Bremen die erheblichen Verluste der letzten Jahre deutlich reduzieren können. Die Stadt Bremen erzielte sogar erstmals seit 1996 wieder einen positiven Wanderungssaldo (+ 332). Dabei wurde beim Fernwanderungssaldo, der Rückschlüsse auf die zunehmende Anziehungskraft des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes zuläßt, der höchste Wert seit vier Jahren (+ 3.100) erreicht. Die Umlandwanderung, die bei allen Großstädten zu Verlusten führt, weist sogar die niedrigsten Verluste (- 2.750) seit zehn Jahren aus. Dies ist ein Indikator für die Attraktivität des Wohnortes ist. Insgesamt konnte die Stadt Bremen im Jahr 2000 den durchschnittlichen Bevölkerungsrückgang der letzten drei Jahre um fast 70 Prozent reduzieren. Bei Fortschreiten dieser Entwicklung wäre sogar ein Ende des Bevölkerungsrückgangs der Stadt Bremen innerhalb des laufenden Jahres möglich.

Bremerhaven konnte die sehr hohen Bevölkerungsrückgänge der letzten Jahre im Jahr 2000 jedoch mit -1.900 Einwohnern nur geringfügig unterschreiten. Das verhinderte eine noch bessere Entwicklung im Land Bremen. „Das zeigt, daß wir weiterhin mit großem Nachdruck und mit vereinten Kräften auf eine Stärkung der Seestadt Bremerhaven hinarbeiten müssen“, erklärte dazu der Finanzsenator.

Durchgehende Zuwächse bei den Beschäftigten

Auch bei den Arbeitsplätzen zeichnet sich eine positive Trendwende ab. Die aufgrund eines neuen Meldeverfahrens bei der Sozialversicherung erst jetzt vorliegenden Quartalswerte der in Bremen Beschäftigten von Ende 1999 bis Mitte 2000 verzeichnen erstmals seit Jahren durchgehend Zuwächse zum Vorjahreswert. Diese sehr erfreuliche und für die Sanierung Bremens notwendige Entwicklung wird auch durch neuere Schätzdaten für die ersten Monate des Jahres 2001 bestätigt.

Bei den Beschäftigungszahlen weisen die neuesten Daten (Mai 2001) für Bremen gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 1,4 Prozent aus, im Bundesgebiet West wird ebenfalls ein Anstieg von 1,4 Prozent angenommen. Deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt sind die bremischen Beschäftigenzahlen im Verarbeitenden und Baugewerbe gesunken; der größte Rückgang ist mit 4,4 Prozent bei den Beschäftigten im Bereich „Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung“ zu verzeichnen, dies ist auch ein unbestreitbarer Effekt der Konsolidierungsbemühungen innerhalb der bremischen Haushalte.

Überdurchschnittliche Fortschritte beim Abbau der Arbeitslosigkeit

Im Lande Bremen konnte mit Ablauf des Monats September die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent-Punkte (-379 Personen) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozent-Punkte (- 610 Personen) verbessert werden. Innerhalb des Bundesgebiets konnte dagegen im zweiten Monat hintereinander keine Verbesserung bei der Arbeitslosenquote erzielt werden; hier ist gegenüber dem Vorjahr praktisch eine Stagnation zu verzeichnen. Damit wird wiederum belegt, daß Bremen gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt größere Fortschritte beim Abbau der Arbeitslosigkeit erzielen konnte. Unverändert groß bleibt allerdings die Kluft zwischen den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven: In Bremen betrug die Arbeitslosenrate im September 2001 12,5 Prozent, in Bremerhaven dagegen 17,9 Prozent.

Trotz der insgesamt schwierigen Ausgangslage und der bundesweit schlechten Stimmung zeichnet sich in Bremen dennoch weiterhin eine eher positive Wirtschaftsentwicklung ab. Bei vielen der im Konjunkturteil des Controlling-Berichts beschriebenen Indikatoren fallen die bremischen Daten seit Monaten positiver als die Vergleichswerte des Bundes aus. Hierzu zählen insbesondere die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und des Verarbeitenden Gewerbes sowie die Klimaindikatoren zur Beurteilung der regionalen Wirtschaftslage. Auch bremenspezifische Bereiche wie der Seegüter- und insbesondere der Containerumschlag verzeichnen weiterhin auf sehr hohem Niveau Zuwächse.

Insgesamt bestätigen die Konjunkturdaten auch nach neun Monaten des laufenden Jahres damit das mit 1,5 Prozent gegenüber der Bundesentwicklung überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum des Landes Bremen im 1.Halbjahr 2001.