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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Schülerinnen und Schüler diskutieren den Fall des Zwangsarbeiterjungen Walerjan Wrobel

24.01.2007

Das Netzwerk der Bremer Schulen, das alljährlich zur Erinnerung an die Reichspogrommnacht die „Nacht der Jugend“ im Bremer Rathaus mit vorbereitet, beteiligt sich an einer Veranstaltung anlässlich des Tages zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus: Am 26. Januar um 9:00 Uhr werden Klassen und Kurse der Schulen des Netzwerkes „Nacht der Jugend“ das Landgericht Bremen an der Domsheide (gegenüber der Post) aufsuchen. Im Gerichtssaal 231 werden sie den Spielfilm „Das Heimweh des Walerjan Wrobel“ sehen. In eben diesem Saal wurde der 15-jährige polnische Zwangsarbeiterjunge Walerjan Wrobel von der NS-Justiz zum Tode verurteilt, weil er aus Heimweh an seinem Arbeitsplatz, einem Bauernhof in Bremen-Lesum, ein Feuer legte. Dass nur minimaler Schaden entstand und dass er sich selbst an den Löscharbeiten beteiligte, konnte das selbst gegen das damals geltende Recht gesprochene Todesurteil nicht verhindern.

Im Anschluss an den Film werden die Schüler und Lehrer mit dem Präsidenten des Landgerichts, Wolfgang Golasowski und Richtern des Amts- und Landgerichts über die Rechtsprechung in der NS-Zeit sprechen. Der Vorsitzende Richter am Landgericht, Harald Schmacke, wird an der Veranstaltung teilnehmen und erläutern, wie unter seinem Vorsitz das Todesurteil gegen Walerjan Wrobel aufgehoben wurde. Bernward Garthaus, (Jugend-) Richter am Amtsgericht, Staatsanwältin Bettina Hohage und Rechtsanwältin Barbara Kopp werden den Jugendlichen den Wandel des Rechts zu einem den Menschenrechten verpflichteten Rechtssystem darstellen.

Die Veranstaltung wird getragen vom Landesverband Bremen des „Deutschen Richterbundes“, dem Senator für Bildung und Wissenschaft und dem schulischen Netzwerk „Nacht der Jugend“.

Weitere Information: Wolfram Stein, Netzwerkkoordinator „Nacht der Jugend“, Bremen, Tel: 0421/361-10790.