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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Qualität des Wissenschaftsstandortes stärken und ausbauen

12.01.2007

Entwurf des veränderten Wissenschaftsplans 2010 liegt vor

Angesichts der Haushaltslage des Landes kann der Hochschulausbau nicht wie geplant fortgesetzt werden, so dass der Hochschulgesamtplan IV einer Revision unterzogen werden muss. Die Hochschulen waren gebeten worden, ihre Planungen den neuen Rahmenbedingungen anzupassen und dem Senator für Bildung und Wissenschaft entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Auf der Basis dieser Vorschläge hat nun das Wissenschaftsressort einen Entwurf für einen neuen Hochschulgesamtplan erarbeitet, der jetzt den Hochschulen als Wissenschaftsplan 2010 zur Stellungnahme zugeleitet wurde. „Mit der Neufassung des Wissenschaftsplanes verfolgen wir das Ziel, trotz finanzieller Einschränkungen die Qualitätsentwicklung der Forschung unserer Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen weiter voran zu treiben und die Lehre zu optimieren“, erklärte der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke.


Es sei den Hochschulen „verständlicherweise nicht leicht gefallen, an der Umsetzung der Einsparungen mitzuwirken bzw. die Konsequenzen aus den angesichts der Haushaltslage des Landes nicht realisierbaren Ausbauplanungen zu ziehen. Dass sie sich dennoch auf diesen schwierigen Prozess so konstruktiv eingelassen haben, hat entscheidend dazu beigetragen, dass Lösungen gefunden worden sind, die trotz teilweise schmerzlicher Einschnitte eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Hochschulen ermöglichen. Gerade unter schwieriger gewordenen Bedingungen sind Erfolge nur durch intensivere Kooperation möglich. Auf der Basis dieser guten Zusammenarbeit bin ich zuversichtlich, dass der Wissenschaftsstandort Bremen/Bremerhaven weiter an Qualität und Profil gewinnt.“


Der neue Wissenschaftsplan enthält unter anderem folgende Eckdaten:


Die Ausgaben für die Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen werden nach dem neuen Plan im Jahre 2010 in etwa auf dem derzeitigen Stand von 245 Millionen Euro bleiben.
Der Finanzrahmen wirkt sich auf die einzelnen Hochschulen unterschiedlich aus:
Der Haushalt der Universität wird gegenüber 2007 um 2,2 auf 105,1 Millionen Euro in 2010 reduziert. Die Hochschule Bremen verzeichnet im gleichen Zeitraum eine leichte Steigerung von 25,8 auf 26,5 Millionen Euro, die Hochschule für Künste bleibt bei 10,4 Millionen Euro, die Hochschule Bremerhaven bei 10,0 Millionen Euro.
Bereits der alte Wissenschaftsplan sah bei der Universität eine Reduzierung der Professorenstellen auf 248 vor. Der neue Plan verringert die Zahl noch einmal um fünf auf 243 Professorenstellen. 2006 beschäftigte die Universität Professoren im Umfang von 270 Vollzeitstellen. Die aus Landesmitteln finanzierten Stellen im akademischen Mittelbau verringern sich von 484 auf 438,9 im Jahr 2010.

An der Hochschule Bremen steigt die Zahl des wissenschaftlichen Personals von 160,0 in 2006 auf 168,9 in 2010. Im bisherigen Wissenschaftsplan war vorgesehen, das wissenschaftliche Personal an der Hochschule auf 221,5 Stellen auszubauen.
An der Hochschule für Künste sollte das wissenschaftliche Personal auf 76 Stellen im Jahr 2010 erweitert werden, jetzt sind nur noch 65 Stellen vorgesehen. 2006 hatte die Hochschule 68,0 Professoren und wissenschaftlich/künstlerische Mitarbeiter beschäftigt.
An der Hochschule Bremerhaven war ein Ausbau des wissenschaftlichen Personals auf 81 Stellen vorgesehen, der neue Plan umfasst nunmehr eine Finanzierung für 69 Stellen. 2006 betrug der Bestand 65,5 Wissenschaftler.
Alle Angaben beziehen sich nur auf das aus Landesmitteln finanzierte Personal. Daneben beschäftigen die Hochschulen aus Drittmitteln finanziertes, überwiegend wissenschaftliches Personal in einem Umfang von ca. 1000 Vollzeitstellen.

Die personellen Einschränkungen sind an allen Hochschulen mit strukturellen Veränderungen verbunden. Besonders einschneidend sind sie bei der Universität. Hier folgt das Konzept des Senators den Vorschlägen der Universität: Der Studiengang Sportwissenschaft steht zur Disposition. Die gegenwärtig eingeschriebenen Studierenden können aber in jedem Fall ihr Studium hier abschließen. Statt eines eigenständigen Studienganges Behindertenpädagogik wird für Lehramtsstudierende künftig eine sonderpädagogische Schwerpunktsetzung im Studiengang „Fachbezogene Bildungswissenschaften“ möglich sein, die dem in Bremen entwickelten Integrationsmodell entspricht und sich im übrigen an das sog. Bielefelder Modell anlehnt. In beiden genannten Studienrichtungen soll die Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg intensiviert werden, um die Bremer Bedarfe auch künftig in ausreichendem Maße decken zu können.

An der Hochschule Bremen werden durch eine fundamentale Neuordnung der Fachbereichsstruktur nachhaltige Synergieeffekte erwartet. Die bislang neun Fachbereiche sollen in fünf Fakultäten zusammengeführt werden. Offen ist noch die Zukunft des Bereichs Elektrotechnik. Die Hochschule prüft, ob angesichts eines parallelen Angebots an der Universität dieser Bereich weiterhin notwendig ist. Einsparungen wird es im Bereich der Wirtschaftsstudiengänge geben, die bisher in zwei Fachbereichen organisiert waren. Durch eine Zusammenlegung wird eine Reduzierung des wissenschaftlichen Personals um 25 Prozent erwartet.
Die Hochschule Bremerhaven wird ihr Studienangebot auch unter den neuen Rahmenbedingungen aufrechterhalten. Sie wird aber zunächst auf den geplanten Studiengang Systemintegration verzichten und die Einrichtung des neuen Studienangebots Safety and Security Management verschieben.

Die Hochschule für Künste kann ebenfalls alle Studienangebote und Schwerpunkte aufrecht erhalten. Dies gelingt dadurch, dass sie noch stärker als bisher Synergien innerhalb ihres integrierten Profils – Kunst, Musik, Design - schafft und nutzt sowie den Anteil an nebenamtlicher Lehre durch verstärkte Einbeziehung freiberuflicher Künstler erhöht.