Sie sind hier:

Die Senatorin für Kinder und Bildung

Sprachförderung durch Erzählen – Fachtag im Landesinstitut

30.10.2006

„Sprachförderndes Erzählen in der Grundschule“ ist das Thema eines Fachtages, der am 6. November 2006 von 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Landesinstitut für Schule, Am Weidedamm 20, stattfindet. Die Veranstaltung beginnt mit einem Vortrag von Claus Claussen „Erzählen in der Grundschule“. Claussen, langjähriger Grundschullehrer, Fachbereichsleiter am Hessischen Institut für Lehrerfortbildung und aktuell praktizierender Geschichtenerzähler spricht über das Erzählen und Erfinden von Geschichten mit Kindern im Kindergarten und in der Grundschule.
Erzählen steht in seiner Mitteilungsweise dem alltäglichen Sprechen noch sehr nahe, unterscheidet sich davon aber, indem es längeres und strukturiertes Reden bzw. bewusst gestaltetes Reden, eben eine Geschichte, verlangt. Erzählen bildet den Übergang von der Alltagskommunikation zum Textverstehen. Das Verstehen regt das Ausdenken von Erzählungen an, die ausgedachten Geschichten führen zu ersten schriftlichen Texten. Dazu wird auf der Fachtagung ein stark praxisorientiertes „Handlungs- und Übungsfeld Geschichtenerzählen“ vorgestellt. Viele Impulse aus gehörten Geschichten regen das eigenständige kreative Ausdenken und Erfinden neuer Geschichten an, die sich z.B. in zahlreichen „Techniken“ materialisieren können (u.a. auch in Texten). Deshalb soll Geschichtenerfinden mit Kindern von Anfang an (Kindergarten und Grundschule) den zweiten Schwerpunkt bilden und insbesondere das „Mündliche“ hervorheben. Praxisbeispiele sollen Möglichkeiten dazu aufzeigen.

Von 16:30 Uhr bis 18:15 Uhr steht ein Vortrag von Prof. Dr. Johannes Merkel über „Sprachförderndes Erzählen für zweisprachige Kinder“ auf dem Programm sowie die Vorstellung des Projektes Erzählwerkstatt durch beteiligte LehrerInnen.
Eine gestische und spielerische Erzählweise hilft Schülerinnen und Schülern, die Deutsch als Zweitsprache sprechen, Erzählungen zu verstehen, ehe sie jedes Wort begreifen. Im Projekt „Erzählwerkstatt“ wurden Erzählvorlagen ausgearbeitet, in die Sprachlernschritte eingebaut wurden. Das Interesse an der Geschichte lässt Schülerinnen und Schüler die sich in der Geschichte wiederholenden Sprachformen wahrnehmen. In der anschließenden Bearbeitung der Erzählungen im Unterricht können die Sprachlernschritte befestigt werden. Zunächst stellt Johannes Merkel Ziele und Arbeitsweise der Erzählwerkstatt vor und erläutert, warum und wie Erzählen die Sprachbeherrschung zweisprachiger Kinder fördern kann. Anschließend berichten am Projekt beteiligte Lehrerinnen und Lehrer über ihre Arbeit mit den Erzählungen anhand von Unterrichtsmaterial.

Im Rahmen der „Erzählwerkstatt“ wird auch das zweisprachige Erzählen erprobt, indem Geschichten erst auf Russisch/bzw. Türkisch und anschließend auf Deutsch erzählt werden. Julia Klein stellt von 18:30 Uhr bis 19:00 Uhr die Erfahrungen mit zweisprachigem Erzählen anhand von Videoaufnahmen vor.

Weitere Informationen
Julia Klein (Universität Bremen) julia.klein@uni-bremen.de 0421 2187233
www.stories.uni-bremen.de