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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Stahmann würdigt die Arbeit von 15 Jahren Trauerland

"Der Verein gibt der Trauer einen Raum im Leben"

18.11.2014

Rund 200 Gäste hat Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (Dienstag, 18. November 2014) zum 15-jährigen Bestehen des Vereins "Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V." im Rathaus empfangen. "Trauer ist ein Thema, dem unsere ziel- und leistungsorientierte Gesellschaft wenig Raum gibt. Das Thema ist mit vielen Tabus besetzt und wird an den Rand gedrängt, obwohl es uns alle angeht. Dem Verein Trauerland bin ich deshalb dankbar, dass er der Trauer einen Raum im Leben zurückgegeben hat, an dem sie offen und individuell ausgelebt werden kann."

Mit seinem ganz besonderen Angebot der Trauerbegleitung sei Trauerland "ein fester Bezugspunkt in einer Zeit der existenziellen Krise für trauernde Kinder und Jugendliche und deren Familien", sagte die Senatorin weiter. Es gehe nicht darum, das Gefühl möglichst schnell "abzuhaken", sondern Trauer den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu verarbeiten, "mit all der Zeit, die dafür nötig ist". Seit 15 Jahren leiste der gemeinnützige Verein damit einen ganz wichtigen Beitrag für Familien in Bremen und dem Nordwesten. Im Laufe dieser Zeit habe der Verein über 1.000 Kinder in ihrem Trauerprozess begleitet.

Anja Stahmann erinnerte daran, dass die Trauerbegleitung vor 15 Jahren angefangen hat, "damals sind drei Kinder begleitet worden". Heute biete der Verein in Bremen und Oldenburg 175 Plätze in zwölf Trauergruppen mit 14 hauptamtlichen und 150 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Für seine Arbeit ist Trauerland gerade mit dem ‚Nordwest Award‘ geehrt worden", sagte die Senatorin. Der Preis zeichne engagierte Projekte und Einrichtungen aus, die sich in besonderem Maße für das Zusammenleben in der Region einsetzen. Prominente wie Thomas Schaaf, Ina Müller oder Willi Weitzel agieren sich zudem als Botschafter.

"Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V." begleitet Kinder und Jugendliche, die einen geliebten Menschen verloren haben. Beate Alefeld-Gerges hat den gemeinnützigen, ausschließlich aus Spenden finanzierten Verein mit seiner kostenlosen Beratung 1999 in Bremen gegründet. Begleitet werden Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren im Schnitt über einen Zeitraum von zwei Jahren. 45 Prozent kommen aus Bremen, 55 Prozent aus Niedersachsen.

Das Angebot umfasst neben den Trauergruppen auch Einzelberatungen, Kriseninterventionen und eine pädagogisch betreute Kinder-Internetseite (www.kindertrauerland.org). Im Jubiläumsjahr 2014 sind darüber hinaus zwei neue Trauergruppen speziell für Jugendliche eingerichtet worden.

Mehr Informationen unter: www.trauerland.org

Foto: Pressestelle der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen