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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Zentrum für Marine Tropenökologie zur Aufnahme in Leibniz-Gemeinschaft empfohlen

22.05.2006

Lemke: Bedeutende Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung

Der Wissenschaftsrat befürwortet die Aufnahme des Bremer Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) in die Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Nach einer Aufnahme wäre damit das Land Bremen, dessen Bremerhavener Schifffahrtsmuseum schon 1980 in die WGL eintrat, mit einer zweiten Einrichtung dort vertreten. Der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke, begrüßte die Empfehlung als „großartigen Erfolg für das ZMT: Sie ist eine bedeutende Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen“. Bremen werde jetzt umgehend die Aufnahme des ZMT beantragen Mit der Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft könne die Meeresforschung in Bremen weiter gestärkt werden, betonte der Senator.

In der Leibniz-Gemeinschaft, kurz auch „Blaue Liste“ genannt, haben sich 84 wissenschaftlich und rechtlich eigenständige Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung in Deutschland zusammengeschlossen. Die Mitglieder werden von Bund und Ländern kofinanziert. Regelmäßige Evaluierungen garantieren ein hohes Leistungsniveau der wissenschaftlichen Arbeit. Die Institute sind auf Forschungsfeldern tätig, die zumeist eine langfristige Bearbeitung erfordern und sich wegen ihres Umfangs oder auch ihrer Inhalte nur bedingt für die typische Universitätsforschung eignen. Gemeinsames Merkmal ist die überregionale Bedeutung und damit einhergehend das Arbeiten im gesamtstaatlichen Interesse.

Mit seiner Ausrichtung der Forschung auf die Küstenbereiche in den Tropen verfügt das Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen über ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal und füllt mit seinem Forschungsgebiet eine Lücke in der deutschen Meeresforschung. Der Wissenschaftsrat befürwortete daher nach einer Evaluation die Aufnahme des ZMT in die WGL und gab hierzu eine Reihe ergänzender Empfehlungen.

Das Zentrum für Marine Tropenökologie hat zum Ziel, eine wissenschaftliche Grundlage für die nachhaltige Nutzung tropischer Küstenökosysteme zu schaffen. Mit seinem Arbeitsprogramm leistet es einen wichtigen Beitrag zu den Verpflichtungen, die die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen internationaler Abkommen wie der Agenda 21 eingegangen ist. Forschung und Lehre am ZMT widmen sich Fragen zu Struktur und Funktion von hochproduktiven Lebensräumen wie Korallenriffe, Mangroven, Seegraswiesen und angrenzende Küstenmeere, sowie zu ihren Ressourcen und ihrer Verletzbarkeit durch menschliche Eingriffe und natürliche Veränderungen. Mit ihrer Schädigung und Zerstörung bahnt sich eine Entwicklung an, die nicht nur für die Tropen weitreichende Folgen haben kann.